festen Körper mühelos durchleuchtend, vor unfesten Phan= tomen aber Halt machend, an ihnen umbiegend wie an ge= schliffenen Granitsäulen, die ihnen ewig undurchdringlich sind, sie umrankend mit Ranken unmittelbarer Empfin= düng, sie um wuchernd mit vibrierendem Nervengeflecht, in dem unablässig Kraft nach Form ringt, ein Trieb, ein Schuß, ein Grünen, ein Glühen, ein Wollen,... es hat keinen Namen und bedeutet all das zusammen. Dieser wirre Traum, den wir träumen, der träum wache Wachtraum, in seiner Un= willkürlichkeit voll Gesetzen, die niemand kennt, die aber sind. Dieser sich selbst bezweifelnde Drang, diese sich selbst äffende Lockung, ein scheinbares Greifen und Fassen, ein ganzes Leben in Geberden, die so zwischen Sein und Schein unbewußt, halbbewußt sich recken und schmiegen, ani= malisch vielleicht, pflanzenhaft vermutlich, kindlich mög= licherweise . . . wer umschreibt dies mit Worten, diese Hieroglyphe, dieses Ornament, dieses Symbol! Das ist es. Die Welt ist wieder gottvoll. Der neue Pantheismus schaut uns aus allen Dingen an, maskenhaft, fratzenhaft, medusen= haft, und wieder mit Kindesaugen und Engelgesichtern. Seine tausend Arme langen in unabsehbaren Parallelreihen, gleichgeberdig bis ins Unendliche, zum Himmel empor nach Sonne und Mond; der Rhythmus ihrer Sehnsucht flutet himmelan, sichtbarer Gesang, melodischer Duft. Ein Gewühl von stillen, träumerischen Köpfchen, ein Geknister von schwellenden, quellenden Knospen, die sich zusehends vermenschlichen, zu jungen Busen, zu wehenden Gewand= säumen, zu Lilienfüßchen und blumenstengelhaften Körper= Wendungen, ein allgemeines, unendlichfaches Formen= 66