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Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 200)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1367827623198
Titel:
Alte und Moderne Kunst
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Alte und Moderne Kunst

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1369452538635_0001
Titel:
Alte und Moderne Kunst XXX
Bandzählung:
1985 / Heft 200
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Alte und Moderne Kunst
Erscheinungsjahr:
1985

Artikel

Titel:
Zum Problem der inszenierten Fotografie im 19. und 20. Jahrhundert Wechselwirkung zwischen Kunst und Fotografie
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 200)
  • Einband
  • INHALT
  • Österreichisches Museum für angewandte Kunst- Ostasiatische Sammlung
  • Das Ende einer Epoche - Kunst und Kunsthandwerk Japans im 19. Jahrhundert
  • Darstellungen des hl. Leopold in der österreichischen Buchmalerei
  • Die Pflasterung der Kollegienkirche in Salzburg
  • Österreichisches Museum für angewandte Kunst - Sammlung von Textilien und Teppichen
  • Spitzen des Barock
  • Österreichisches Museum für angewandte Kunst- Sammlung von Möbeln und Holzarbeiten / zu einer Neuerwerbung
  • Eine Sitzgruppe aus der Danhauser'schen Möbelfabrik
  • Wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt. Zu den Glaskunstwerken von Lydia Roppolt
  • Zum Problem der inszenierten Fotografie im 19. und 20. Jahrhundert Wechselwirkung zwischen Kunst und Fotografie
  • Künstlerprofile
  • Künstlerprofile
  • Aktuelles Kunstgeschehen/Österreich
  • Österreichisches Museum für angewandte Kunst
  • Für den Kunstsammler
  • Das Krönungssilber für Karl X. von Frankreich in einer Salzburger Ausstellung
  • Kunst und Antiquitäten
  • Werbung

Volltext

Situationen werden gestellt, die Beleuchtung sorgfältig 
gewählt und theatralische Themen werden inszeniert 
Dieswirddeutlich, um nurbeispielhafteinigewenige zu 
nennen, in den symbolistischen Tanzaufnahmen von 
Rudolf Koppitz. welche, einmal losgelöst von ihrem 
sachlichen Zusammenhang. nämlich der Dokumenta- 
tion einer in Wien auftretenden Gruppe, ein suggestives 
Eigenleben gewinnen, der Konfrontation von Akten mit 
einem aus dem konstruktiven Flepertoire entlehnten 
Bühneninventarium,eineVorgangsweise,die sich spä- 
ter bei Robert Mapplethorpe wiederfindet, der hier die 
Fotografiederdreißigertlahreintelligentzitiert,beidem 
Art-Deco-Fotografen schlechthin, dem Tschechen 
Frantisek Drtikol, sowie auch bei den Psychodrameri 
des Amerikaners George Platt-Lynes. Bei ihm wie auch 
bei Man Fiay,dem Meisterdersurrealistischen Fotogra- 
fie, wird eine Welt vorgestellt, welche in ihrer rätselhaf- 
ten Verschlüsselung traumhafte Obsessionen und Vor- 
stellungen eben durch die Fotografie Wirklichkeit 
werden läßt, da ia gerade die Fotografieden Authentizi- 
tätscharakter besitzt, welchen auch die lotorealistisch- 
ste Wiedergabe eines Salvador Dali nicht ersetzen 
kann. Die surrealistische Fotografie mit ihren präzisen 
Inszenierungsvorstellungen führt bis in die sechziger 
und siebziger Jahre unseres Jahrhunderts, bis zu den 
Arbeiten des Japaners Eikoh Hosoe oder von Arthur 
Tress. 
Platt-Lynes istein MeisterderStudienfotogralieund der 
Lichtregie, Es gibt keine schnellen oder spontanen Bil- 
der. Jede Aufnahme ist unabhängig vom Zufall insze- 
niert und folgt einem Aufbau, dessen Grammatik archi- 
tektonischen Flegeln gehorcht. Gesten und Posen sind 
ausgesucht und entsprechen einer ausgeklügelten 
Regie.MansiehtdenEinflußdes Films. MancheAufnah- 
men erinnern an Stills. Durch das Einfügen von Bezugs- 
personen und Gegenständen stellt Lynes Beziehungen 
her,erfindetSzenen,derenverrätselterCharakternicht 
sofort die Logik der jeweiligen Geschichte preisgibt. 
Platt-Lynes fur lange Zeit verborgenes Werk hat vor 
allem auf Robert Mapplethorpe gewirkt. der in seiner 
Arbeit, einer reinen Studiofotografie, ebenfalls Bezie- 
30 
1r1v' 
JKAX 
t 
a 
hungen inszeniert, stellt. die wiederum auch vom 
Modell hin zum Fotografen selbst bezogen sind. 
Mapplethorpe steigert in seinem Werk die Posen thea- 
tralisch. arbeitet wie Drtlkol und Platt-Lynes mit Studio- 
Hintergründemdiedas ModelLmanchmal auch Körper- 
details isolieren, fast stillebenhaft Vereinzeln. Das 
Geschehen wird durch den Fotografen nicht gedeutet. 
ist dadurch vieldeutig und nach verschiedenen Inter- 
pretationsmöglichkeiten hin ollen. 
Das MornentderSelbstdarstellung,derSelbstinszenie- 
rung im Bilde, nicht in Hinblick auf das Selbstportrait 
oderdiekommerzielleStudioaufnahme,hatphotohisto- 
risch eine alte Tradition. Als Beispiel nenne ich hier die 
Kooperation des Fotografen Trcka mit Egon Schiele, 
der in ekstatischen Posen den Selbstausdruck im Bild 
fixiert, Vorläufer der expressiven Kunst eines Arnulf 
Rainer. 
Der Aspekt der Selbstdarstellung, der Setbstinszenie- 
5 
 
runginderFotogratiealsein Entgrenzungsvorgang 
eigenen Ich wird in der Kunst der siebziger Jahre 
wesentlich. In seinen Selbstgesprächen verwende 
aus Griechenland stammende, heute in New 
lebende Künstler Lucas Samaras den eigenen Kt 
und den privaten Lebensbereich als Material 
Objekt. Selbstbeobachtung und untersuchung sin 
Stichworte. Die Selbstinszenierung dient der Konti 
derÜberprüfung. Dasfotogratische Bilderlaubtdie 
wandlung in anderes, fremdes. lrri Bild werden stel 
tretend die geforderten Transformationen durc 
spielt, der Künstler wird zum iiPeeping Tomir, der 
selbst beobachtetDiese (Grahwanderungelemen 
Traumbilder als expressiver Ausdruck privater Ko 
erfahrung gelingt Samaras wie auch dem Schwi 
Urs Lüthi auf eindrückliche Weise. Sie verlassen 
Bereich des Selbstbildnisses in Richtung inszenii 
Selbstdarstellung, entwerfen Bilder des Selbst 
Wunsch und Traumvorstellungen, die sich in dersu 
stiven Wirklichkeit der Fotografie bildhaft materia 
ren, transformieren sich, schaffen Doppelexister 
wechseln das Geschlecht, arbeiten mit den Mittelr 
Verkleidung und Entblößung. Aufdem Hintergrundi 
cher und westlicher Erfahrungen hat Eikoh Hosoi 
YukioMishimademdurch Harakiri umgekommen] 
nischen Schriftsteller in iiKilled by Flosesii eine Trz 
reise des Selbst inszeniert. 
Gerade die verletzende Entbloßung ist eine Opferh 
lung, die der Künstler in den späten sechziger unc 
hen siebziger Jahren vollzogen hat. Sie soll zugl 
unseren auf heile Kunst gerichteten Geschmacks 
zont verletzen, Zum Teil sind dies "Akte der s 
masochistischen Selbstvergewisserung, mittels c 
die Künstler ihren Zweifel, ihre Verzweiflung an uns 
Gesellschaft in aggressive Schutzbehauptui 
umsetztenti (Werner Hofmann). Die Freude an 
schauspielerischen Metamorphose wird bis zu e 
men Formen getrieben, lrn inszenierten Bild wirr 
Künstler zur historischen Figur. Der Italiener Salv- 
detsichselbst inder Pose Flallaelsab, LuigiOntanii 
historische Figuren oderantike Kunstwerke nach.
	        

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“Alte Und Moderne Kunst XXX.” N.p., 1985. Print.
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