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Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 5 und 6)

Bibliographische Daten

Monographie

Persistenter Identifier:
AC13296928
Titel:
Ein orientalischer Teppich aus kaiserlichem Besitz
Signatur:
Textil III 210
Erscheinungsort:
Wien
Herausgeber:
Schroll
Dokumenttyp:
Monographie
Bestand:
MAK-Hauskataloge
Erscheinungsjahr:
1937
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Einband

Dokumenttyp:
Monographie
Strukturtyp:
Einband

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kunst und Kunsthandwerk
  • Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 5 und 6)
  • Einband
  • EIN WIENER MUSEUM ZUR ZEIT DES WIENER KONGRESSES
  • ZWEI GOTISCHE STATUEN IN KLOSTERNEUBURG
  • AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN
  • KLEINE NACHRICHTEN
  • MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM
  • LITERATUR DES KUNSTGEWERBES
  • Werbung
  • Einband

Volltext

„Darauf mit aller Macht aufmerksam zu machen, ist zur Emporbringung der 
Industrie in unsern Zeiten um so nötiger, je weniger so mancher gemeine 
Handwerker, der nur um des augenblicklichen Gelderwerbes willen arbeitet, 
von höherer Vervollkommnung seines Gewerbes sich einen Begriff machen 
kann. Wenn er aber nur nicht ganz stumpfsinnig ist, so muß er bei dem 
Anblicke so vieler Proben menschlicher Geschicklichkeit gewiß eine edlere 
Ansicht auch von seinem Erwerbszweige bekommen und zu einem höheren 
Streben erweckt werden." Diese Wirkung müsse noch durch die Betrachtung 
verstärkt werden: „So weit hatten es schon die Alten gebracht! Diese Alten, 
auf die wir mit stolzen Blicken hinabsehen, weil wir uns in allen Stücken für 
weiter vorgerückt halten." Wenn man erwäge, daß diese Alten viel unvoll- 
kommenere Werkzeuge, viel weniger Kenntnis von Mechanik, Mathematik, 
Physik und Chemie hatten, auch so mancherlei Erleichterungsmittel noch 
 
Abb. 13. Achaz- und Jaspisbecher und Kristallgefäß in Silberfassung mit Opaien und Almandinen 
nicht kannten, deren wir uns erfreuen, so werde sich ihm gewiß der Gedanke 
aufdrängen: Es wäre eine Schande, da stehen bleiben zu wollen, wo jene auf- 
hörten, oder gar noch weiter zurückzugeben und schlechtere Dinge zu liefern. 
Den dritten und letzten Vorteil zu erörtern, hat Schönfeld sich bis zuletzt 
aufgespart, weil er ihm besondere Wichtigkeit beimißt. „Es gibt", sagt er, 
„Perioden im menschlichen Leben, wo durch Unglücksfälle, zum Beispiel 
verwüstende Kriege, anhaltende Teuerung, Stockung einzelner Gewerbe usw., 
unter den geringeren Volksklassen mannigfaltige Verlegenheiten entstehen. 
In solchen Zeiten ist derjenige, welcher von Jugend auf nichts weiter betrieben 
hat als sein besonderes Gewerbe, oft der gänzlichen Verarmung preis- 
gegeben. Wie aber, wenn ihn dann jemand in das Museum führte und den 
Reichthum an Kunstprodukten aller Art vor seinen Augen entfaltete: würde er 
dann nicht eines oder das andere finden, zu dessen Verfertigung er Geschick- 
lichkeit in sich fühlte, und das für ihn eine Quelle des Wohlstandes, wenigstens 
ein Mittel würde, ihn aus der Verlegenheit des Augenblicks zu reißen. Das 
ist ja eben die Ursache so vieles Elends der gewerbetreibenden Klassen in 
einzelnen Gegenden, daß sie nur ein einziges Gewerbe zu treiben verstehen,
	        

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