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Jahrgang 2 (1910) (23)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1910_2_23
Titel:
Jahrgang 2 (1910)
Bandzählung:
23
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Titelseite

Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 2 (1910) (23)
  • Titelseite
  • Moderne Altertümer
  • Die Galerie Meder
  • Der Bücherwurm
  • Die Medaille in der Brüsseler Weltausstellung
  • Zur Geschichte der Tiroler Freiheitskämpfe
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Zentralblaff für Sammler, Eiebhaber und Kunstfreunde 
Herausgeber: Blorbert ehrlich und 3. Hans Prosl. 
2. Jahrgang. 
Wien, 1. Dezember 1910. 
Hummer 23. 
moderne Altertümer. 
Von Hmbros Crbstein (Weidlingau bei Klosterneuburg). 
II. (Schluß, 
Zeichnungen, die alten holländischen oder italien 
ischen ITleistern zugeschrieben werden, sind so 
häufig, dafj bei jedem Stücke die sorgfältigste 
Prüfung notwendig ist. Zu Ende des 18. Jahr- 
iS hunderts gab es in Bologna eine Schule für 
Aachahmer der alten ITleister, die eine BRenge 
Bilder auf den ITlarkt brachte und dies teilweise 
im Hinblicke auf die angekündigfe Reise nach 
Italien des damals bekannten Kunstmäzens Bord 
Johns tat. Van diesen Zeichnungen sind noch 
heute oiele in englischen Häusern zu finden. 
Solche Fälschungen sind aber unschwer zu entdecken, 
wenn man eine genauere Kenntnis des Papierkornes 
und der Wasserzeichen non einst und jetjt besitjt. Anderer 
seits sind die für alte Zeichnungen gezahlten Preise so 
hoch, dafj die riachahmer ihre Kunst auch auf das Papier 
ausdehnen, wenn das Suchen in alten Büchern nicht 
unbeschriebene Blätter aus der gewünschten Zeit bringt. 
Ein riachtönen mittelst Kaffeesuds, ein Anbrennen der 
ücken des Papiers usw., sind die Vorarbeiten des Zeichnens, 
das oft nicht mehr als den ersten Entwurf eines berühmten 
Gemäldes oortäuschen soll. Solche Zeichnungen werden 
in der Regel auf dem besten Karton aufgezogen, um etwa 
nach Wasserzeichen neugierigen Sammlern die Freude zu 
oerderben. Dalj solche riachahmungen selbst zu Bebzeiten 
eines Künstlers geschehen, beweist ein Erlebnis des be 
rühmten französischen Zeichners Gaoarni, der einmal 
zufällig zu einer Versteigerung in einer entlegenen fran 
zösischen Prooinzstadt kam und dort eine größere Anzahl 
seiner Werke zum Verkaufe anbieten sah. Gaoarni, der 
die seinen Ramen tragenden Zeichnungen als Fälschungen 
erkannte, protestierte gegen diesen Unfug, doch sein Ein 
spruch erweckte ein höhnisches Gelächter, und als er seinen 
namen nannte, wurde er als ein oerrückter Stänker aus 
dem Saale gedrängt. „Wenn diese Zeichnungen wenigstens 
gut gewesen wären,“ pflegte Gaoarni zu sagen und nannte 
die hohe Summe, die für sie gezahlt wurde. 
Auch Aufagraphensammler sollen stets auf der Hut 
sein. Freilich, jeder fällt nicht so gründlich hinein wie 
michel Chasles, der berühmte Geometer, dessen Fall oor 
das Gericht kam. Br kaufte eine Sammlung oon ungefähr 
27.000 Stück, darunter Briefe oon Jesu Christi, Kleopatra, 
Alexander dem Grofjen, Bazarus, ITlaria lllagdalena, Pilatus, 
Judas, Alkibiades u. a. und zahlte dafür ein Vermögen. 
* Siehe 11 r. 22, 
Der Gerichtshof ahndete diesen Betrug mit zwei Jahren 
Gefängnis. Der Verteidiger des Betrügers hatte geltend 
gemacht, dafj der größere Teil der Schuld durch die Beicht 
gläubigkeit des Käufers geschah, der überdies den Auftrag 
zur Beschaffung dieser Briefe gegeben hatte. Dringende 
Rachfragen haben zumeist auch die geschickt gemachten 
Fälschungen der BRanuskripte aus der Zeit der Renaissance 
gezeitigt, wie auch der Wunsch, die Bibelmissenschaft zu 
erweitern, das britische llJuseum beinahe dazu gebracht 
hat, die berühmten Fälschungen Schapiras, die aus mehreren 
Varianten des alten Testaments bestanden, für eine BRillion 
ITlark zu kaufen. Schapira hat auch in Berlin eine Samm 
lung unechter BRaabiter-Töpfe an den Alarm gebracht und 
dem Bouore die berühmte Tiara des Saitaphernes angehängt. 
Bei den Handschriftenfälschungen leistet die Photo 
graphie oorziigliche Dienste. Cine einfache ITlethode zur 
Erprobung, ob ein Schriftstück mittels Tinte oder Drucker 
schwärze hergestellt ist, besteht in dem Eintauchen der 
Schrift in eine der Säuren, die wohl die Tinte, aber nicht 
die mehr fetthaltige Druckerschwärze angreifen. Doch diese 
ITlethode hat den Rachteil, daij dabei echte Stücke gänzlich 
uerdorben werden können. Die Photographie leistet aber 
auch den Sammlern gute Dienste. Will man an einem 
Pergament erkennen, ob nicht schon früher einmal darauf 
geschrieben wurde, so braucht man blofj eine photographi 
sche Aufnahme zu machen und entdeckt dann in dem 
Regatio die Überbleibsel der ältern Schrift. Aber wie 
schwierig das Unterscheiden des Echten oom Falschen auf 
diesem Gebiete auch für Kenner ist, beweist der Umstand, 
dafj in der größten Versteigerungshalle der Welt, im Hotel 
Drouot in Paris, für die Untersuchung oon Schriftstücken 
acht Tage benötigt werden, während über die Echtheit 
andrer Dinge binnen zwei Tagen Zeugnis gegeben wird. 
Das Bearbeiten eines bereits beschriebenen Pergaments, 
um darauf eine neue Schrift anzubringen, erfordert grofje 
Sorgfalt, denn das Waschen oerdirbt die Oberfläche, die 
sodann keine neue Schrift annimmt. Aber auch die gröfjte 
Alühe schreckt die Fälscher nicht ab. Übrigens werden 
alte, unbeschriebene Pergamente noch immer ziemlich häufig 
gefunden, besonders in Italien, oder durch Abreisen alter 
Buchdeckel gewonnen. Der Schwindel mit alten Büchern 
geht so weit, dafj die mit besonderer Sorgfalt ausgeführten 
und reich oerzierten ersten und letzten Seite alter Klassiker 
neueren und weniger kostbaren Ausgaben eingefügt werden, 
um dadurch diesen Büchern ein BRerkmal zu geben, das nur
	        

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“Jahrgang 2 (1910).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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