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Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1873 / 91)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1355387758001
Titel:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Herausgeber:
Selbstverlag des k. k. Österr. Museum (später Carl Gerold's Sohn)
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1359034565242_0001
Titel:
Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII
Bandzählung:
1873 / 91
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Erscheinungsjahr:
1873

Artikel

Titel:
Baierisches Gewerbemuseum zu Nürnberg.
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
  • Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1873 / 91)
  • Die Anfänge der Industrie.
  • Die Frauenarbeit Oesterreichs auf der Weltausstellung.
  • Das herzogliche Museum in Braunschweig.
  • Baierisches Gewerbemuseum zu Nürnberg.
  • Die Reorganisation der sächsischen Baugewerkenschulen.

Volltext

336 
zubeugen, stellt die Landesregierung den Antrag, ihr zum Neubau eines 
Gebäudes für das herzogliche Museum aus den Ueberschüssen der letzten 
Finanzperiode 400.000 Thaler zur Verfügung zu stellen. 
Balerlauhes Govlorhelauauum zu Nürnberg. 
Dem Berichte über die Thatigkeit dieses Museums im Jahre 1872 entnehmen wir 
folgende Mittheilungen: 
Die organisatorische Thatigkeit und die Vorbereitung zu den inneren Einrichtungen 
der Anstalt nahm die verfügbaren Kräfte und ihre Zeit fast ausschliesslich in Anspruch; 
die Vorbereitung zur Wiener Ausstellung und die thunlichste Förderung der Theilnahme 
bairischer Aussteller an derselben stand in diesem Jahre im Vordergrunde aller Arbeiten. 
Das baierische Gewerbemuseum beschäftigte sich angelegentlichst mit der Wiener Aus- 
stellung, weil dadurch die günstigste Gelegenheit geboten war. nicht allein für die Zwecke 
des Museums Vortheil zu gewinnen, sondern auch selbst schon nützlich zu wirken. 
ln stetem Verkehr mit ähnlichen Instituten, unterstützt von den eingehendsten Be- 
rathungen des Verwaltungsrathes und fussend auf anderwarts gemachte Erfahrungen kam" 
ein Programm zu Stande, welches in den Kreisen der Fachmänner Anerkennung fand. 
Jetzt naher auf die Erwägungen einzugehen, welche für die Aufstellung des Pro- 
grammes und für die Thätigkeit des baierischen Gewerbemuseums massgebend waren und 
bleiben sollen, wurde zu weit führen. Es wird sich demnächst bei der Uebetsiedlung des 
Museums in sein eigenes Haus Gelegenheit bieten, mit der Verolfentlicbung des Pro- 
grammes diesen Erwägungen näher zu treten. Die Ausübung einer möglichst raschen und 
praktischen Thatigkeit wurde vor Allem berücksichtigt, wie die Besprechung der ver- 
schiedenen Einrichtungen und Veranstaltungen, welche bereits getrolfen und in Vorbereitung 
sind, zeigen wird. 
Dass es überhaupt möglich war, trotz der im Interesse der Anstalt nothigen vielen 
Reisen des Directors während des ersten Monats und auch weiterhin, schon am t. Februar 
dem grosseren Publicum cinige Veranstaltungen des Museums zugänglich zu machen, ist 
wesentlich dem gemeinnützigen Entgegenkommen des Gewerbevereines in Nürnberg zu 
danken, da derselbe nicht allein seine sammtlichen Localitaten zur Verfügung stellte, son- 
dern auch seine werthvolle Büchersammlung, sowie zahlreiche gewerbliche Erzeugnisse, 
Werkzeuge u. drgl. zum Geschenk machte und übergab. 
Nach der ersten nothdürftigen Einrichtung der Localitaten und nachdem die Herren 
Dr. Seelhorst und Professor Ortwein zunächst provisorisch als Beamte des Museums 
gewonnen waren, der erstere als Secretar und Bibliothekar, der letztere als Custos der 
Vorbildersammlung, begann die Thatigkeit im baierischen Gewerhemuseum. 
Die Bibliothek und das Auskunftsbureau, beide dem Secretar Herrn Dr. Seelhorst 
unterstellt, wurden zuerst organisirt. 
Die vom Gewerbverein übernommene Bibliothek umfasste nach dem mit Nachträgen 
versehenen Katalog in neun Abtheilungen 832 Nummern. Da der Katalog den Anforde- 
rungen nicht genügte, welche an denselben behufs einer ausgiebigen Benutzung der Bi- 
bliothek nach dem Programm der neuen Anstalt zu stellen sind, so musste eine Um- 
arbeitung desselben und eine neue Anordnung der Bibliothek sofort in Angriff genommen 
werden. Es wurde dabei das System der Balk'schen Collectanik angewendet, welches 
auch dem Auskunftsburcau dienen soll. Herr Dr. Seelhorst hat zu diesem Zweck 
Studien im persönlichen Verkehr mit dem Erfinder Herrn Balk wahrend eines kurzen 
Aufenthaltes in Weimar gemacht. Die Collecmnik ist ein Verfahren, mit Hilfe eigen- 
thümlicher Vorrichtungen, Notizen aller Art, in jeder Zahl, auf Zettel von ziemlich gleicher 
Grosse, im kleinsten Raume, in handlicher Form, systematisch aufzubewahren, so dass 
jeder des Lesens Kundige die Zettel tinden kann. 
Durch Ankäufe und Geschenke wurde die Bibliothek fortwährend vermehrt, so 
dass dieselbe am Ende des vorigen Jahres 1137 Nummern, also 350 Nummern mehr als 
am l. April umfasste. Es kommen auf Journale und Zeitschriften 61, auf Gesellschafts- 
und Vereinsbericbte 94, auf Adressbücher und Lexica 94, Technologisches 181, Natur- 
wissenschaftliches 36, Ausstellungslrteratur x35, Volkswirthschaft 183, Verschiedenes 230, 
Kunst- und Zeichenwerke 124 Nummern in circa 3800 Bänden. Für die künftige Auf- 
stellung der Bibliothek sind besondere Einrichtungen vorgesehen und befindet sich bereits 
ein Probeschrank in Verwendung, der nicht allein gestattet, die Bücher nach dem Format 
und nach den einzelnen Abtheilungen geordnet aufzustellen, sondern auch von ihrem 
Standorte aus in allseitig geschlossenen Kasten rasch zu transportiren, ohne dieselben 
einzeln herausnehmen zu müssen. Letztere Einrichtung ist besonders vortbeilhuft bei
	        

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