Ihnen zu Seiten erhüben sich massig begrünte Hügel. Es war, als fasse auf diesem graubraunen Grunde das Leben nur widerwillig Wurzeln; das Leben, das sich sonst hier allenthalben so freudig durchsetzt und nirgends weichen will. Ihr fiel etwas bei, das sie in den Katakomben von Neapel gesehen, deren Eingang rankend und mit blassblauen Blüthen ein fröhlicher Bohnenstrauch umschlingt. Sie waren in den geisternden Gängen mit ihrem heimlichen Lichte umgewandert und hatten sich nie und nirgend völlig vom Tag und vom Leben geschieden gefühlt. Am Ende des längsten Ganges aber fiel durch ein vergittert und vom Laub umwunden Fenster die volle Sonne ein und ein Orangenbaum mit reifen den Früchten stand davor. Als wäre Sonnengold zu Bällen geformt worden, so sah das aus und jede Beklemmung, die sie etwa erfassen gewollt, schwand, als sie so das Leben in den Tod grüssen sah. Hier aber ward ihr mit jedem Schritt ängstiger, als laure hinter diesen weich geformten Bodenwellen ein Schreckniss, ein Ungeheuer. <s> GIOVANNI SEGANTINI. DIE FASCHINEN.