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Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 4)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1351679243468
Titel:
Kunst und Kunsthandwerk
Herausgeber:
Artaria & Co.
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Kunst und Kunsthandwerk

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1354198527453_0001
Titel:
Monatszeitschrift VIII
Bandzählung:
1905 / Heft 4
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Kunst und Kunsthandwerk
Erscheinungsjahr:
1905

Artikel

Titel:
KLEINE NACHRICHTEN
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kunst und Kunsthandwerk
  • Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 4)
  • Einband
  • DIE KUNST VON GEORGE FRED. WATTS
  • DER GOTISCHE OFEN AUF DER VESTEHOHENSALZBURG, SEINE VERMUTLICHE HERKUNFT UND ÄHNLICHE ARBEITEN IN ÖSTERREICH
  • DIE MINIATURENAUSSTELLUNG IN WIEN
  • VEREIN ZUR HEBUNG DER SPITZENINDUSTRIE IN ÖSTERREICH
  • AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN
  • KLEINE NACHRICHTEN
  • MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM
  • LITERATUR DES KUNSTGEWERBES
  • Werbung
  • Einband

Volltext

außerordentliche Geschmacksreize an den Delikatessen der abgetönten Farbenharmonie 
und der ornamentalen Kalligraphie dieser Artisten. 
Besonders gut vertreten waren die Künstler der Frau, Harunobu mit seinen graziösen 
biegsamen Gestalten auf den Veranden der Holzhäuser, an den Flußufern, auf dem Hinter- 
grunde von Bäumen und Blumenzweigen, gegen die quadratisch verkreuzten Fensterf-lächen 
gestellt und vor schmalen in das Bild schräg wie eine Schmuckleiste hineingeschobenen 
Bambusbänken; ferner Koriusai, der mit leichter sicherer Hand in den schmalen Rahmen 
der Pfostenbilder seine Gestalten ungezwungen einzuschreiben weiß und die langgestreckte 
Höhe anmutig gliedert und bewegt, oben durch hereinreichende Blütenzweige, unten 
durch ein geschmeidiges Kätzchen, das durch die iiatternden Gewandfalten huscht; 
schließlich Kiyonaga, der Meister der Gruppen und der bewegten Körper und Utamaro, 
der raffinierteste und nuancenreichste Künstler der Madame Chrysantheme. 
Ausgiebig konnte man auch jene andere Gruppe studieren, die des Schauspielerporträts. 
Schunscho und Scharaku sind seine Meister und der letztere wirkt frappant durch die 
mächtige Modellierung seiner Farbeniiächen, durch die dämonisch groteske Wucht, mit 
der er die weißen starren Masken seiner Mimen, kreidig mit blutrotem Mundstrich, aus dem 
düsteren Schwarz des I-Iintergrundes auftauchen läßt. 
Charme der Kleinkunst genießt man in den zahlreichen Surinomos, den quadratischen 
Glückwunschkarten, die allerlei „Kunstformen der Natur", Insekten, Vögel, Blumen, 
Muscheln, Fische zu anmutigem Vignettenwerk bilden und beim Arrangement solcher 
„bunten Beute" auf schmalem Papierrand die gleiche heitere selbstverständliche Sicher- 
heit zeigen wie beim Ordnen der Zweige in einer Vase. Vor solchen Blättern wird einmal 
wieder klar, was Kopenhagen dem Osten verdankt. 
Diese Ausstellung gab eine willkommene Ergänzung zu jener Schau, die im Schlüter- 
Zimmer des Kunstgewerbemuseums stattfand und die den erlesenen japanischen Kunst- 
schatz eines Berliner Sammlers, des Herrn Gustav Jacoby, der Öffentlichkeit zugänglich 
machte. Nicht nur durch das, was sie zeigte, sondern auch durch ihren Rahmen überrascht 
diese Ausstellung. Im Sinne jener Kunst war er gewählt, eine graziöse Raum-Metamor- 
phose wurde geschaffen. Der Saal bekam eine niedrigere Decke, hell bespannt mit grünem 
Leistenwerk. Die Wände bedeckte in Panneelhöhe mattgrüne Stoffverkleidung, darüber 
zog sich die Wandfiäche lichtgrau. Am Fußboden eine olivgrüne Matte, das gab stimmen- 
den l-Iinter- und Untergrund für die Farbensymphonien der Objets d'art in den Vitrinen. 
Nicht zu vergessen sind auch die rings aufgestellten Vasen und Schalen mit Zweigen, 
Halmen, Blütenbüschen, die dieser Ausstellung eine seltene und reine Interieurstimmung 
verliehen. 
Hier sah man nun Elite japanischer Kunstfertigkeit. Alle Gebiete nur durch Werke 
ersten Ranges aus den edelsten Perioden vertreten. Lackarbeiten von hoher Vollendung, 
Schwertzieraten von unerschöpflicher Erfindung in Zeichnung und Durchbruch und 
höchstem Rafiinement der Technik des Schnittes, der Fassettierung, der Ätzung. Das Klein- 
gerät, Inros und Netzkes, aus Elfenbein geschnitzt und Holz; die Keramik in ihren ein- 
fachen, den Grili" der Hand zeigenden Formen mit den nuancenreichen matten Tönen, 
grau und gelbkörnig, oft metallisch schimmemd, umspannen von dem Netz haarfeiner 
Craqueles und pikant pointiert durch die unregelmäßig verästeten Linien des Goldkittes. 
Eine Revue moderner französischer Plastik fand in Hirschwalds Hohenzollern-Kunst- 
gewerbehaus statt. In „Cire perdu"-Güßen aus der Kunstgießerei von A. l-Iebrard in Paris 
sah man eine auserlesene Reihe von skulpruralen Werken. Ihr Hauptstück war der 
„Penseur" Rodins in der schweren Gedankenwucht seiner Haltung. Sehr fesselnd schien 
die impressionistische Tierplastik von Rembrandt-Bugatti. Seine Löwen, seine ägyptischen 
Wölfe, die Pelikane, die Windhunde sind mit einem vehementen Griff voll zuckendem 
Leben gefaßt und in die Form gebannt. 
Von starker monumentaler Charakteristik sind ein paar Kämpfermasken von Bour- 
dette und Falguiere.
	        

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