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Jahrgang 3 (1911) (17)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1911_3_17
Titel:
Jahrgang 3 (1911)
Bandzählung:
17
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Die Sammlung Professor A. Heß, München
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 3 (1911) (17)
  • Titelseite
  • Zur Internationalen Postwertzeichen - Ausstellung Wien 1911
  • Verschwinden der Mona Lisa aus dem Louvre
  • Die Sammlungen des Malers Ludwig Hans Fischer
  • Auf dem Trödelmarkt in Rom
  • Monogramme, Hausmarken und Signets
  • Die Sammlung Professor A. Heß, München
  • Neuerwerbungen der Berliner königl. Museen
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Rümmer 17 
Internationale SammIer-2eitling. 
Seite 265 
Die 5ammlung Professor fl. He§, fDünthen. 
Am 6. Oktober d. J. wird unter Teitung des Kunsthändlers | Heroorheben möchten uiir folgende Stücke: Fig. 1, ein oier 
und gerichtlich oereideten Sachoerständigen Hugo Helbing in flügeliger Renaissanceschrank, deutsche Renaissance, zweite Hälfte 
Hlünchen die Sammlung des oerstorbenen Professors Anton Hel], des 16. Jahrhunderts. Jm Sockel zwei Schiebladen, Aufbau in 
manchen, in dem ßesitjtum des uereinigten Künstlers, Cuisenstraße zwei Geschoben oon gleicher Höhe, die durch ein Zroischensims 
Ar. 55, «ersteigert. I getrennt sind. Den Schlag- und Randleisten sind jonische Drei- 
Die Villa liegt idyllisch unter Bäumen 
oersteckt, neben der Villa Franz oon Cenbachs, 
ein charakteristischer, südtiroler Bau, in den 
achtziger Jahren oon Professor Rom eis erbaut, 
der in seinem Innern schönste Kunstscliätje 
Tirols und Süddeutschlands birgt, Der «er 
storbene Kunstfreund hat sein Haus nach seinen 
Kunstgegenständen erbaut. Schon seit den 
sechziger Jahren, also zu einer Zeit, als nach 
wirklich erstklassiges deutsches Kunstgeroerbe 
an seinem ursprünglichen Bestimmungsort zu 
erwerben ruar, kaufte er in Tirol, Ulm, ITlünchen 
und Oberbayern Vertäfelungen und ITlöbel auf; 
diesen pafsfe er dann sein Heim an. Auf diese 
Weise entstanden so oollkommen stilechte 
Räume, wie das gotische Zimmer, das Wohn 
zimmer, das Schlafzimmer und eine Reihe oon 
kleineren Stuben. Prächtige Vertäfelungen der 
Gotik und Renaissance, meist aus Zirbelholz, 
bedecken die Wände; reich eingeteilte Plafonds 
bilden die Decken, schöne Türen und Fenster- 
oerkleidungen schließen sich dem Ganzen an. 
Die gotische Holzoertäfelung um 1500 ist mit 
gekehlten Ceistenstäben eingeteilt; eine Re- 
naissanceoertäfelung aus montane (Tirol) oon 
1576 zeigt dagegen reiche jonische und korin 
thische Pilaster, die Türen sind mit Intarsien 
eingelegt; ähnlich durchgebildet, jedoch auch mit 
reicheren Halbsäulen ist die aus Kurtatsch 
(Tirol) aus der zweiten Hälfte des 16. Jahr 
hunderts. Reizend ist ein Jagdfries in einem 
Zimmer des 17. Jahrhunderts. 
Die ITlöbel, Schränke, Halbschränke, 
Betten, Truhen, Tische, Stühle und Bänke zeigen 
uns in zum Teil auserlesenen und selten gut 
erhaltenen Exemplaren die Entwicklung der süddeutschen ITlöbel oiertelsäulen oorgesetjt. Huf den Flügeln des Untergeschoßes sind 
jFig. I. Renaissanceschrank, zweite Hälfte des 16. Jahrh, 
oon der einfacheren gotischen Schreinerfechnik mit Flachschnißereien 
bis zur architektonischen, monumental und massig angelegten 
Renaissance und herauf zum üppigeren und Frühbarock. 
Fig. 2, Grofje Holztruhe, Süddeutsche Renaissance 
die Spiegel in geometrischem Illuster eingelegt, den Flügeln des 
Obergeschoßes sind Aediculas in flachem Relief aufgelegt. Im 
Zwischengeschoß zwei Schiebladen; jonisches, gerades Haupt 
gesims, Eisenbeschläge, Eichenholz mit 
einigen anderen Holzarten eingelegt. 
Fig. 2, Große Holztruhe, süd 
deutsche Spätrenaissance Arbeit, erste 
Hälfte des 17, Jahrhunderts. Die Stirn 
seite architektonisch reich gegliedert. Acht 
zu je zweien gekuppelte dorische Säulen 
zerlegen die Stirnseite in Felder. Im 
lllittelfeld Rundbogen mit Bossenquadern, 
der durch eine fensterartige Füllung ge 
schlossen wird. Auf den Seitenfeldern 
ähnliche niedrigere Rundbögen mit Flach- 
ornamentfüllung. Über den Rundbogen 
Quaderimitation mit fömenkopf, der Deckel 
mit zwei oertieften Feldern. Seitlich Eisen 
henkel. Fichtenholz mit oerschiedenen 
Einlagen. 
Fig. 5, Schwarzes Kredenzschränk 
chen, deutsche Arbeit um 1670. Den
	        

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“Jahrgang 3 (1911).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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