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Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 198 und 199)

Bibliographische Daten

Monographie

Persistenter Identifier:
AC07059430
Titel:
Nachtragsverzeichnis zum Katalog der Bibliothek, 1: I. - VI. : ca. 1909 - 1918
Erscheinungsort:
Wien
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Monographie
Bestand:
MAK-Hauskataloge
Erscheinungsjahr:
1918
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Katalogverzeichnis

Dokumenttyp:
Monographie
Strukturtyp:
Katalogverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Alte und Moderne Kunst
  • Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 198 und 199)
  • Einband
  • Werbung
  • INHALT
  • Die Innenrestaurierung der Franziskanerkirche in Salzburg in den Jahren 1983/84
  • Hanns von Burghausen, Steinmetz - Über den gegenwärtigen Forschungsstand zu Leben und Werk des Baumeisters
  • Die Säule, die die Kirche trägt
  • Die Kärntner Entstehung des Millstätter Sakramentars
  • Eine kleine Altartafel des Meisters von Liefering aus der Kirche in Nonn bei Reichenhall
  • Die Altäre der Innsbrucker Jesuitenkirche - Unbekannte Bildhauerzeichnungen Ein Beitrag zu den Oeuvres Wolf Weißenkirchners und Bartholomäus von Opstals
  • Zwei Spezialkonstruktionen der Büchsenmacherfamilie Klett im Salzburger Museum Carolino Augusteum
  • Thomas Schwanthaler Ein Literaturüberblick
  • Aus dem Dunkel des Vergessenseins - Zu Leben und Werk von Karl Mediz und Emilie Mediz-Pelikan Ein Essay von Ludwig Hevesi aus dem Jahre 1903 und eine Einführung von Rupert Feuchtmüller
  • Österreichisches Museum für angewandte Kunst
  • Künstlerprofile
    Künstlerprofile
  • Künstlerprofile
  • Aktuelles Kunstgeschehen/Österreich
  • Für den Kunstsammler
  • Neue Forschungen zur Nordwestschweizer Möbelkunst um 1600
  • Kunst und Antiquitäten
  • Werbung

Volltext

18 Landshut. Heilig-Gelst-Kirche, Gewölbe des Chorschlusses 
19 Landshut. Helllg-Geist-Klrche. Wandvorlage der Ostjoche 
und des Chorumgangs. Baldachin 
20 Landshut, Hellig-Gelst-Klrche. Wandvorlege der West- 
joche. Baldachln 
welchen Etappen der Bau errichtet wurde und welche 
Abschnitte die einzelnen Etappen umfassen. Zensie- 
rend wurde der Bautypus im Vergleich mit der Choran- 
lage bei HI. Geist in Landshut und bei der Stadtpfarr- 
kirche in Salzburg als konservativ bezeichnet, anderer- 
seits eingeräumt. hier in Straubing sei schwäbische Art 
und Weise eines Hallenchors mit Umgang nach Altbay- 
ern übertragen. Die Form des Binnenchors wird auf die 
des seit 1356 oder 1357 in Bau befindlichen Ostchors 
des Augsburger Domes zurückgeführt. Begonnen wur- 
de der Straubinger Bau vor 1415; im Jahr 1418 waren 
zwei der am Chorumgang gelegenen, wie bei St. Martin 
in Landshutzwischen die Strebepleiler eingefügten Ka- 
pellen benutzbar, 1423 der Chorumgang, kurz vor 1430 
der Chor (Abb. 21 , doch: wie weit nach Westen reichte 
damals der Bau und in welcher Höhe stand er?) 
Bei dem vor Straubing aufdem Epitaph genannten ßvcze 
otingu handelt es sich um Neu-Ötting, dessen Kirche 
St. Nikolaus in der Gesamtdisposition St. Martin in 
Landshut folgt, mit Ausnahme des Turms, der an der 
Nordseite des Chores steht und an den das nördliche 
Seitenschiff des Langhauses anschließt (Abb. 23). Der 
Anteil, der durch Hanns von Burghausen zur Ausfüh- 
rung kam, ist nur klein: Chor und Turm. Ersterer wurde 
141 O begonnen, letzterer 1429 vollendet - der einzige 
authentische Turrn des Hanns von Burghausen. da nur 
er zu Lebzeiten des Baumeisters begonnen und vollen- 
det wurde. Eine bauliche Besonderheit sind die Binder- 
steine des Mauerwerks, diez. T. schwarz gebrannt sind; 
am Chor sind sie unregelmäßig verwendet, am Lang- 
haus durchgehend im Wechsel mit roten Läufersteinen 
verbaut. Die Gewolbefiguration des Chores ist in der 
Verschmelzung von Dlagcnalrippen mit einem soge- 
nannten vierteiligen Rautenstern auffällig; eine gleiche 
Ausformung zeigen die Langhausjoche von St. Jakob in 
Wasserburg, dem letzten der auf dem Epitaph an 
St. Martin aufgeführten Kirchenbauten des Meisters. 
In Wasserburg war es 1410 zu einem Neubaubeschluß 
fürdieerst1391 - 1392 neu eingedeckte Kirchegekom- 
men. Ein Abschlußdatum des durch Hanns von Burg- 
hausen errichteten Langhauses (Abb. 22) ist nicht 
19 
bekannt. 1423 wariedenfalls eine der Kapellen fertigge- 
stellt, die - wenn auch in ganz anderer Proportionie- 
rung als beim Langhaus von St. Martin in Landshut- 
doch mitdenen der letztgenannten Kirche vergleichbar 
sind und in verwandter Weise das dreijochige Hallen- 
langhaus bis in halbe Höhe begleiten, das auch wesent- 
lich anders proportioniert ist als das von St. Martin. Vor 
1437 muß das Langhaus jedenfalls vollendet gewesen 
sein. Daß Chor und Westturm mit begleitenden Kapel- 
len seit 1445 durch einen anderen Baumeister errichtet 
wurden, nämlich durch Stephan Krumenauer, stand 
stets fest; den Turrn vollendete Wolfgang Wiser um 
1478. Stephan Krumenauer hatte geplant, im Zusam- 
menhang mit seinem Chorbau das Langhaus dahin 
umzubauen, daß erdie Seitenkapellen auf die Höhe der 
Chorkapelle bringen wollte, die, gleich denen der 
Stadtpfarrkirche in Salzburg, die Höhe des Hauptrau- 
mes haben, dessen Wölbung kurviert geführte Rippen 
aufweisen. 
Was die Leistung anbetrifft, die Hanns von Burghausen 
mit seinen Bauten vollbracht hat, so wurden in der Lite- 
ratur der letzten Jahrzehnte mehrere Details erörtert. 
Das Gewölbe der Sakristei von HI, Geist, in der Nach- 
folge derWölbung derWenzelskapelle am Dom in Prag 
zu sehen und dem ersten Bauabschnittder Kirche zuzu- 
rechnen, zeigt im Scheitel ku rviert geführte Rippen; es 
ist (odersoll es sein)das erstemitsolchen Rippen konzi- 
pierte Gewölbe in der Architektur der späten Gctik. Die 
Portalbaldachine von St. Martin, die bald auf Wiener 
Anregungen (St, Maria am Gestade), bald aufwestliche 
VorbilderinderGrabmalarchitekturzurückgeführtwer- 
den, haben noch am Straßburger Münster Schule ge- 
macht. HI. Geist in Landshut und die Stadtpfarrkirche in 
Salzburg gelten als die Schöpfungsbauten des angeb- 
lich richtungslos flutenden spätgotischen Einheits- 
raumes. 
Aufdie familiären Verhältnisse der letzten Lebensiahre 
des Hanns von Burghausen ist durch Urkundenfunde 
etwas Licht gefallen. Danach warder Baumeisterzwei- 
mal verheiratet, aus erster Ehe hatte er einen Sohn Ste- 
phan, und dessentwillen sollen abschließend, gleich- 
20
	        

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“Alte Und Moderne Kunst XXX.” N.p., 1985. Print.
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