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Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 196 und 197)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1367827623198
Titel:
Alte und Moderne Kunst
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Alte und Moderne Kunst

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1369194783916_0001
Titel:
Alte und Moderne Kunst XXIX
Bandzählung:
1984 / Heft 196 und 197
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Alte und Moderne Kunst
Erscheinungsjahr:
1984

Artikel

Titel:
Stil und Menschenbild -Tendenzen europäischer Porträtplastik im 20. Jahrhundert am Beispiel Heinz Leinfellner
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 196 und 197)
  • Einband
  • Werbung
  • INHALT
  • Die Einhörner: vom Zitat zum Symbol - Die Rolle des Ornaments bei Gustave Moreau
  • Medardo Rosso 1858 - 1928: Ein Meister der impressionistischen Skulptur und seine Beziehungen zum Wien der Jahrhundertwende
  • Kunst und Natur - Salzburger Brunnenschöpfungen
  • Das Grabmal Gerard van Swietens in der Augustinerkirche in Wien
  • Die Ofenentwürfe der Familie Erndt als Beispiel für die Wiener Hafnerkunst im 19. Jahrhundert
  • Der Spätnazarener Franz Anton Stecher - ein Tiroler Künstlerschicksal
  • MOPP - Ein Wiener Porträtist von Rang: Max Oppenheimer (Wien 1885 - 1959 New York)
  • Stil und Menschenbild -Tendenzen europäischer Porträtplastik im 20. Jahrhundert am Beispiel Heinz Leinfellner
  • Lucie Rie: Ich habe es magisch gefunden, das Drehen. Ein Gespräch mit der weltbekannten Keramikerin in London
  • Für den Kunstsammler
  • Zinn nach Silberart
  • Wiener Messe- und Antiquitätenspiegel Herbst 1984
  • Künstlerprofile
  • Aktuelles Kunstgeschehen/Österreich
  • Österreichisches Museum für angewandte Kunst
  • Werbung

Volltext

 
 
25 Hemz Leinlellner, Puma! 
vH. E. Apostel", 1970. 
Bronze, Höhe 32 cm 
27 Auguste Rodm, Porlrät 
"Guslav Mahler-l, 1909 
25 Hemz Leiniellnev. 
Hweiblichä BüSlerx, 1971. 
Gebrannte! Gips. bunt 
bemalt, Hdhe 42 cm 
 
andere Möglichkeit. einer Vollplastik reltef- bis flächen- 
mäßigen Charakter zu geben. Besonders anschaulich 
sind in dieser Hinsichtdie zwei Büsten Therese Schütz- 
Leinfellners aus dem Jahre 1959. "' Beiden Büsten ist 
eines gemeinsam: die plastischen Einzelkörper. aus 
denen sie sich aufbauen. entwickeln sich ausnahmslos 
in einer Bildebene und sind nach vorne orientiert. Das 
Gesicht ist fast scheibentormig. der Hals in die Breite 
gezogen und durch eine Langsfurche geteilt, um die 
vollplastische Wölbung nach vorne zu durchbrechen. 
Besonders auttallig ist auch die Form der in Brusthohe 
abgeschnittenen Büste. Dieser sockelarlige. breitgela- 
gerte Aufbau tür den Kopf betont extrem die flächen- 
hatte Wirkung und steht im Gegensatz zu den aus dem 
Halsansatz unmittelbar aufragenden vollplastischen 
Kopien früherer Jahre. 
Die letzte Konsequenz in dieser Flichtungzieht Leinfell- 
ner im Porträt U. Baumgartner (Abb. 20) aus dem Jahre 
1960 ' Er wendet hier die Technik des Reliefs an - 
keine Linienritzung. sondern ein halbreliefartiger Profil- 
kopf. Das Gesicht ist nicht kubisch aufgebaut. sondern 
malerisch weich 7 mehr Bild als Plastik 
In diesem weich gezeichneten Reliefkopf läuft aber 
auch schon die Phase des Experiments aus. Leinfellner 
besinnt sich auf seine ursprünglichen, plastischen 
Werte. die er ja in den Ganzfiguren nie vernachlässigt 
hat. Die Rückkehr zum vollplastischen Aufbau doku- 
mentiert das Porträt Ftesi (Abb. 21)von 1962. "Weiche. 
schwellende Formen dominieren. auch in der Behand- 
lung der Oberfläche sind deutlich neue Qualitäten zu 
sehen; die Herbheitderfrüheren Büsten ist verschwun- 
den. Weiche Wangen kleines rundes Kinn, sinnliche 
Lippen und mandelförmige Augen charakterisieren 
einen sehr weiblichen Kopf, frei von selbstquälerischen 
Auseinandersetzungen mit Problemen des plastischen 
Gestaltens. Die Persönlichkeit der Dargestellten 
scheint unmittelbar in die Plastik umgesetzt. 
Eine ähnliche. direkte Ausdrucksmöglichkeit findet 
Leinfellner im Portrat M. B. (Abb. 22) aus 1964 Hier 
ist es nicht sosehrdas Weiche.Ansprechendealswie- 
der das Dämonische. das den Betrachter berührt. Der 
groß geformte Schädel erinnert an primitive Totem- 
Kopfe Schwarzafrikas mit seinen weil aufgerissenen 
Augen und der herben Verschlossenheit der Gesichts- 
züge Die einzelnen Teile sind hart. kantig. unfertig 
geformt. die ganze Oberfläche ist von Schmissen und 
Schlagen durchfurcht  Trotzdem ist der einheitliche 
Aufbau gewahrt; nur schwerlich kann man sich den 
52 
Kopf als ireine in sich geschlossene, von einander sich 
durchdringenden Körpern gestaltete Forma" vorstel- 
len. Man hat vielmehr ein ganzheitlich gesehenes Volu- 
men vor sich. an dessen Oberfläche sich schwer faß- 
bare Emotionen abspielen. vorgetragen mit Dynamik 
und fast malerisch zu nennenden Mitteln. 
In den frühen 60er Jahren setzt sich der Einfluß des 
EngländersHenryMooreimWerk Leinfellnersdurch.Er 
selbst läßi in seinem Berliner Vortrag" diese Bezie- 
25 
 
Anmerkungen 55- 74 
ß inir Nr 6.Ziegelterra. H46 Cm. lnv Nr aarerraeotia. H45 cm 
1' lnv. Nr. 12a. Gips patiniert. 42 x 32 
w Auch in den sariziiguren dieser zeit laßt SlCh eine Tendenz zum in die 
Flache-Kippen erkennen Vgl z a Versionen der i-weiieniorrnigenii, 
u a lflv Nr 80.gebr Lehm. L54 Cm. um tQGD 
ß- inir Nr t7.Bronze. H 45cm 
5' Ihv. Nr. i2. sionze. H 30cm 
"- Leinlellrier selbst sagte, es sei Ilm zorn enisiandenr (lt. rretiridiierierri 
Hinweis von Frau V. Leirifellrrer) 
H w Skrelrier im Trigon-kai op cil 
ß geinreiiner, Prinzipien odcti .s i72. v 
M uoerArbeititnd MethodikH Moores MoorelJames. unerdie Plaslikcp 
Clt 
H inir Nr. vs. Gips rot oatiniart. L27 cm in dieser Serie giotes noch zwei 
etwas groeere Versionen. Nr 79. Nr au. eine große Liegende. Bronze 
L iss cm. aus l9G2. und eine unikaie Hollskulptur. undatiert. L i i2 cm 
ß Zu dieser Tneniaiik Vgl Wilhelm Pinder. Das Problem der Generation 
München 19er Besonders ss 56.96 
ß lnv Nr -Z2.Gipsrotbemalt.H 39 cm 
I1 inv Nr ssoipsouniitemait. H42cm EinbemaltelSaridsleinkopl aus 
1943 oerrndei SiCh irn Kulluramt der siadi wien (lnv Nr 1555) und war 
dem Autor nicht zugänglich. 
ßl NeberiJ. M. Hauerundviktoräoknlciwskyll94B. inir Nrn 2.3)dasdritte 
Porirat eines Zwolftonmusikers' 
ß Bronze. ieos. Museum des 20. Jahrhunderts. 
"I Katalog Plastik 20 JahrhunderLop eit . s r 
11 eine ganz anniieiia Entwicklung kann man bei oiaeornetii verfolgen 
11 lriv Nr 23.Glpsrotbemalt.H30cm.lnv Nr ttßrorizeJ-lßßcrri lr1v 
Nr 14a. GIDS rot bemalt. H as ein alle aus dem Jahre 197i 
H z Beirie-Liegendenulnv Nr .SCHWSYZQIKIJHSISISIILLlEQCm,V571 
H Ubersetzt aus. eeinaid Dorival. Les Beaux Aits. in Revue de la iaoie 
roride. 3150. Paris lQSO 
hunganklingen.DerSchwungderLinie.derAufbau aus 
organischen Bausteinen. die vielen Naturstudien - 
sieheBerlinerVortragisind Dinge.die Leinlellnerviel- 
leicht nicht unmittelbar von Moore ubernimmt, aber 
doch ziemlich direkt nachempfindet z Da sich dies in 
derPortratplastiknichtsodeutlichmanifestiert.sollhier 
eine Ganzligur zum Vergleich herangezogen werden. 
EinTypusder Liegenden (Abb. 23). von LeinfellnertiWel- 
lenformigei genannt. nähert sich am meisten der 
Mooreschen Formensprache. Eine kleine Version von 
1960 verwirklicht die fdee der Körperlandschaft in 
weich modulierter Form." ' Der Körper erstreckt sich in 
wellenformigen Schichten in den Tietenraum. Die vor- 
dere Ebene bilden Hand. Becken. Unterschenkel und 
dasvorgeschobenezweiteKnie;diezweiteSchichtsind 
Brust und Bauchpartie Die letzte iiWelleii besteht aus 
Kopf und zweitem Arm Die wellenformige Tielener- 
Streckung wird unterstütztdurch Aushohlungen und oft 
fast kreisförmige Durchlocherungen. Der stetige Fluß 
der Formen. das Ausgeschwemmte in den Korperhoh- 
lungeri vermitteln wirklich den Eindruck von Wasser- 
spielen, Ebbe und Flut. von sich stetig wandelnder flus- 
siger Substanz. 
Um 1940 entwickelt Henry Moore seine großen. breit in 
die Landschaft hingelagerten Frauenfiguren (Abb. 24). 
Seine erste Skulpturmrr wesentlicher Durchhohlung ist 
eine Liegende aus grünem Hornton-Stein in der Tate 
Gallery. 1938 entstanden. Sie wurde bezeichnender- 
weise für einen Park in Sussex geschaffen. und sie 
nimmt in ihren Formen den Rhythmus der Berge und 
Täler auf Bemerkenswert ist die Freilegung ganzer 
Körperpartien. wodurch wesentliche Aushohlungen 
geschaffen werden. Wie Moore höhlt auch Leinfellner 
seine Plastik aus. Bei ihm ist esjedoch nicht sosehrdas 
Freilegen einer Einzellorm. sondern bildhafte Umset- 
zung der aushohlenden Kraft des Wassers. So ist die 
Liegende zugleich Wasser und vom Wasser zersetzte 
Substanz. Ein neues Element ist auch die Einbeziehung 
des Leerraumes in die Tektonik der Plastik Durch das 
Aushohlen setzt Leinfellner- wie Moore - Plastik und 
Zwischenraum gleich. wertet beides als skulpturales 
Material. Diese neueFtaumidee ruckt ihn nahe an Henry 
Moore heran. mit dem er auch in der Themenwahl kon- 
form geht 
Die Unterschiede zu Mooreschen Plastiken sind vor 
allemaulzweiGebieten deutlich Zum ersten inder Vor- 
siellung der Slairk: bei Moore sind die Skulpturen 
schwerlastend underdverbunden.Siestehenpraktisch
	        

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“Alte Und Moderne Kunst XXIX.” N.p., 1984. Print.
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