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Alte und Moderne Kunst I (1956 / Heft 4)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1367827623198
Titel:
Alte und Moderne Kunst
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Alte und Moderne Kunst

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1367846213794_0001
Titel:
Alte und Moderne Kunst I
Bandzählung:
1956 / Heft 4
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Alte und Moderne Kunst
Erscheinungsjahr:
1956

Artikel

Titel:
MILDNERGLÄSER
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst I (1956 / Heft 4)
  • Einband
  • Werbung
  • INHALT
  • SCHLOSS KARLSLUST EIN JAGDSCHLOSS AUS DEM ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS
  • ÖSTERREICHISCHE TEPPICHE DES SPÄTKLASSIZISMUS
  • MILDNERGLÄSER
  • ANTON GRASSI MODELLMEISTER DER K. K. PORZELLANFABRIK IN WIEN
  • WIENER KLASSIZISTISCHE BUCHEINBÄNDE
  • GRIECHISCHE PERIPETIE
  • DAS ÖSTERREICHISCHE KULTURINSTITUT IN LONDON
  • EXPRESSION UND GESTALT
  • AUSSTELLUNGEN - DIE UNS NICHT ERREICHTEN
  • WIE WOHNT DIE WELT - WIE WOHNT MAN IN ÖSTERREICH
  • Werbung

Volltext

Abb. 2. Glu mll dem Blldnu du Jouph von Fürnlurg, du. 1739. Üshrrnlchlschts 
Mumm In: lngtwanßh Kuvm 
 
MILDNERGLÄSER 
Von lguaz SCHLOSSER 
Wenn man van Weitencgg in der Wachau den Waidenbach 
entlang in das südliche Waldviertel eindringt, so kommt man 
schließlich nach Gutenbrunn am Weinsbergiorst. Schon im 
17.Jahrhundcrt befand sich hier eine Glashütte, die dann um 
1780 herum von Joseph von Fürnbcrg neu errichtet wurde. 
Fürnberg hatte sich in Gutcnbrunn ein kleines Schloß erbauen 
lassen, der Waldreichtum der Gegend und der Ruf des Ortes 
als Badeort mögen ihn dttzu veranlaßt haben. 1791 wurde der 
Fürnbergschc Besitz durch Kauf eine k. k. Familienherrschait. 
Die Glashütte bestand bis 1905 und wäre sicherlich wie viele 
andere Glashütten des Waldviertels im Dunkel rein lokaler Be- 
deutung geblieben, wenn nicht Johann Josef Mildner hier 
gelebt und gearbeitet hätte. 
Mildner, der einen großen Teil seiner Arbeiten signierte und 
datierte, fertigte in den Jahren von 1787 bis 1806 eine Fülle 
von Bechern, Flaschen und kleinen Pokalen, gelegentlich auch 
Salzfäßchen mit dem für ihn charakteristischen Dekor an. 
Die Zeit des Klassizismus bedeutet im Glas sowie in den an- 
deren Gebieten des Kunsthandwerkes eine Hinwendung zur 
schlichtesten Form; für Mildner bildete der glatte Zylinder des 
Trinkbechers einen ebensolchen Ansporn wie die glatten Por- 
zellanbccher der Sorgenthalzeit für die Malerwerkstatt der Wic- 
ner Porzellanmanuiaktur. 
Glasverdoppelungen hatte es im 18. Jahrhundert immer wieder 
gegeben, von den kleinen Medaillons des frühen 18. Jahrhunderts 
über die Zwischengoldgläser der zwanziger und dreißiger Jahre 
bis zu den Silhouetten-Medaillons der irühklztssizistischen Zeit; 
die böhmisch-schlesischen Glashütten waren die Hauptcrzcu- 
gungsstätten. 
Sehr wahrscheinlich war Mildner aus diesen Gegenden nach 
Gutenbrunn zugewandert und hatte die Erinnerung an solche 
Arbeiten mitgebracht. Jedoch die neue Art der Verwendung 
und ihre Ausweitung ist einzig und allein Mildncrs Idee ge- 
wesen und er hat in ihrer mühevollen Ausführung keinen Kon- 
kurrenten gehabt. 
Aus der Wand des Bechers wird eine medaillcnförmige Ver- 
tiefung ausgeschliffen, so daß an dieser Stelle die Gefäßwand 
auf die halbe Stärke reduziert wird. Bei reicher dekorierten 
Gläsern geschieht das gleiche mit dem Mundrand, dem Fußrand 
und dem Gefäßboden. In diese Vertiefung wird ein Glasmedail- 
lon beziehungsweise ein Glasreilen mit der gleichen Oberflächen- 
kriimmung genauestens eingepaßt. Und zwischen den beiden 
Glasschichlen liegt entweder eine Goldfolie mit ausradierter 
Darstellung beziehungsweise Ornamenten oder aber - bei Por- 
träts und Wappen - ein buntbemaltes Pergamentblättchen; der 
Golddekor wird durch einen meist roten Fond noch wirksamer 
gemacht. 
Der Darstellungskreis auf den Mildnergläsern umfaßt Bildnisse, 
Wappen, Monogramme, Heiligendarstellungen, Landschaften, 
Silhouetten u. 21., auf den schmalen Mund- und Fußreifen kehren 
einfache Ornamente, Zicrleisten aus Blumen und Blättern, Ket- 
ten, Zopflcisten, Inschriften immer wieder. Mit den Verdoppelun- 
gen allein hat sich Mildner nur selten begnügt; am Fußrand und 
um die Medaillons herum gibt es zart ausgeschlilfenc Olivfacetten; 
mit dem Diamanten hat er bald kleine Streublümchen, bald Gir- 
landen, Kränze und Inschriften in das Glas gerissen; bald hat 
er sich auch des Schneidrades für ähnliche Zwecke bedient. 
(Daneben gibt es Grenzlälle nach beiden Richtungen - Becher 
ohne Verdoppelungen nur mit Diamantgruvierungen und voll- 
ständige Becherverdoppelungen.) Neben den Bechern kommen, 
allerdings in viel kleinerer Zahl, Flaschen und kleine Po- 
kale vor. 
Die Gläser Mildners verraten last immer innige menschliche 
Beziehungen vom Künstler über das Werk zum Kreise seiner 
Gönner und Freunde; Beziehungen, die durch Huldigungen, Wid- 
mungen untl Sinnsprüche noch erhärtet werden. 
13
	        

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“Alte Und Moderne Kunst I.” N.p., 1956. Print.
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