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Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 112)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1367827623198
Titel:
Alte und Moderne Kunst
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Alte und Moderne Kunst

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1368675507208_0001
Titel:
Alte und Moderne Kunst XV
Bandzählung:
1970 / Heft 112
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Alte und Moderne Kunst
Erscheinungsjahr:
1970

Artikel

Titel:
ILLUMINIERTE ABLASSBRIEFE AUS AVIGNON IN WIEN
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst XV (1970 / Heft 112)
  • Einband
  • Werbung
  • INHALT
  • ZUM PROBLEM DES VESPERBILDES UM 1400
  • ILLUMINIERTE ABLASSBRIEFE AUS AVIGNON IN WIEN
  • EIN UNBEKANNTES WERK DES MÜNCHNER MALERS GABRIEL MÄLESSKIRCHER
  • DIE BILDPROGRAMME DER MÜNCHNER MUSEEN LUDWIGS I.
  • ZU A. P. GÜTERSLOHS ,,FABEL VON DER FREUNDSCHAFT"
  • JOSEF PILLHOFER UND DIE VON IHM IN DEN LETZTEN JAHREN GESCHAFFENEN BRONZEN
  • DER MALER UND GRAPHIKER MARIO DECLEVA
  • EIN MODERNER KERAMIKER - OHNSORG ÜBER OHNSORG
  • KONTRASTE OHNE SENSATIONEN - ANMERKUNGEN ZUR 35. BIENNALE VON VENEDIG
  • DER SPASSMACHERVERBAND VON LAUSANNE- ZUM DRITTEN INTERNATIONALEN SALON DER GALERIE-PILOTES
  • Aus der Kunstwelt
  • Aus dem Kunsthandel
  • Buchbesprechungen
  • Werbung

Volltext

Döncs Radocsay 
ILLUMINIERTE ABLASS- 
BRIEFE AUS AVIGNON 
IN WIEN 
Die Avignoner päpstlichen Ablaßbriefe in ihrer 
erfaßbaren Gesamtheit erweckten zuallererst 
das Interesse der Historiker und Archivare. 
J. B. Nordhoffs Mitteilung aus dem Jahre 1889 
ist die erste Veröffentlichung, welche aus- 
schließlich diese Diplome selbständig behan- 
delt. Erst ein halbes Jahrhundert später folgen 
dieser 7 nach den zwanziger Jahren - weitere 
Arbeiten. Die umfassenden Sammelarbeiten, 
die Studie und der Katalog von W. Erben und 
H. Delehaye schaHen jedoch die Basis für 
alle nunmehrigen Untersuchungen. Durch die 
Beschreibung weiterer Urkunden erweitern 
B. F. Fournier und L. Santifaller den Kreis der 
früheren Kenntnisse. Schließlich übernimmt 
O. Hamburger 1957 als erster die Aufgabe, die 
verzierten illuminierten Diplome auch in den 
Interessenkreis der Kunstgeschichte einzube- 
ziehenl, ihm folgend publiziert K. Holter vor- 
erst die Ablaßbriefe von Wels, später die von 
Oberösterreich 1. 
Trotz des erst spät wachgewordenen kunst- 
historischen Interesses besteht jedoch kein 
Zweifel darüber, daß unsere Avignoncr Ablaß- 
briefe mehr Aufmerksamkeit verdienen, als 
ihnen bis heute zuteil wurde. Diesen Kultur- 
dokumenten sollte schon ihres eigenwilligen 
gestalterischen Reichtums wegen mehr Beach- 
tung geschenkt werden, ebenso im Hinblick 
darauf, daß durch diese Diplome das Gesamt- 
bild der internationalen Kunst des päpstlichen 
Hofes zu Avignon sich vollständiger und farbi- 
ger darbietet. Ein weiterer Grund ist der eigen- 
artige Stil der Illumination und der oftmals zur 
Volkskunst tendierende Charakter, welcher 
den Ausdruck der Vielschichtigkeit der Ebenen 
des künstlerischen Schaffens darstellt. 
Dem heutigen Stand der Untersuchungen 
zufolge erwähnten die Urkundenpublika- 
tionen des vergangenen Jahrhunderts und die 
neueren Studien bisher 115 illuminierte 
Avignoner Ablaßbriefe mit Figuralverzierung. 
(Hierbei werden die früheren, nur durch 
kalligraphische Initialen verzierten Diplome 
und jene, bei denen das Feld des Initials leer 
ist, da die Bemalung aus nicht bekanntem 
Grunde unterblieb, nicht in Betracht gezogen.) 
Von diesen 115 Diplomen wurden bisher nur 
45 veröffentlicht und weitete 70 warten auf 
ihre Publikation. Homburger erwähnt in 
seiner grundlegenden Arbeit etwas mehr als 
50 illuminierte Ablaßbriefe. Er gruppiert die 
Diplome auf Grund ihrer Charakteristika und 
zieht aus seinen Stilbeobachtungen Schlüsse 
über die Diplommalwerkstätte in Avignon. 
Das ungleiche Verhältnis von bereits publi- 
zierten zu den noch nicht publizierten Ablaß- 
briefen an sich deutet bereits auf die künftigen 
Aufgaben in dieser Richtung hin. Zur bes- 
seren Gesamtorientierung wird es nötig sein, 
letztere sobald wie möglich in den Kreis der 
kunsthistorischen Untersuchungen miteinzu- 
beziehen3 und gleichzeitig auch in den Archi- 
ven und unter den alten Schriften der Kirchen 
weitere Forschungen durchzuführen. Wie die 
nun im folgenden beschriebenen, bisher unbe- 
kannten Wiener Ablaßbriefe beweisen, können 
in kleineren und größeren Sammlungen noch 
manche bisher unbekannte illuminierte Di- 
plome gefunden werden. 
In dem zusammenfassenden Werk über die 
Geschichte der französischen Malerei sowie in 
der Geschichte der französischen Miniaturen 
von  Porcher4 werden unsere illuminierten 
Ablaßbriefe nicht erwähnt, auch nicht in dem 
kleineren Band Laclottes über die Malerei von 
Avignon und der Provence aus dem 14. und 
15. Jahrhundert5. Mit diesem sicher bewußten 
Verschweigen lassen die Monographien er- 
kennen, daß unsere Urkunden 7 zwar auf 
französischem Boden entstanden - sich nicht 
in den Ablauf der französischen Kunstge- 
schichte eingliedern lassen, was beweist, daß 
sie ihrer geringeren künstlerischen Qualitäten 
sowie ihres selbständigen Charakters wegen 
nicht neben die bedeutendsten Werke der 
französischen Malerei gestellt werden kön- 
nen. 
Die Wiener Ablaßbriefe aus Avignon sind 
zwar von der Geschichte der mittelalterlichen 
französischen Malerei unabhängig, fügen sich 
aber doch dem inhomogenen Bild der inter- 
nationalen Kunst Avignons im 14. Jahrhundert 
gerade wegen ihres eigenartigen Stils ein. 
Am päpstlichen Hof sind neben den französi- 
schen Künstlern auch solche aus Siena, vom 
Rhein, wciters Flarnen, Spanier, Katalanen und 
Engländer tätig. Die Miniatoren der Ablaß- 
briefe erweitern den Kreis dieser internatio- 
nalen Künstlcrgemeinschaft. Homburger stellt 
fest, daß einer der führenden Meister der 
Werkstatt (zwischen 1328 bis 1337), aus dem 
Oberelsaß, Südbaden oder aus der Nord- 
schweiz stammte. 
Der Stil unserer Ablaßbriefe ist weder mit 
jenem der Tafelmalereien noch mit dem der 
durch sorgfältige Feinheit ausgezeichneten 
französischen Miniaturen und auch nicht mit 
den chronologisch auf diese folgenden übrigen 
illuminierten französischen Diplomen ver- 
wandt 6. Diese Urkunden sind vielmehr eigen- 
ständige Produkte des päpstlichen „scripto- 
riums". 
Im Laufe einer Entwicklung über vier Jahr- 
zehnte erfahren sie weder dem Stil noch dem 
Typ nach größere Veränderungen. Ist die 
eine Gruppe der Miniaturen durch primitive 
Zeichnung, betonte Konturlinien, geschlos- 
scne Formen charakterisiert, so ist es eine 
andere Gruppe durch fleckenartige Malweise 
und frcskcnartige Großzügigkeit. Diese Ab- 
laßbriefe wurden jeweils mit wenig Farben 
gemalt, und eines ihrer stärksten Charakteristika 
ist, daß die Körpetfarben größtenteils als 
unbemalte Pcrgamentoberflächen erscheinen. 
Es hat ganz den Anschein, als sei dieser lokale 
Stil ohne weitere Verbreitung und Fortsetzung 
geblieben, nur an die Ablaßbriefe aus Avignon 
gebunden, und seine Entwicklung hätte in den 
sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts ein 
Ende gefunden. 
Der älteste der in Wien aufbewahrten Ablaß- 
briefe aus Avignon ist vom 30. September 1327 
datiert und erteilt für den Jodok-Altar in der 
Marienkapelle im Hause Ottos und Haimos 
in Wien den Ablaß7. Er repräsentiert im 
Ensemble der illuminierten Avignoner Di- 
plomc die einfachste Ausführung. Homburger 
hat diesen Typ beschrieben, sein Bild reprodu- 
ziert, und seinen Feststellungen sind keine 
weiteren Bemerkungen hinzuzufügen.
	        

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“Alte Und Moderne Kunst XV.” N.p., 1970. Print.
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