INHALT.
SEITE
BETRACHTUNGEN ÜBER DIE
KUNST VON GIOVANNI SE-
GANTINI J
GEISTER IM LICHT. VON
J. J. DAVID 7
DER KUSS. VON PAUL ALTHOF 23
SEITE
QUAL. VON PAUL ALTHOF . 26
ÜBER KUNST. VON RAINER
MARIA RILKE 29
MITTHEILUNGEN DER VEREI -
NIGUNG BILDENDER KÜNST -
LER ÖSTERREICHS 30
REDAKTION DES KÜNSTLERISCHEN THEILES:
FRIEDRICH KÖNIG. KOLOMAN MOSER.
JOSEPH M. OLBRICH. ALFRED ROLLER.
REDAKTION DES LITERARISCHEN THEILES:
Dr. FRANZ ZWEYBRÜCK.
GIOVANNI
SEGANTINI.
DIE HEUERNTE.
(BETRACHTUNGEN ÜBER DIE KUNST VON GIOVANNI
fSEGANTINI. üT W/L
EINZIG AUTORISIERTE UBER -Kgl
SETZUNG AUS DEM ITALIENI- ImTü
ls ich
SCHEN VON CLARA THEUMANN.
K _-— den Eltern eines gestorbenen
lindes den Schmerz lindern wollte,
nalte ich das Bild: „Der durch den
j^^ÄÖBIGlauben getröstete Schmerz”, um das
m. ’^gMjjLiebesband zwei junger Menschen zu
l(k yj^wjweihen, malte ich: „Die Liebe an der
llß^J^rQuelle des Lebens”, um die ganze
^jlSeligkeit der Mutterliebe fühlen zu
^Smachen, malte ich: „Die Frucht dertJÄ
LjjLiebe”, „Der Lebensengel”; als ich die Kjj
»Schlechten Mütter, die hohlen und un- jjjj
i fruchtbaren, der Lust lebenden Frauen geissein wollte, malte yj
B K ich die Geissein in der Gestalt des Fegefeuers, und als ich die j
Yl Quelle allen Übels bezeichnen wollte, malte ich die Eitelkeit;
«l|ich will, dass die Menschen die guten Tiere lieben, jene, von!
i'ldenen sie Milch, Fleisch und Fell gewinnen, und ich male „Diel
beiden Mütter”, die Mütter und das brave Pferd am Pfluge, das ft
mit dem Menschen und für ihn arbeitet. Ich malte die Arbeit fj
lund die Ruhe nach der Arbeit, und vor allem malte ich die i
I braven Tiere mit den Augen voller Sanftmut. Sie, die dem 1
R Menschen alles geben, ihre Kraft, ihre Jungen, ihr Fleisch, ihreL.
JHaut, werden von den Menschen geschlagen und misshandelt;{I
■ bei all dem lieben die Menschen gewöhnlich die Tiere mehr alsfjy.
J Ihresgleichen, aber mehr denn alles lieben sie die Erde, weillV
^sie am meisten gibt; sie gibt den Menschen und den Tieren.'^
Demnach steht die Liebe der Menschen im Verhältnis zu demj
| Nutzen, den sie aus den Dingen ziehen, und dies liegt im all -
gemeinen in^Charakter aller Menschen. Bis zum heutigen!
TEXT -
UMRAHMUNG
VON JOSEF
HOFFMANN.
TEXT -
UMRAHMUNG
VON JOSEF
HOFFMANN.
i /> V» H r* H A4* A M I 4 AM a m 1 « K A M
jVHnff?! 8 . Ä
JpÄTage ist der Mensch nur dadurch den anderen Tieren über-SÄ
Anlegen, dass er sie beherrscht hat. Die Herrschaft ist also für
|RH#den Menschen alles, daraus erklärt sich die Liebe, sein Hass 98
}jKp gegen den Beherrscher, sein Wunsch und seine Bestrebungen
{^Jjjjnach der Herrschaft, gleichviel ob diese eine wirkliche odev&j)
' ' geistige ist. Man bewundert und begehrt Schönheit, Gesund-
— - — — -- — - i ilfiSL?
.scniossen. uas vv onicrgcricn qcs juincn scnsnt der Anderen iäK
^M« Übel. Gerechtigkeit, Ohnmacht und Neid verlangen, dass jenes ÄJj
iySGute im Niveau herabgedrückt und gleichmässig an alle ver-jj
UÄVjJtheilt werde, so dass jeder vollsinnige Mensch mit den von der 2
SB® Natur ihm gegebenen Mitteln und ohne Anstrengung Geist SW
SKgäund Körper nähren könne. Was den Körper anbetrifft, so> f j(k
||B überlassen wir den Nationalökonomen die Sorge für ihn, undffl^
Äl was ^ en Geist an t>etrifft, so muss er von der Kunst gesunde Vtt\
SSJJund würdige Kost erwarten; aus der Kunst möge er sich einen
(Ää Kultus machen; dieser Kultus soll der Ausdruck der schönsten ÄS
JÄS Geisteskräfte sein und in der Natur, der Mutter alles Lebens,*»
i[S£!wurzeln; er soll in Beziehung mit dem unsichtbaren LebenS?
•iTfcider Erde und des Weltalls stehen: bemühet Euch, mit auf-
richtiger Wahrheit die schönen Dinge auszudrücken, voraus- SS
7Mgesetzt, dass diese Schönheit der körperliche Ausdruck der
JffgGüte ist; suchet in der Einfachheit die Grösse, in der Verständ-
^Rlichkeit die Wirksamkeit und Kraft. Alles, was Laster, Ge-^)
Q
MH
MM
Ä#Kunst soll neue Sensationen offenbaren; die Kunst, die aenva«
feaBeschauer gleichgültig lässt, hat kein Recht zu existieren.*^«
MKDie Suggestivität eines Kunstwerkes steht im Verhältnis zurjg^Ä
J®}Kraft, mit welcher es während der Conception vom Künstler]^
Sa? empfunden wurde, und diese steht wieder im Verhältnis zur/
?ÄReinheit und Verfeinerung seiner Sinne. . I
Ich sagte, dass die Kunst ein Kultus sein soll, aber ich]
ÜSSjhabe nicht gesagt, wie dies geschehen kann. \
ä Der Auserwählte, derjenige, der sich von der süssen und^^
Bguten Leidenschaft der Kunst gequält fühlt, wird Eltern, Ge-Mgl
Jöschwister und Reichtümer verlassen müssen und sich so/jffiß
fallen wirklichen Besitzes bar, bei jener Bruderschaft vonAfc^xt
mjjf Künstlern einstellen, von denen er glaubt, dass sie seinemJgNW
Ideale von Kunst entsprechen. Solche Bruderschaften werdenMj)]?
Jf/isich in allen Gegenden vorfinden, und in ihnen werden sich KJ/
rojjjKünstler jeden Alters vereint finden, die, wie er, Familie undf*^ 1
SJSReichtümer verlassen haben, um ihr Leben dem Kultus der]
B* Schönheit und aller Geisteskräfte zu weihen, und die den Neu-|
■ffiling aufnehmen werden. Hier werden alle Künste vertr^**"-
jRÄsein, und all jene, die des Werkes der Künstler bedü
^JjjJsei es einer Gemeinschaft oder eines Einzelnen, werden
(^y,austuhren. von aer rrivatwonnung dis zu «
►Äpäuden und Zusammenkunftsorten, vom
iS^Löffel, von der figuralen Freske bis zur eiruauicu W y W
2«lLeiste, vom Denkmal bis zum einfachen Kapitäl, vom Glas bisÄUJ^
•fffzum Eisen, werden sie alle Metalle, alle Holzarten zeichnen,MglN
Mobiliar bis zum!
einfachen decorativenj
TEXT -
UMRAHMUNG
VON JOSEF
HOFFMANN.
TEXT -
UMRAHMUNG
VON JOSEF
HOFFMANN.
wie der letzte Schüler. Mit der Zeit wird sich ein heiliger
Wetteifer entwickeln. Dies wird das sicherste Mittel sein, von *
Ä^der Kunst das beste Teil zu erhalten. Die Kunst ist nicht nur'r
KgJJdie Thätigkeit, welche die Schönheit hervorbringt, sondern^
'jZfdie einzige Thätigkeit, die den Reichtum im wahren Sinne des 5
IJIJ Wortes hervorbringt. Die materielle Arbeit bringt nur das«
lA» hervor, was der Mensch verzehrt, und was gerade dazu ge-
(raschaffen ist, um verzehrt zu werden. Der Arbeit, die durch die.
jl|| Hände des Künstlers geht, wird durch diesen ein Ausdruck ver-ji
Sgl liehen, der von der Erregung des Künstlers im Momente der '
Conception stammt, die sich jedem Beschauer.mitteilt und sonffi
dem Kunstwerke einen menschlich-geistigen Überwert giebt foöl»
Ich hebe die Güte, die Schönheit, die Gesundheit, die Kraft $1»
»I und die Arbeit, Fähigkeiten und Eigenschaften, die die Men-Ä®
1Ysehen in Gemeinschaft mit anderen Tieren besitzen. Doch dieilll.
ggJJ menschliche Überlegenheit beginnt da, wo die bloss manuelle §3^
Arbeit und körperliche Thätigkeit enden und die Liebe, die ^2
I mit Geist vollführte Arbeit beginnen.
Mi er nur eine tfiume zu Deohachten hatte, und dies ihmvflR«
besser als irgend eine Definition sagen würde, was die Schön-flity;
sä# heit ist. Er thut auch, als ob er nicht verstände, wo das Künst-(tS«
(AJensche beginnt; aber das Künstlerische beginnt dort, wo das^rol
|mÄRnitale, das Gezierte und das Banale endigen. Wenn Ihr vor JgSM
y wjemem Bauernhäuschen vorübergeht und die Fenster voll liebe-Ääffl
MMmu I I rrcilvn If TD 1 n <• *1 1 • i *
GEISTER IM LICHT.
H inter ihnen Beiden lag- Neapel mit all seinem Lärmen, das die innere
Stimme überschreit und jeden bösen und wilden Instinkt wach-brüllt
mit seinem gewaltsamen und zornigen Rufen nach jeder schlimmen
Lust.
Der Zug fuhr langsam durch die Ebene von Campanien, vorüber
am stillen und geschlossenen Hafen von Portici, darin die schwarzen
Schifferboote träumten und die lassen Segel schlugen manchmal klatschend
gegen den Mast. Denn es war ein grosses und ängstliches Schweigen.
Nur manchmal zog der Wind. Wie ein schwüles und feuchtes Athmen
zog er vom Meer zu Land. Es war ein sehr grauer Tag und die Wolken
hingen blau und gleichmässig bedrückend über dem Land. Wie einen
Mantel aus schwerem Sammet hatte sie sich der Vesuv um die breiten
Schultern geschlagen. Sie verhüllten sein Haupt, aus dessen furchtbarem
GIOVANNI
SEGANTINI.
AM TAGE DES
HEILIGEN
SEBASTIAN.
GIOVANNI
SEGANTINI.
HEIMKEHR ZUM
SCHAFSTALL.
Rachen die Flammen steigen wie aus Dietrichs von Bern Munde, wenn
er in seinem Drachenzorn aufloderte.
Das Meer war in träger und seufzender Bewegung. Bleigrau und
überglänzt von silbernen Schüppchen umfing es das Land.
Station Pompeji.
Sie verliessen den Zug und die junge Frau sah um sich, als ob sie
träume und starrte dem Zuge nach, der pustend und eine träge und müh -
selig zerfliessende Rauchwolke hinter sich seinen Weg fortsetzte. Alsdann
wendeten sie sich der toten Stadt zu. Es ging sich so eigenthümlich weich
auf dieser Strasse. Als ginge man auf Mehl, musste sie sich denken. Kein
Dünensand hat diese Weichheit und Feinheit. Als müsste es einem
durch die Schuhe dringen bis zur blossen Haut und sich dort wollüstig
anschmiegen. Es ist ja auch Asche, dachte sie sich, und das blosse Wort
durchschauerte sie mit Aschermittwochsvorstellungen aus ihren Kinder -
jahren.
Ihnen zu Seiten erhüben sich massig begrünte Hügel. Es war, als
fasse auf diesem graubraunen Grunde das Leben nur widerwillig Wurzeln;
das Leben, das sich sonst hier allenthalben so freudig durchsetzt und
nirgends weichen will. Ihr fiel etwas bei, das sie in den Katakomben
von Neapel gesehen, deren Eingang rankend und mit blassblauen Blüthen
ein fröhlicher Bohnenstrauch umschlingt. Sie waren in den geisternden
Gängen mit ihrem heimlichen Lichte umgewandert und hatten sich nie
und nirgend völlig vom Tag und vom Leben geschieden gefühlt. Am
Ende des längsten Ganges aber fiel durch ein vergittert und vom Laub
umwunden Fenster die volle Sonne ein und ein Orangenbaum mit reifen -
den Früchten stand davor. Als wäre Sonnengold zu Bällen geformt
worden, so sah das aus und jede Beklemmung, die sie etwa erfassen
gewollt, schwand, als sie so das Leben in den Tod grüssen sah. Hier
aber ward ihr mit jedem Schritt ängstiger, als laure hinter diesen weich
geformten Bodenwellen ein Schreckniss, ein Ungeheuer.
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GIOVANNI
SEGANTINI.
DIE FASCHINEN.
GIOVANNI
SEGANTINI.
AUSZUG
DER HEERDE,
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„Bleiben wir zurück,“ flüsterte sie leise. Er verstand sie und hinter
dem Schwarm hielten sie sich. Ein Einschnitt, umwuchert von Schling -
pflanzen. Ein rauhes Pflaster aus vieleckigen und braunen Lavablöcken.
Ein enges, von Säulen getragenes Thor zu Beginn der sehr steilen Strasse.
Endlich — die tote Stadt.
Es waren wohl einige Hundert mit ihnen aus Neapel gekommen. Alle
mit dem Bädeker oder sonst einem Reisebuch; schnatterndes, neugieriges,
leichtbewegliches Volk. Wo waren sie? Sammt den Custoden waren sie
verschwunden, versinkend in diesem durstigen Sand, der sie in sich zog,
wie er jeden Regentropfen gierig in sich reisst. Was sind auch einige
Hundert in einem Raum, bemessen für Hunderte mal hundert?
GIOVANNI
SEGANTINI.
DIE MUTTER.
GIOVANNI
SEGANTINI.
DER ERTRAG
DES HIRTEN.
Graue Mauern formen sich in lücken- und fensterloser Reihe zu
langen und drohenden Fronten. Schmale Strassen brechen hindurch. Sie
erweitern sich manchmal zu weiten Plätzen, weit wohl nur in dieser Enge.
Da ragen Säulenstümpfe oder ganze Säulen in die Luft; sie formen den
Umriss eines Tempels, in dem dieses Volk der toten Stadt zu seinen längst
gestorbenen Göttern flehte. Der Hauch einer Vergänglichkeit, vor der
nichts Ewiges gilt noch besteht, wehte mit schlaffem Fittig hindurch und er
rührte gewaltig und dennoch leise an das Herz der jungen Frau.
Ein Theater. Wieder ein Theater. Noch ein Forum kleiner als das
Erste. Auf eine Stelle, während sie so durch das Trümmerwerk schlen-
derten, wies ihr Mann. Dort hatte die Gladiatoren das Verhängniss ereilt.
Riesen, geübt im Waffenwerk, Männer in vollster Kraft und schon durch
ihren Beruf gewöhnt, mit dem Tod Spiel zu treiben, waren hier einem
Geschick erlegen, das selbst ihnen furchtbar erscheinen musste. In ohn -
mächtigem Zorn, reissend an ihren Ketten, die zu lösen man vergessen,
waren sie eines jammervollen Endes gestorben. So hat das Leben für Jeden,
und wenn er sich gegen alle Furchtbarkeiten gestählt, immer noch sein
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besonderes Schreckniss, das selbst ihm den raschen Umlauf des Blutes
stocken lässt.. .
Sie horchte ihm mit halbem Ohr. In ihre hellen Augen kam ein
eigentümliches Schwimmen, während er so dozirte, ohne Aufregung, viel -
mehr mit einer gewissen Freude des Gelehrten, dem nun leibhaftig entgegen -
tritt, wovon er in Büchern lange gelesen. Nur fiel es ihm auf, dass sie sich
müde auf seinen Arm stützte. Denn sie war eine sonst rüstige Geherin und
den Anstrengungen einer weiteren Wanderung gewachsen, als die ihr diesen
Morgen zugemuthet wurde, und sie trug einen ehrlichen Wissensdurst und
eine starke Empfänglichkeit für Alles in sich. Aber Frauen sind nun
einmal Stimmungsgeschöpfe und er fühlte sich verpflichtet, ihre Stimmung
wegzuscherzen, weg zu erklären, ohne sich darum zu kümmern, dass sich
ihre Stirne wie in Kopfschmerzen furchte. Einmal fuhr er ihr scherzhaft
glättend darüber. Sie zuckte zusammen in der Berührung und ihr Mund
verzog sich weinerlich.
Läden, Häuser. Sie sind ausgeräumt. Aber noch merkt man, mit welchem
Geschmak sie einmal ausgeziert gewesen sind. Noch leuchtet die Malerei
GIOVANNI
SEGANTINI.
PFERDE
AM BRUNNEN.
<»
GIOVANNI
SEGANTINI.
MEINE
MODELLE.
in kaum verblassten Farben und jedes Stückchen Farbigkeit thut Einem
wohl in dieser grauen Welt von Trümmern, die einmal voll von Herrlich -
keit gewesen sein muss, noch schimmert das Mosaik der Fussböden. Markt -
hallen, Buden, Schenken, als stünden sie bereit, die Gäste zu empfangen.
Denkzeichen einer übermüthigen Lebensfreudigkeit, die sich dort frech, ja
schamlos gebärdete. Sie horchte seinen Erläuterungen, ohne eigentlich ein
Wort davon zu verstehen. Denn ihre Seele krümmte sich in sich zusammen,
bänglich bedrückt vom Unbegreiflichen. Was sie sah, das war zu wirklich
für einen Traum, zu traumhaft für die Wirklichkeit. Immer wieder griff
sie an die Mauern, mit einer scheuen, innigen Gebärde. Etwas erstand ihr,
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V* ■ ~
und ein furchtsamer Zorn erhob sich in ihr
gegen den Mann, der so gelassen weiter
dozirte, und sie begann sich grenzenlos
einsam zu fühlen.
„Lass mich allein,“ hauchte sie.
Er sah sie verwundert an. Doch liess
er ihr den Willen. Sie setzte sich zu Füssen
einer ragenden Säule. Ihr Haupt schmiegte
sie daran, die Augen verloren ins Weite,
die Hand rnit dem Hut im Schooss. Es
überlief sie; sie erhob sich mit einer schwe -
ren Mühseligkeit und kam ihm mit müden
Schritten nach, der inzwischen gemessen,
gerechnet, Eintragungen in sein Notiz -
buch gemacht und nur manchmal einen
erstaunten und verständnisslosen Blick
nach ihr entsendet.
Sie kamen ins Haus der Bettier. Alle
Erfindung, welche jene Zeit vermochte,
war zum Zierrath aufgewendet worden.
Ein schmuckes, kleines Gärtchen. Rund -
um sind die Bilder der Blumen und der
Ziergewächse, die der Besitzer zu ziehen
liebte: Epheu in Ringelformen, Stern -
blumen, Rosen. Und die Wärter haben
sich den Scherz gemacht, in den Beeten
die gleichen Pflanzen wachsen zu lassen,
an denen sich der reiche Bettius vor mehr
denn anderthalb Jahrtausenden ergötzte.
Das wirkte auf sie gespenstig wie nichts;
als dränge aus Urmoder ein Blühen an
den Tag. Sie sah die Küche sammt dem
Herd, der eben für die Mahlzeit beschickt
worden war. Alles wie gestern. Alles wie
an jenem Tage, da unter Blitzesflammen
und einem Grollen aus den Tiefen der
Erde das furchtbare Unheil hereinge -
brochen war, ein Vorbild jenes schreck -
lichen Unwetters, das bald die gesammte
antike Kultur in jene Tiefen versenken
sollte, in denen wir immer noch nach ihr
spähen müssen, froh mit jedem Restchen,
das wir in's Licht bringen können.
Sie traten in's Freie. Auf die kam-
panische Ebene hinaus führte sie der
Gatte. Vorüber an Arbeitern, die vor -
sichtig mit Schippe und Spaten hantirten.
Ihr Auge leuchtete auf, da sie wieder
Menschen sah. Das Land war begrünt.
Schafherden weideten darauf und machten
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mit ihren Schellen ein einförmiges und
melancholisches Geklingel. Unter ihnen
lag die tote Stadt. Als hätte der Boden
nachgegeben, auf dem man sie einmal er -
baut und sie sei gesunken, gleichförmig,
mit einer furchtbaren Langsamkeit, so dass
nicht eine Zeile der Strassen verrückt ward,
und die Asche, auf der sie gestanden, sei
langsam und gleichmässig und durch jede
Fuge nachgesickert, Alles ausfüllend und
verbergend, das Leben vernichtend und zu -
gleich seine Denkmale vor dem Untergang
beschirmend. Und wie die junge Frau
so hinunter blickte, so ward ihr, als sähe
sie unmerklich und dennoch ganz bestimmt,
wie sich dieser Prozess immer noch fort -
setzte, als wolle die Erde ihr Geheimniss,
das man ihr so spät entrissen, wieder den
Augen der Neugierigen entziehen, die es
beguckten. Ein körperlicher Schwindel
überfiel sie dabei. Sie that einen kleinen
Schrei und taumelte, und griff nach dem
Arm ihres Mannes.
„Was ist Dir?“ Er sah besorgt in
ihr sehr blasses Gesicht.
Sie schüttelte den Kopf. Trotzig und
hilflos kniff sie die Lippen zusammen. Sie
liess sich nieder und schlang die Arme um
ihre Kniee; unverwandt starrte sie in die
tote Stadt, in dies Gewirr grauer Mauern,
über das die Säulen stiegen.
„Was siehst Du?“
Sie schwieg. Nur ein leises Zucken
der feinen Schultern.
„Willst Du nicht sprechen?“ Er zog
sie an sich. Sie aber sah ihn mit einem fast
feindseligen Blick an, den er noch niemals
an ihr gewahrt, und duckte sich in sich.
So verstummten Beide und in die Stille
hinein klang fern und näher das Geklingel
der Schafe oder das Flügelschwirren einer
einsamen Krähe, die über ihren Häuptern
der toten und versunkenen Stadt zu flat -
terte mit schwerem Fittig.
Die junge Frau athmete beklommen.
Und plötzlich, wie in einem Schrei
begann sie: „Es ist schrecklich. Eine
Pein ist . . .“
„Was denn?“ Er neigte sich zu ihr.
BUCHSCHMUCK
VON
PAUL ROLLER.
%
Sie gewahrte ihn nicht. Wie für sich fuhr sie fort:
„Es ist, als dampfe es um mich. Als müssten
die Leidenschaften, die hier verschüttet worden
sind, sich noch einmal aus dem Boden heben in
einer Flackersäule, höher als die Flammen des
Vesuv in jenen Unglücksnächten gestiegen sind.“
„Um Gottes Willen! Hätte ich geahnt, Du
wirst Dich so aufregen, ich hätte Dich niemals
hierher gebracht.“
Seltsam sah sie ihm in die Augen. „Und wie
denn? Oder können alle die Gluthen weggefegt
sein? Wirklich ausgelöscht für immer, wie das
Feuer auf dem Herd, wenn man erst einmal Asche
darüber geworfen hat? Und sie sind in ihren
rothen Sünden dahin gegangen und sie meinten
sich unsterblich, wie wir uns dafür halten. Was
ist denn an uns unsterblich, wenn nicht das, was
wir begehren?“
„Du musst nicht so grübeln, Herz.“ Sein Ton
hatte etwas Ueberlegenes, Belehrendes, das sie an
ihm gewöhnt war. Nun empörte es sie.
„Ich grüble nicht, ich empfinde. Ich empfinde
die Einsamkeit. Sie hat sich um die tote Stadt
geschlungen in weiten Ringen. Und kommt wer
in ihren Bann, so hebt sie den klugen Schlangen -
kopf und zischt ihn an mit einem leisen und schreck -
lichen Zischen, dass man erschrickt und sie um -
windet ihn, kalt, fröstelnd, tötlich.“
„Beruhige Dich, Liebchen,“ wollte er trösten.
„Und die Springbrunnen springen noch, wie
einmal. Und es ist wie eine Muschel. Noch
schimmert das Gehäuse. Nur das Thier ist tot,
das in ihr gehaust. Und ich mag so etwas nicht
mehr sehen und kommen wir heim, so muss aus
meiner Wohnung Alles fort, was wir haben von
derlei Sachen. Es muss, sag' ich.“
„Es soll auch, wenn Du willst.“
„Und ich sah das Forum voll von Menschen.
Und sie deuteten mit den Händen und ihr Mund
war offen. Aber kein Laut war da zu hören.
Und ich bin im Hause des Bettius gestanden. Der
hat sich doch auch eingerichtet gehabt, für ewig.
©
Was sind wir sicherer, als sie einmal gewesen sind?
Und was für ein Recht haben wir, es zu sein?“
„Wir haben doch keinen Vulkan in Wien,“
versuchte er zu scherzen.
„Meinst? Und mir ist immer gewesen, als ginge
der Hausherr neben uns, mit tiefen Augen, kurzem,
krausen Haar. Und er wollte uns immer fort -
scheuchen aus seinem Haus, das er doch wahr -
haftig nicht für uns und unsere Neugierde gebaut
hat, und er kann nur nicht reden und mir ist zu
Muthe gewesen, viel schlimmer wie damals, wo
Du mir aus dem Homer vorgelesen hast, weisst
Du, wo sich die Schatten drängen um den Odys -
seus und sie möchten reden mit ihm, Gutes und
Zorniges und sie können es nicht und sie dürsten
nach Blut — nach meinem Blut. . . .“
„Kind — Du siehst Geister . ♦ .“
„Ja. Wo sie am meisten verstören. Geister
im Licht. . ..“
Sie verstummte wieder. Dann erhob sie
sich. Der Wind schwoll mächtiger. Er fegte
mit zornigen Stössen und schnaubend über die
Ebene, zerrte an ihrem Gewand und riss ihr in's
Gewand.
Sie ging kämpfend neben dem Mann das kurze
Endchen Weges zur Bahn. Noch einmal wollte
er sie an sich ziehen. Sie wehrte. Und plötzlich
umklammerte sie ihn ganz aus sich in einer hef -
tigen und lebenshungrigen Leidenschaft, die sich
der Gegenwart des Anderen versichern möchte.
Nur da er sie, unsicher der Wallungen in ihr,
küssen wollte, da neigte sie den Kopf zur Seite.
Es ging zu Abend. Ganz hell war es gewor -
den. Die Rauchwolke des Vesuv stieg in's Blaue
und entzündete sich an der Abendsonne. Wie ein
purpurner Streif schwebte sie in Lüften. Purpurn
flammten die Hänge des Berges, als in einem ge -
heimen Widerschein jener unauslöschlichen Gluthen,
die in ihm lodern und grau und fahl und gespen -
sterhaft stand der Aschenkegel über dem Glühen
ober und unter ihm.
J. J. DAVID.
TEXT -
UMRAHMUNG
VON
RUDOLF NISSL.
GIOVANNI SEGANTINI.
HEILIGE MALEREI.
ÜBER
KUNST.
D ie Geschichte ist das Verzeichniss der Zu-
frühgekommenen. Da wacht immer wieder
Einer in der Menge auf, der in ihr keine
Ursache hat und dessen Erscheinen sich in breiteren
Gesetzen begründet. Er bringt fremde Gebräuche
mit und fordert Raum für unbescheidene Geberden.
So wächst eine Gewaltsamkeit aus ihm und ein
Wille, der über Furcht und Ehrfurcht wie über
Steine schreitet. Rücksichtslos redet Zukünftiges
durch ihn; und seine Zeit weiss nicht, wie sie ihn
werthen soll, und in diesem Zögern versäumt sie
ihn. Er geht an ihrer Unentschlossenheit zu Grunde.
Er stirbt wie ein verlassener Feldherr oder wie ein
voreiliger Frühlingstag, dessen Drängen die träge
Erde nicht begreift. Aber Jahrhunderte später,
wenn man seine Standbilder schon nicht mehr
bekränzt und sein Grab vergessen ist und irgend -
wo grünt, — dann wacht er wieder auf und geht
näher und als Zeitgenosse durch den Geist seiner
Enkel.
@
So haben wir schon Viele wiedererlebt; Fürsten
und Philosophen, Kanzler und Könige, Mütter und
Märtyrer, denen ihre Zeit Wahn und Widerstand
war, leben leiser neben uns und reichen uns lächelnd
ihre alten Gedanken, die nun keinem mehr laut
und lästerlich sind. Sie gehen neben uns zu Ende,
beschliessen müde ihre Unsterblichkeit, setzen uns
zu Erben ihres Ewigen ein und haben den täglichen
Tod. Dann haben ihre Denkmäler keine Seele
mehr, ihre Historie ist überflüssig geworden, weil
wir ihr Wesen wie ein eigenes Erlebniss besitzen.
So sind die Vergangenheiten wie Gerüste, die zu -
sammenbrechen vor dem fertigen Bau; aber wir
wissen, dass jede Vollendung wieder Gerüst wird
und dass von hundert Stürzen verhüllt, das letzte
Gebäude ersteht, das Thurm und Tempel sein
wird und Haus und Heimath.
Einst, wenn dieses Monument sich bekrönt,
wird die Reihe an die Künstler kommen — Zeit -
genossen jener Vollender zu sein. Denn sie sind
als die Allerzukünftigsten durch die Tage gegangen,
und wir haben noch nicht den Geringsten von
ihnen wie einen Bruder erkannt. Sie kommen
uns vielleicht mit ihrer Gesinnung nah, sie rühren
uns mit irgend einem Werke an, sie neigen sich
uns, und wir begreifen einen Blitz lang ihr Bild;
— allein wir können sie im Heut nicht leben und
nicht sterben denken. Und eher werden uns die
Hände mächtig, Berge und Bäume zu heben, als
einem von diesen Todten die Augen zu schliessen,
die schauenden.
Und selbst die Schaffenden unserer Zeit können
jene Grossen, deren Heimath erst sein wird, nicht
zu Gaste laden; denn sie sind selber nicht zu Hause
und sind Wartende und einsame Künftige und un -
geduldige Einsame. Und ihr geflügeltes Herz stösst
überall an die Mauern der Zeit. Und wenn sie
gleich Weise sind, die ihre Zelle lieb gewinnen
und das Stückchen Himmel, das in ihrem Fenster -
gitter wie im Netz gefangen liegt, und die eine
Schwalbe, die ihr Nest, Vertrauens voll, über ihre
Traurigkeit gehängt hat, — so sind sie doch
auch Sehnsüchtige, die nicht immer bei gefalteten
Tüchern und gehäuften Truhen warten wollen.
Oft drängt es sie, die Gewebe auszubreiten, dass
die unterbrochenen Bilder und Farben, die der
Weber ersann, Sinn erhielten vor ihren Blicken
und Zusammenhang, und sie wollen Gefässe und
Gold, das ihnen die Laden füllt, aus dem dunklen
Besitzen heben in den klaren Gebrauch.
Aber sie sind Zufrühgekommene. Und was
sich ihnen nicht löst im Leben, das wird ihr Werk.
Und sie stellen es brüderlich neben die dauernden
Dinge, und die Trauer des Nichterlebten ist die
geheimnissvolle Schönheit über ihm. Und diese
Schönheit weiht ihnen Söhne und Erben. Und so
hält sich, am Schaffen entlang, ein Geschlecht
Nochnichtlebender und harrt seiner Zeit.
Und der Künstler ist immer noch dieser: ein
Tänzer, dessen Bewegung sich bricht an dem Zwang
seiner Zelle. Was in seinen Schritten und dem
beschränkten Schwung seiner Arme nicht Raum
hat, kommt in der Ermattung von seinen Lippen,
oder er muss die noch 'ungelebten Linien seines
Leibes mit wunden Fingern in die Wände ritzen.
BUCHSCHMUCK
VON
JOSEF HOFFMANN.
RAINER
MARIA
«MÜLJ.
VER SACRUM.
NACH EINEM AQUARELL VON ADOLF BOHM
PAUL
ALTHOF,
TEXT -
UMRAHMUNG
VON KOLOMAN
MOSER.
üü
m
DER KUSS.
Es war der Tod, der sacht mein Herz beschlich
Ich kämpfte schwer mit seinem Schiommersange,
In stummer Angst umklammert hielt ich dich,
Und deine Lippen küsst' ich heiss und lange.
Und nie vergess ich jenes Kusses Qual . . .
Aus deinen Armen fühlt' ich mich gerissen,
Hinabgezogen in das schwarze Thal,
Wo sie von Liebessehnsucht nicht mehr wissen.
Und nie vergess ich jenes Kusses Macht . . .
Es war der wilde Frühling uns'rer Seelen,
Die reife Süsse einer Liebesnacht,
Die noch den Tod beschwor, uns zu vermählen.
BUCHSCHMUCK
VON JOSEF
M. OLBRICH.
MITTHEILUNGEN DER VEREINIGUNG BILDENDER
KÜNSTLER ÖSTERREICHS.
AUSZUG AUS DEM PROTOKOLL DER GENERALVERSAMMLUNG VOM 13. MAI 1899.
Vorsitzender der Präsident Maler Gus -
tav Klimt. Anwesend 23 Mitglieder.
Der Vorsitzende constatirt die Be -
schlussfähigkeit der Generalversammlung
und er öffnet dieselbe mit einer Begrüs-
sung der erschienenen Mitglieder, ins -
besondere der auswärtigen Collegen,
Director Falat aus Krakau und Professor
Hynais aus Prag. Er gedenkt des Ver -
lustes, welchen im abgelaufenen Jahre
die österr.-ungar. Monarchie durch den
Tod Ihrer Majestät der Kaiserin erlitten.
Sodann tritt die Versammlung in die Tagesord -
nung ein.
Die Maler Paul Renouard, Jean Charles Cazin
und Theo van Rysselberghe werden zu correspon-
direnden Mitgliedern ernannt. Maler Paul Helleu,
Paris, bisher correspondirendes Mitglied, wird aus
der Vereinigung ausgeschlossen.
Der vom Ausschuss genehmigte I. Jahresbericht,
welcher die Zeit von der Gründung der Vereini -
gung bis zur Abwickelung ihrer ersten grossen
Unternehmung umfasst, liegt der Versammlung vor.
Aus demselben berichtet der Cassier Maler Bacher,
dass der Rechnungsabschluss des ersten Geschäfts -
jahres per 30. September 1898 einen Gewinn
von fl. 3858.37 ergiebt, dass also die mit den
grossen Spesen von rund 40000 fl. veranstaltete
I. Ausstellung in den Räumen der k. k. Garten -
baugesellschaft nicht nur kein Deficit, sondern einen
kleinen Ueberschuss erzielt hat.
Ueber die seit October 1898 veranstalteten Aus -
stellungen im eigenen Hause kann ein Rechnungs -
abschluss nicht vorgelegt werden, da die General -
versammlung mitten in eine Ausstellungsperiode
fällt, die Abrechnungen also noch nicht beendet
sind. Doch ist eine Rohbilanz per 30. April 1899
aufgestellt, welche folgendes erfreuliche Resultat
darlegt. Die Vereinigung ist schon jetzt in der
Lage, das bei ihrer Begründung aufgenommene ver-
Wien, den 16. Mai 1899.
FRANZ HANCKE,
Secretär.
zinsliche Darlehen zurückzuzahlen und
ausserdem einen für weitere Unterneh -
mungen unbedingt erforderlichen Betriebs -
fond von 20000 fl. festzulegen. Die Aus -
führungen des Cassiers werden mit Bei -
fall aufgenommen.
Demnach beschliesst die Generalver -
sammlung, dass nachstehende Resolution
des Ausschusses, vorbehaltlich der Ge -
nehmigung durch die k. k. Statthalterei,
den Statuten einverleibt werde:
„In Gemässheit des, bei Begründung
der Vereinigung aufgestellten Programmes, be -
schliesst der Ausschuss, dass vom Reingewinn
des II. Geschäftsjahres der Betrag von 20000 fl.
als Betriebsfond festgelegt wird, welcher ledig -
lich für Ausstellungszwecke im Hause verwendet
werden darf und bei jeweiligem Rechnungsab -
schlüsse — eventuell durch Heranziehung des Re -
servefonds — wieder vervollständigt werden muss.”
Bei den nun folgenden Neuwahlen für das
nächste Geschäftsjahr werden Maler Josef Engel -
hart zum Präsidenten und die Herren Maler Bacher,
Bernatzik, Moser, Baron Myrbach, Nowak, sowie
Architekt Olbrich in den Ausschuss gewählt.
Sämmtliche Herren nehmen die Wahl an.
Baron Myrbach gedenkt in herzlichen Worten
der Leistung der bisherigen Leitung, welcher der
nach jeder Richtung — moralischer wie materieller
— ungeahnte Erfolg zu danken ist.
Schliesslich wird noch der Antrag des Aus -
schusses, die auf der gegenwärtigen Ausstellung
der Vereinigung befindliche Büste „Rochefort” von
Rodin anzukaufen und für die dereinstige moderne
Galerie in Wien zu stiften, von der Versammlung
angenommen.
Da hiermit die Tagesordnung erschöpft ist,
schliesst der Vorsitzende die V ersammlung mit dem
Ausdruck des Dankes für das ihm und dem Aus -
schuss geschenkte Vertrauen.
JOSEF ENGELHART,
Präsident.
Für die Redaktion verantwortlich: E. A. Seemann, Leipzig.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., Leipzig.
OTTO FRIEDRICH.