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Alte und Moderne Kunst IV (1959 / Heft 4)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1367827623198
Titel:
Alte und Moderne Kunst
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Alte und Moderne Kunst

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1368019301368_0001
Titel:
Alte und Moderne Kunst IV
Bandzählung:
1959 / Heft 4
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Alte und Moderne Kunst
Erscheinungsjahr:
1959

Artikel

Titel:
DER HERZOG VON REICHSTADT AUF EINEM GRUPPENBILDNIS VON FERTBAUER
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst IV (1959 / Heft 4)
  • Einband
  • Werbung
  • INHALT
  • DAS HISTORISCHE MUSEUM DER STADT WIEN UND SEIN NEUES GEBÄUDE
  • FUNDE BEDEUTENDER KUNSTWERKE IM HISTORISCHEN MUSEUM DER STADT WIEN
  • ÜBER EINIGE GOTISCHE PLASTIKEN IM HISTORISCHEN MUSEUM DER STADT WIEN
  • EINE NEUERWORBENE WIENER STADTANSICHT VON DER WENDE DES 16. JAHRHUNDERTS
  • HIERONYMUS LÖSCHENKOHL ALS MINIATURMALER
  • UNGARISCHER OFFIZIERSSÄBEL AUS DER ZEIT UM 1741
  • DER HERZOG VON REICHSTADT AUF EINEM GRUPPENBILDNIS VON FERTBAUER
  • VORZEICHNUNGEN UND STUDIEN VON JOSEF DANHAUSER AUS DER GRAPHISCHEN SAMMLUNG DES HISTORISCHEN MUSEUMS DER STADT WIEN
  • DER FREUND DES SCHÖNEN GESCHLECHTS WIENER DAMENALMANACHE VON 1785 BIS 1850
  • DIE WIEDERHERSTELLUNG DES GEMALTEN RUNDPLANES DER STADT WIEN VON AUGUSTIN HIRSCHVOGEL
  • DER MEDAILLEUR RUDOLF MARSCHALL
  • UNSERE AUTOREN
  • Werbung

Volltext

DER HERZOG VON REICHSTADT 
AUF EINEM 
GRUPPENBILDNIS 
VON 
FERTBAUER 
Von 
INZ SCHONY 
Ein wenig bekanntes Ölbild des Wiener Malers Leopold Fert- 
bauer aus dem Jahr 1826 stellt die kaiserliche Familie dar, so- 
weit sie damals in Wien weilte. In einem umlaublen Gartenhaus 
aus Holzbalkcn, das der Laxcnburger Gotik ähnliche Formen 
aufweist, sind anscheinend zwanglos sieben Personen gruppiert: 
links von dem alternden Kaiser Franz dessen vierte Gemahlin 
Karolina Augusta, auf der anderen Seite Sophie von Bayern 
mit ihrem Gatten Erzherzog Franz Karl und dessen Bruder Fer- 
dinand, zwischen beiden Gruppen aber die Witwe Napoleons mit 
ihrem Söhnlein Napoleon Franz Karl Josef, dem Herzog von 
Reichstadt. lis scheint, als wäre die ganze Gruppe nach der 
Natur gemalt. Doch melden sich Bedenken, daß ein damals so 
junger Maler Gelegenheit gehabt haben sollte, bei Hof zu por- 
trätieren - obgleich das konkrete Datum in der Signatur dies 
vorzugehen scheint. Fertbauer war ja noch Schüler der Aka- 
demie, trat anfangs als Landschafter und erst ab 1830 als Por- 
trätist hervor. Für das Datum des 12. Juni 1826 ist kein Ereignis 
im Kreise der Kaiserfamilie nachweisbar, nicht einmal ein per- 
sönlicher Festtag (etwa Gcburts- oder Trauungstag) einer der 
dargestellten Personen. Wahrscheinlicher ist ein für den Maler 
wichtiges Datum (Beginn. oder eher Beendigung des Gemäldes), 
es wäre sogar denkbar, daß dieses Gruppenbildnis retrospektiv 
gleichsam als Historicnbild zu werten ist und das genannte Da- 
tum gar nichts mit der Entstebungszeit des Bildes zu tun hat. 
Wir wissen dies aber nicht. - 
Wir finden alle Personen der kaiserlichen Familie auf dem Bild, 
die in Wien waren, mit Ausnahme der jüngsten Tochter des 
Kaisers, Maria Anna. Von seinen Kindern waren nur mehr zwei 
Söhne am Leben (Franz Karl seit 1824 verheiratet, Ferdinand 
noch unvermählt), von den Töchtern drei 1810, 1817 und 1819 
nach auswärts verheiratet, eine davon bereits wieder, seit 1821, 
verwitwet: Maria Louise. Ihr Sohn hatte eben erst, am 20. März 
1826, seinen 15. Geburtstag gefeiert; er steht im Mittelpunkt der 
Bildkomposilion, seinetwegen oder jenes Anlasses wegen könnte 
das Bild gemalt worden sein. 
Der „Wiener Zeitung" vom 10. Juni 1826 kann man die Nach- 
richt entnehmen, dafl Maria Louise mit ihrem Sohn und den 
Erzherzogen Anton und Ludwig, ihren Oheimen, im Marstempel 
im Prater ein Kunstwerk von Lorenz Sacchetti besichtigt hatte, 
und am 22. Juni erfährt man bereits, daß der Kaiser mit seiner 
Gemahlin von Laxenburg nach Lambach abgereist sei. Fert- 
bauer hat also ein Datum auf das Gemälde gesetzt, das alle 
zeitlichen Voraussetzungen erfüllt. Man könnte sogar die Wie- 
dergenesung des Kaisers als Anlaß für die Entstehung des 
Bildes annehmen, wäre er nicht in der Komposition der Gruppe 
fast nebensächlich behandelt. 
Die Porträts auf Fertbauers Bild mit den sonst bekannten Bild- 
nissen der dargestellten Personen verglichen, ergaben die nicht 
einmal so überraschende Feststellung, daß alle Köpfe nach (so- 
gar Jahre zurückliegenden) Vorlagen gemalt worden sein muß- 
ten; die Abhängigkeiten sind so stark, dal} allein aus diesem 
Grunde dem Maler ein Porträtieren nach der Natur abgespro- 
chen werden muß. Die Stellungen der Personen sind frei dazu- 
komponiert oder wieder anderen Vorlagen entnommen, außer 
bei Sophie, deren originelle Kopfwendung über die Schulter 
hinweg auf der Vorlage selbst (bei Stieler) zu finden ist und ein- 
fach kopiert wurde; doch ist Pertbauer hier immerhin in der 
Wahl der Kleidung eigene Wege gegangen. 
Für die einzelnen Personen lassen sich als Vorlagen z. B. nach- 
weisen: 
1. Die Lithographie Kriehubers nach Johann linder, die das 
Kaiserpaar in der Hoftheaterloge zeigt, war in zwei Fassungen 
verbreitet (beide leider nicht datiert, Zensurblätter nicht fest- 
stellbar) und sicherlich auch Fertbauer bekannt; die Original- 
Aquarelle Enders von Kaiser und Kaiserin dürften ihm kaum 
zugänglich gewesen sein. Die Gesichtszüge des Kaisers gehen 
auf diese Lithographie zurück, seine Zivilkleidung ist genau 
übernommen. Fertbauer kann auch die Vorarbeiten seines Leh- 
rers Peter Krafft zu den drei Wandbildern für die Hofburg ge- 
kannt haben (Auftrag 10. April 1826!), worunter sich die 
„Erste Ausfahrt des Kaisers nach gefährlicher Krankheit" be- 
fand (vorweggenommen, da diese erst am 9. Mai stattfandl); 
hier stimmen die Porträts am Wagenfenster mit Enders Logen- 
bild so überein, daß man geneigt ist anzunehmen, eines diente 
als Vorlage für das andere. Das Bildnis der Kaiserin hier könnte 
auf einer (Josef Lanzedelli zuzuschreibenden) Lithographie be- 
ruhen, der cin bereits 1819 datierter Stahlstich von Blasius 
Höfel nach Josef Stieler sehr nahe kommt (bloß der Blick weni- 
ger stark zur Seite gerichtet). Fertbauer scheint also auf ein rela- 
tiv weit zurückliegendes Porträt gegriffen zu haben. 
2. Auch für Maria Louise scheint eine Vorlage aus weit früherer 
Zeit. als ihrem Alter um 1826 zukäme, verwendet zu sein. 
Denn jenes Porträt von Kriehuber, das als lavierte Bleistift- 
skizze „Behufs einer Litographie nach der Natur S25 in Baden 
im allerh. Auftrag des Herrn Erzhcrzogs Carl gemalt" worden 
war (alte handschriftliche Notiz auf dem Blatt im Historischen 
Museum) bildet nämlich nicht die Vorlage. Vielleicht griff Fert- 
bauer in der Kopfhaltung auf eine Miniatur von Guerard zu- 
rück (danach Punktstich von  F. Jügel), die Maria Louise als 
Kaiserin zeigt und demnach vor 1821 gemalt sein muß (wahr- 
scheinlich zur Zeit des Wiener Kongresses). Sie hat bei Fert- 
bauer freilich bereits etwas gealterte Gesichtszüge. Jügels Stich 
nach Lampi von 1810 zeigt Maria Louise wesentlich jünger als 
Guerard, aber weniger lieblich. 
3. Wie seine Mutter sieht auch der Herzog von Reichstadt 
jünger aus als ihm für 1826 zukäme. Dieses kindliche Aus- 
sehen finden wir auf dem Punktstich von A. Ehrenreich ,der 
auf einer Zeichnung „nach der Natur" von Ph. Stubenrauch von 
1819 beruht (in Uniforml). Der Zeit entsprechend wäre aber 
der Stich von J. Steinmüller nach J. linder (Zensurblatt vom 
18
	        

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“Alte Und Moderne Kunst IV.” N.p., 1959. Print.
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