EIN PRAGER KÜNSTLER. IE giebelige, thürmige Stadt ist seltsam gebaut: die grosse Historie kann in ihr nicht verhallen. Der Nachklang tönender Tage schwingt in den welken= den Mauern. Glänzende Namen liegen, wie heim= liches Licht, auf den Stirnen stiller Paläste. Gott dunkelt in hohen gothischen Kirchen. In silbernen Särgen sind heilige Leiber zerfallen und liegen wie Blütenstaub in den metal= lenen Blättern. Wachsame Thürme reden von jeder Stunde, und in der Nacht begegnen sich ihre einsamen Stimmen. Brücken sind über den gelblichen Strom gebogen, der, an den letzten verhutzelten Hütten vorbei, breit wird im flachen böhmischen Land. Dann Felder und Felder. Erst ein wenig bange und ärmliche Felder, die der Russ noch erreicht aus den letzten lauten Fabriken, und ihre staubigen Sommer horchen hinein in die Stadt. Dann, an langen Alleen steil= stämmiger Pappeln, beginnen rechts und links die immer wogenderen Ernten. Apfelbäume, krumm von den reich=