Böttgersteinzeug, Yixing und andere rote Ware

Neuwirth, Waltraud

Bibliographische Daten

Monographie

Persistenter Identifier:: AC03252550

Titel:: Böttgersteinzeug, Yixing und andere rote Ware

Erscheinungsort:: Wien

Herausgeber:: Selbstverlag Dr. Waltraud Neuwirth

Dokumenttyp:: Monographie

Bestand:: MAK-Hauskataloge

Erscheinungsjahr:: 1982

Ausgabenbezeichnung:: [Electronic ed.]

Sprache:: Deutsch

Vorwort

Titel:: Vorwort

Dokumenttyp:: Monographie

Strukturtyp:: Vorwort

VORWORT Im Jahre der 300. Wiederkehr des Geburtstages von Johann Friedrich Böttger lag es nahe, jene keramischen Objekte in den Sammlungen des Österreichischen Mu seums für angewandte Kunst wissenschaftlich zu bearbeiten, die aus „Böttger- steinzeug“ oder anderer „roter Ware“ bestehen. Das Österreichische Museum besitzt in den Sammlungsbereichen Keramik und Ostasien eine Reihe interessanter Objekte. Diese reichen vom „Böttgersteinzeug“ des 18. und 20. Jahrhunderts zu braun glasierten Keramiken mit Gold- und Silberde kor (allgemein Bayreuth zugeschrieben), von ostasiatischen Yixing-Teekannen zu ägyptischen, türkischen, indischen und mexikanischen Keramiken mit teilweise polierten roten Oberflächen; sie umfassen die englische „red wäre“ ebenso wie das Wedgwoodsche „rosso antico“, die Wiederaufnahme antiker Gefäße an der Wiener Porzellanmanufaktur und der Firma Brausewetter in Wagram; zur Keramiksamm lung des Museums zählen ferner neben mährischem „Wedgwood“ auch die Sidero- lithware aus Bodenbach an der Elbe und die rotfarbigen Vasen aus der Fachschule Znaim und der Prager Kunstgewerbeschule; eine eigene Gruppe bilden die franzö sischen Terra-Sigillata-Kopien von Constant/Millau und die Terra-Sigillata-Glasuren von Wilhelm Öller/Wien. Neuesten Datums sind die Krippenfiguren in Steinzeug „in Böttgermanier“ von Hutschenreuther/Selb. Im Zentrum der wissenschaftlichen Forschungsarbeit - und damit am Beginn des vorliegenden Kataloges - stehen natürlich, dem eingangs erwähnten Anlaß entspre chend, die „Böttgersteinzeug“-Arbeiten des 18. und 20. Jahrhunderts. Die Erforschung dieser Inkunabeln des roten europäischen Steinzeugs war ohne umfassende Studien im Werkarchiv des VEB Staatliche Porzellan-Manufaktur Mei ßen undenkbar; diese Studien wurden vom Direktor der Meißener Manufaktur, Herrn Professor Dr. Karl Petermann, sowie von Herrn Dr. Willi Goder (Direktor für Künstlerische Entwicklung und Geschichtsforschung der Manufaktur Meißen) und Herrn Archivar Manfred Haude (Archiv der Manufaktur Meißen) dankenswerter weise voll unterstützt. Aus der Fülle des Materials zum „rothen Gut“ Böttgers - im Werkarchiv der Meiße ner Manufaktur einerseits, im Österreichischen Museum und in anderen europäi schen Sammlungen andererseits - ergab sich die Notwendigkeit, die reichhaltigen Forschungsergebnisse in zwei Bänden unter dem gemeinsamen Titel „Böttger steinzeug, Yixing und andere rote Ware“ zu publizieren. Band I gibt - anhand der Dokumente im Meißener Werkarchiv - eine Chronik des Böttgerschen „rothen Guts“ und geht - illustriert mit Vergleichsbeispielen aus Mu seen und Sammlungen Europas sowie aus Privatbesitz - auf Unterscheidungsmerk male zwischen Objekten aus „Böttgersteinzeug“, Yixing, Ary de Milde und anderer „roter Ware“ ein. Mit den Masseversätzen zum „Böttgersteinzeug“ und den Her stellungstechniken befaßt sich ein eigenes Kapitel in Band I. Band II - die vorliegende Publikation - ist als Bestandkatalog des Österreichischen Museums für angewandte Kunst konzipiert, wobei die Abbildungen - zahlreiche Gesamt- und Detailphotos - ein möglichst vollständiges und aussagekräftiges Bild der einzelnen Objekte vermitteln wollen. Aus den umfangreichen Sammlungen des Österreichischen Museums wurden für diesen Bestandkatalog jene keramischen Objekte ausgewählt, die, wie das „Bött gersteinzeug“, matte bzw. durch Polieren glänzende rote bis braunrote Oberflä chen erhielten. Keramiken mit Glasuren wurden (bis auf „Böttgersteinzeug“ mit dunkler Glasur und dessen Nachahmungen) nicht in den Katalog aufgenommen. 7

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