lichem Gesichtsausdruck entgegen: „Axel hat sich soeben
den Fuss verletzt und kann sich nicht bewegen. Er liegt
hier neben dem Esszimmer. Wir haben schon nach dem
Arzt geschickt.” ©©©
© Als ich in das kleine Zimmerchen eintrat, das in seinen
Proportionen und seiner Ausstattung eine kleine einheit=
liehe Welt für sich bildete, streckte mir Gallen lachend die
Hand entgegen. Er hatte eine Sünde begangen und musste
nun dafür büssen. Es war Sonntag, und er hatte am Sonntag
gearbeitet und was für eine Arbeit! Er hatte an dem Ge=
länder einer Galerie in seinem Atelier an einer greulichen
Teufelsfratze geschnitzt, die mit grünen, schielenden Augen
von der Höhe hinabglotzen sollte. Aber er hatte kaum an=
gefangen, als die Leiter, auf der er stand, ausglitt und er aus
einer Höhe von drei Metern hinabstürzte. Dabei war ihm
das rechte Fussgelenk entweder gebrochen oder verstaucht.
Rühren konnte er sich nicht, und die Schmerzen waren
infam. © © ©
© Als der Arzt um 11 Uhr abends ankam = er musste aus
dem jenseits des Sees fünf Kilometer weit gelegenen Kirch=
dorf geholt werden = constatierte er, dass glücklicherweise
kein Beinbruch vorlag, sondern nur eine Sehne verletzt
war, was mit Massage und Compressen in einigen Tagen
wieder herzustellen war. Nun wurde Wein aufgetischt; und
während der arme Teufelsmaler als reumüthiger Sünder
sich stumm und mit zusammengebissenen Zähnen unter
den schraubenstarken Daumen des unerbittlichen Arztes
wand, empfiengen wir, froh, dass das Abenteuer keine
schlimmeren Folgen gehabt, mit klingenden Gläsern das
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