KUNST. A ls man sich in Frankreich der neu entdeckten Kunst Japans mit einem Enthusiasmus in die Arme warf, dessen nur dieses Volk in Europa fähig war, da dachte wohl niemand daran, dass dieser leuchtende Stern so bald schwinden würde. Es ist wie ein Rätsel. Die Mysterien sind auf- gethan, jedem steht frei zu den Tiefen zu gehen — und es ist wie eine geheime Angst, sich hinein zubegeben. Hatte man wirklich ausgekostet, was auszukosten war? Es war wohl nur wie ein Vor übergang, der eine nahm dies, der andere jenes von der neuen Kunst — es blieb immer ein Ge heimnis. Hätten wir eine Zukunft für uns, so hätte sich in unserer Kunst eine Stille ausbreiten müssen, die erst nach und nach wieder tastende Versuche erlaubte. So ging es vorüber. Der sogenannte Japonismus — das Schlagwort ist bezeichnend — war nur eine Mode. Mätzchen hat man gelernt — Augenblicks allüren abgelauscht, seine eigenen Launen „geist reich" aufgeputzt — von Mensch zu Mensch ging nur ihr Sinnen und jeder sucht nur für sich das Glück und das Bewusstsein, etwas Neues ge bracht zu haben. Es ist das Gerede von Haus zu Haus, als erwarte man etwas Grosses, das kommen muss. Aber es ist nur ein Klatsch, wie in einer kleinen Stadt — Ratlosigkeit — Wirrwarr! Männer, zuviel Männer sind in unserer Kunst. AUFSTEIGENDER STREIFEN FÜR WEBEREI. ZWEIFARBIG. „LACHSZUG“.