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Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1867 / 21)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1355387758001
Titel:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Herausgeber:
Selbstverlag des k. k. Österr. Museum (später Carl Gerold's Sohn)
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1357731832187_0001
Titel:
Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II
Bandzählung:
1867 / 21
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Erscheinungsjahr:
1867

Artikel

Titel:
Dr. Czerny's Vorlesungen über die Physiologie der Farben.
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
  • Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1867 / 21)
  • Die hauptsächlichsten Arten der Stickertechnik.
  • Dr. Czerny's Vorlesungen über die Physiologie der Farben.
  • Kleinere Mittheilungen.
  • Fortsetzung des Verzeichnisses
  • des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie.

Volltext

361 
wähnte Thatsache, dass nämlich jede Farhenemptindung bei zunehmender Beleuchtungs- 
intensität dem Weiss sich albert, findet seine Erklärung. Wenn man durch monocbro- 
matisch rothes Glas in die Sonne blickt, so erscheint sie doch nicht rotb, sondern gelblich. 
Roth geht bei zunehmender Liehtstärke durch Gelb, andere Farben durch weniger gesät- 
tigte Tinten in Weiss über. Alle Nerven können hlos bis zu einem gewissen Grade ge- 
reizt werden, darüber hinausgehende Reize sind nicht mehr im Stande, die Empfindung 
zu steigern. Wenn also rothes Licht auf die Netzhaut einwirkt, so werden am meisten die 
Both empiindenden Fasern erregt. Bei steigender Helligkeit sind dieselben endlich im 
möglichst grössten Reizzustande, das heisst durch weitere Steigerung der Intensitlt des 
rothen Lichtes kann die Reizung der Roth empiindenden Fasern nicht mehr, wohl aber 
noch die Reizung der Grün Eund Violet empiindenden Fasern gesteigert werden, die ja 
ebenfalls, wenn auch schwächer von rothem Licht gereizt werden. So, nähern sich endlich 
alle drei Fasern dem Maximum des Reizzustandes; die Gesammtempfindung nähert sich 
daher immer mehr dem Weise. 
Wenn durch verschiedene Lichtsorten die Nervenendapparatß verschiedener Nerven 
eine materielle Veränderung erleiden, welche erst wieder durch den Stodwechsel ausge- 
glichen werden muss, so ist es begreitiich, dass diese Veränderung hlos im ersten Momente 
dem Reize vollkommen proportional stattfinden kann, in der Folge aber blos mit geringerer 
Intensität, dass daher auch die Emptindnng an Stärke verliert; dass dagegen in den an- 
dern nicht gereizten Fasern jeder Reiz mit voller Intensität zur Empfindung gelangt. Auf 
die Weise erklären sich die Erscheinungen der Contrastfarhen. 
Das von gemischten Pigmenten redectirte Licht enthält im Allgemeinen weniger 
Lichtsorten als das von den isolirten Pigmenten reiiectirte Licht. Jenes wird daher auch 
weniger Nervenarten zu reizen im Stande sein, als dieses. Da nach der Young'schen 
Theorie Farbenemplindung durch gleiche Reizung von höchstens zwei Nervenfasern zu 
Stande kommt so ist es begreiflich, dass durch Pigmentmischung - Mischung durch Sub- 
trsction - viel leichter Farben wie Grün und Violet erzeugt werden, welche hlos eine 
Nervenfaser erregen, als z. B. Gelb und Blau, welche zu ihrer Erzeugung stets zweier 
Nervenfasern bedürfen. Die Schwierigkeit, gelbe, blaue und rothe Pigmente durch Pigment- 
mischung zu erzeugen, war die Ursache, dass man diese drei Farben als Grundfarben be- 
zeichnete. Da alle Farben im Sonnenspeetrum durch allmälige Uehergänge verbunden sind, 
so haben wir keinen Grund, dasselbe in anders Kategorien zu theilen, als sie durch die 
Feinheit unserer Empfindungen für Farbennuancen gegeben sind, besonders da durch wirk- 
liche Mischung durch Addition jede Tinte aus je zwei anderen Farben dargestellt werden 
kann. Das Unterscheidnngsvermögen ist jedoch nicht nur bei verschiedenen Menschen ver- 
schieden, sondern auch bei demselben Menschen in verschiedenen Regionen des Spectrums. 
Die Eintheilung in siehe auptfxrhen, wie es Newton thag geschah wohl, um eine Ana- 
logie mit der Octave zu en, ist jedoch ebenfalls willkürlich. Wenn man darauf eine 
Farbenharmonie nach d m Muster der musikalischen Harmonie gründen, wollte, so ist 
zu bemerken, dass die tersehiede zwischen Farben und Tönen so durchgreifende sind, 
dass man nicht hoifen darf, auf diesem Wege zu Resultaten zu kommen. Man erinnere 
sich nur, dass die Töne sich nicht im lußleereu Raume fortpiianzen können, wie das 
Liebt, dass das fünfgestrichene C am Clzvier blos aus 4224 Schwingungen in der Secunda 
besteht, während der am wenigsten Schwingungen besitzende Lichtstrahl in der Secunde 
über noch hunderttausendmillionen Mal mehr Schwingungen macht; dass die Tonwellen 
aus longitudinalen, die Lichtwellen aus transversalen Schwingungen bestehen. Endlich 
wie würde unsere musikalische Harmonie aussehen, wenn man durch verschieden starkes 
gleichzeitiges Anschlagen z. B. von C und D alle möglichen dazwischen liegenden Töne als 
Combinationsetfect erzeugen könnte, wie man durch Mischung zweier Farben in verschie- 
dener Proportion alle dazwischenliegenden Farhennuancen hervorzubringen im Stande ist? 
Unsere Sprache theilt durch die Ausdrücke Bnth, Gelb, Grün, Blau die reinen Farben 
des Spectrums in vier Gruppen, doch haben wir keinen Anhaltspunkt, zu vermuthen, dass 
diese Eintheiiung mit irgend einer Einrichtung unseres farhenempiindenden Apparates in 
Zusammenhang steht. 
Stets muss man sich bei dem Urtheils, welches wir uns aus unseren Sinnessmpiin- 
dungen über die Gegenstände der Aussenwelt bilden, der Worts Helmholtrs erinnern: 
„Die Sinnesemplindungen sind uns nur Symbole für die Gegenstände der Aussenwelt und 
entsprechen dieser etwa so, wie der Schriftzug oder Wortlaut dem dadurch bezeichneten 
Dinge. Sie geben uns zwar Nachricht von der Eigenthümlichkeit der Anssenwelt, aber 
nicht bessere als sie einem Bünden durch Wortbeschreihungen von der Farbe geben."
	        

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