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Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 3 und 4)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1351679243468
Titel:
Kunst und Kunsthandwerk
Herausgeber:
Artaria & Co.
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Kunst und Kunsthandwerk

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1357530248798_0001
Titel:
Monatszeitschrift XXI
Bandzählung:
1918 / Heft 3 und 4
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Kunst und Kunsthandwerk
Erscheinungsjahr:
1918

Artikel

Titel:
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kunst und Kunsthandwerk
  • Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 3 und 4)
  • Einband
  • WERKE DER KLEINPL ASTIK IN DER GALERIE DES GRAFEN ERWEIN NOSTITZ ZU PRAG
  • DAS MÄRKISCHE MUSEUM ZU BERLIN
  • DER BILDHAUER HUBERT GERHARD IN MÜNCHEN UND INNSBRUCK
  • AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN
  • KLEINE NACHRICHTEN
  • MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM
  • LITERATUR DES KUNSTGEWERBES
  • Werbung
  • Einband

Volltext

schon beim Hagenbund zu Gaste war, manchmal bei Arnot oder anderwärts Sonder- 
ausstellungen brachte; keiner ist ein Unbekannter, vielleicht ist auch kein starkes inneres 
Band vorhanden, das die Gruppe zusammenschließt, außer dem Bestreben, daß jeder seinen 
eigenen und besonderenWeg gehenwill, daß jeder einEigenes,Neues,Ungekanntes anstrebt. 
Dann aber auch fühlt man hier wohltuend, daß die Absonderung im allgemeinen eine 
natürliche und ungewollte Eigenbrödelei ist und nicht die Pose der unaufrichtigen Welt- 
verächter zur Schau trägt. Es ist eine Gruppe von jungen Talenten, unter denen auch 
starke, vielversprechende sind. Eine Gruppe, in der die konventionelle Konzession, die 
freundlich lächelnde Miene zum verehrlichen Publikum verpönt ist. 
Einer der stärksten, Egon Schiele, nimmt eine besonders schroffe und ablehnende 
Haltung ein. Seine I-lerbheit grenzt an die Askese. Das hehige Spielen seiner Sinne grenzt 
ans Perverse. Aber er kann so viel, ist ein so sicherer Meister seiner Hand, daß er auch 
den innerlich Ablehnenden fesselt. Vor allem beherrscht er den Umriß, das zeichnerische 
Ornament. Die Farbe ist ihm nur der letzte Akzent, den er sparsam und geistreich gebraucht. 
Aber innerlich lebt und drängt das Erlebnis zum Ausdruck, ein starker und ernster Wille 
schaüt in ihm. 
Auch Moritz Melzer sucht das Ornament in Körpern und ihren Bewegungen; aber 
ihm ist das Raumfüllen mehr als der seelische Ausdruck, so daß die Folge seiner Bilder 
mit ihrem gedämpften, ruhigeren Kolorit an eine Reihe von Wandteppichen gemahnt. Der 
rhythmische Fluß seiner Linien strebt einen Stilismus an, der modern und doch wieder so 
alt ist wie die Geschichte der Kunst. 
Als dritter und malerisch stärkster Künstler tritt Anton Faistauer mit einer größeren 
Zahl von Bildern auf, die glücklicher ausgewählt sind, als die jüngst zur Schau gestellten. 
Er ist ganz der Farbe ergeben, holt seine Werke aus seiner unmittelbaren Umgebung, 
seinem Heim, seiner Familie. Nicht Symbole und Charaktere, nicht Gemütserregungen 
will er spiegeln, sein Reich ist die Farbe, die tiefe, satte, abgestimmte und edle Palette. Er 
huldigt ihr bis zur Verleugnung der plastischen Form. In dieser Bilderfolge weiß er aber 
doch eine so glaubhatte und manchmal sogar auch überzeugende Richtigkeit des Körper- 
lichen zu erreichen, daß er zu wesentlicher Vervollkommnung heranzureifen scheint. 
Andere farbenfeine Künstler wie Georg Kars und Johannes Fischer erscheinen noch 
weiter von jenem Ziele entfernt, das ein volles Ausreifen des Wollens und Könnens 
bekundet. In Willi Nowak und Paris Gütersloh klingen fremde Einüüsse noch stark neben 
eigenem Können mit, so reizvoll ihre Arbeit zu wirken vermag. Wir sehen im phantasie- 
vollen Georg Merkel und in dem ornamentalen Franz von Zülow das Nachwirken ältester 
Holzschnittkunst, in Ludwig H. Jungnickel das Verarbeiten japanischer Naturbeobachtung, 
und überall jenes kräftige Wirken über die Anregung hinaus zu neuen Zielen, welches nur 
den Zusammenhang festhält mit dem Ausgangspunkt des Strebens. 
Aus solchen Eindrücken erkennen wir die Tatsache, daß auch in den jüngsten 
Bestrebungen, die sich oft so eigenwillig gebärden, die Fäden nicht abgerissen sind, die 
uns mit der alten Kunst verbinden, und daß anderseits ein geistiger Zusammenhang rnit 
jenen Anschauungen und Strebungen gepiiegt wird, die außerhalb unserer Heimat in den 
Arbeitszentren der Kunst herrschen. 
Eben weil das Moment der Gefälligkeit und Käuflichkeit so ganz unberücksichtigt 
bleibt und stärkere innere Strebungen vorwärtsdrängen, kann man das Wirken der jungen 
Generation nur warm begrüßen. Hoffentlich neigt sich bald eine günstigere Sonne dem 
künstlerischen Wirken, das nicht um die Gunst des Tages buhlt und um so mehr der 
Wärme und Konzentriertheit bedarf, die heute kaum gefunden werden kann. 
ÜNSTLERHAUS. KRIEGSBILDERAUSSTELLUNG. Eine neue Aus- 
wahl aus dem reichen Vorrat der Bildersammelstelle des Kriegspressequartiers 
füllt die Ausstellungsräume des Künstlerhauses. Seit der ersten derartigen Veranstaltung
	        

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