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Jahrgang 7 (1915) (10/11)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1915_7_10
Titel:
Jahrgang 7 (1915)
Bandzählung:
10/11
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Eine Kriegs- und Militärgraphik-Ausstellung in Luzern
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 7 (1915) (10/11)
  • Titelseite
  • Max Klingers Kreuzigung
  • Eine Kriegs- und Militärgraphik-Ausstellung in Luzern
  • Erinnerungen eines Bibliophilen
  • Der königliche Friedhof an der Chephren-Pyramide
  • Ein neuer Greco
  • Krieg und Briefmarkenhandel
  • Dichter-Autographen
  • Pariser Kunst in und hinter der Front
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 136 
Internationale Sammler- Zeitung 
Nr. 10/11 
Eine Kriegs- und Militärgraphik-Ausstellung in Luzern. 
Man berichtet uns aus Luzern: 
Daß der Kriegsgott gegenwärtig auch die Kunst beherrscht, 
sieht man an der von der Luzerncr Kunstgesellschaft veran 
stalteten Kriegs- und Militärgraphik-Ausstellung, die eben 
eröffnet wurde. 
In der Kunsthalle des Luzerner Rathauses, wo von den 
Wänden alte Schlachtenbanner herunterschauen, also in einem 
stimmungsvollen Rahmen, ist die Austeilung, die aus der 
reichen Sammelmappe des Prof. Ulrich Gutersohn (Luzern) 
stammt, untergebracht. Dieser hat es sich angelegen sein lassen, 
selber und durch Mitarbeiter im Ausland, die bei und seit Aus 
bruch des europäischen Krieges erschienene Kriegsgraphik 
zu sammeln, und er vermittelt nun durch die Ausstellung dem 
Publikum einen interessanten Eindruck in das künstlerisch 
Wertvolle und Lehrreiche dieser Produktion. Der Geist der 
schweizerischen Neutralität ist bei der Veranstaltung gewahrt 
worden. So wurde jene Graphik weggelassen, welche für einzelne 
Nationen beleidigend ist. Dagegen war nicht zu vermeiden, daß 
einige der kriegführenden Staaten etwas mehr berücksichtigt 
wurden als andere. Der Grund hiefür liegt in äußern Umständen, 
da cs für den Sammler schwer war, das Material zu erhalten. 
Die Ausstellung ist in drei Gruppen eingeteilt: die eigentliche 
Kriegsgraphik, die Graphik der schweizerischen Grenzbesetzung 
und die allgemeine Militärgraphik. 
Die Kriegsgraphik Steht direkt mit den. großen Ereignissen 
in Beziehung, die sich seit bald Jahresfrist um unser Vaterland 
herum abspieien. Als erste Produkte haben wir die offiziellen 
Aufgebote für die Truppen, die ohne jede künstlerische Zutat 
erschienen sind. Sie sind nichtsdestoweniger interessant, wie 
Herr Gutersohn an einer Mappe nachwies, die sämtliche Pro 
klamationen des russischen Generals von Rennenkampf und 
des Bürgermeisters aus der Russenzeitin Insterburg aufwics. Die 
sehr mangelhafte deutsche Orthographie auf einigen dieser Pro 
klamationen gehört auch zur Kriegsgraphik. Bald nach Beginn 
des Krieges sind die Kriegspostkarten und Kriegsflug 
blätter erschienen, die teilweise von der Hand bedeutender 
Künstler stammen und Bilder von künstlerischem Reize zeigen. 
DieAusstellung enthält eine reiche Kollektion dieserErzeugnisse. 
Die künstlerisch am höchsten stehenden Feldpostkarten sind 
in München nach Zeichnungen Angelo Janks vom Kunst 
hause Brackei herausgegeben worden. Diese sechs Postkarten 
haben am meisten Abnehmer gefunden, was der finanzielle 
Erfolg der Ausgabe zugunsten des Roten Kreuzes bewies. Trotz 
dem Wust von allerlei Erzeugnissen hat das Volk erfreulicher 
weise das Gute herausgefunden. Das Plakat während des 
Krieges steht nicht mehr derart im Dienste der Reklame für 
kaufmännische Geschäfte und Unternehmungen wie früher, 
sondern es haben sich jetzt meist große Zeitschriften des 
Plakats bemächtigt, die mit diesem Mittel und unter Heran 
ziehung kriegerischer Bilder um Leser werben. Das Plakat 
dient ferner in reichem Maße der Propaganda für mancherlei 
Wohlfahrtsbestrebungen. Wir sehen da sehr sinnige und schöne 
Bilder im Dienste der Fürsorge für die Opfer des Krieges; u. a. 
ist liier das Schaffen des Münchner Künstlers Holbein zu 
erwähnen. Auch, das Kino-Theater hat sich des Plakats be 
mächtigt. Nicht alle Militär- und Kriegsbilder freilich, mit 
denen diese Unternehmungen die Leute anlocken, sind lobens 
wert. Als Spezialität der Plakatkunst während des Krieges 
muß hier auf die englischen Werbeplakate hingewiesen 
werden, mit denen die Leute zur Armee gerufen werden. 
Sie sind meist künstlerisch nicht unbedeutend. Wir linden 
den „Tommy" flott ausgerüstet auf scharfem Ausguck 
nach dem Feind an Englands Küste; wir sehen eine 
Kompagnie der gut gekleideten Krieger stramm ausgerichtet, 
während mitten in der Reihe eine Lücke ist. Auf dieser ist in 
großen Lettern zu lesen, daß hier noch ein Platz für einen 
tüchtigen Kämpfer. Das englische Plakat zeigt manche originelle 
Idee. Zerschossene Häuser und Straßen, künstlerisch eindrucks 
voll von bekannten Malern dargesteilt, sollen die Schrecken 
des Krieges schildern und so die Anwerbung erleichtern. „Lord 
Kitclicner wants You“ : dieses Thema sehen wir in einfachen, 
großen Inschriften, aber auch in allerlei Variationen. 
Eine besondere Abteilung der Kriegsgraphik bestellt in 
der Karikatur, die gewöhnlich die höchsten Würdenträger 
zum Gegenstand nimmt. Ein umfassendes Material aus den 
Witzblättern, Zeitschriften und Flugblättern der verschiedenen 
Staaten ist ausgestellt. Wie schon betont, mußte aber im In 
teresse unserer Neutralität und um Mißverständnisse zu ver 
hüten, manches in der Sammlermappe bleiben. 
Daß die Kriegsgraphik auch recht praktische Ziele ver 
folgen kann, zeigen Wiener Trambahnbillette, auf deren Rück 
seite recht deutlich erklärt ist, wie man am besten eine sechs- 
oder achtköpfige Familie durchbringe. 
Reichhaltig unterrichtet die Ausstellung über das, was 
auf dem Gebiete unserer Grenzbesetzungsgraphik schon 
geleistet worden ist. Sie dient zwei Zwecken: als Erinnerung 
an diese Zeit oder als Werber für wohltätige Unternehmungen. 
Viele Militärpostkarten sind schon erschienen, es ist ein Streben 
vorhanden, immer besseres zu leisten, und das ist auch bereits 
geschehen, wie ein Vergleich in der Chronologie der Produkte 
zeigt. Großer Eifer herrscht in der Anfertigung von Erinnerungs 
bildern über die Grenzbesetzung, auf denen unsere Generalität 
oft in eigenartigen Possen dargestellt wird. In diesem Zweige 
der Graphik dürfte eine Konzentrierung auf das künstlerisch 
Qualitätvolle auf Kosten der Quantität nichts schaden. Gute 
Vorbilder liegen ja bereits vor, die ein Schmuck der Stube 
eines Schweizer Wehrmannes oder Patrioten sein werden. 
Was endlich die allgemeine Militärgraphik vor dem 
Kriege betrifft, so ist sie aus dem Bedürfnis entstanden, an 
geleistete Dienstzeit oder besondere Leistungen innerhalb der 
selben ein künstlerisches Erinnerungszeichen zu besitzen. Sie 
ist alt und außerordentlich mannigfaltig, schon wegen der 
verschiedenen Waffengattungen, der sie dient. Während ein 
zelne Militärbehörden sich mit den einfachsten technischen 
Mitteln der Buchdruckerkunst begnügen, sind anderseits, be 
sonders in Bayern, eine ganze Reihe von künstlerisch hoch 
stehenden Militär-Diplomen erstanden, die nicht nur eine 
Ehrung des Besitzer bedeuten, sondern auch als Kunstblätter 
einen materiellen Wert haben. Die Austeilung enthält viele 
solche gute Soldatenbilder. Es sei hier nur auf die flotten Bilder 
des ehemaligen bayrischen Artilleriehauptmanns Angelo Jank 
verwiesen, die jedes Soldaten- und Reiterherz erfreuen, auf 
die Arbeiten Otto Greiners und andere mehr. Aber auch 
unsere nationale Militärgraphik darf sich sehen lassen. Sie ist 
älter als die meiste ausländische und auch künstlerisch nicht 
wertlos. Als die Kantone im Militärwesen noch recht souverän 
waien, haben sie es nicht versäumt, unsern Großvätern usw., 
die es etwa zum Hauptmann, Major oder gar Obersten gebracht 
hatten, bei ihrem Austritt aus der Wehrpflicht den Dank für 
die geleisteten Dienste auf einer oft patriotisch geschmückten 
Abschiedsurkunde auszusprechen, die eingeralimt, eine hübsche 
Zierde des bessern „Stübii abgab. In neuerer Zeit sind nament 
lich im Plakatwesen auf die eidgenössischen Unteroffiziers 
feste hin wirkungsvolle und schöne Bilder erstanden.
	        

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“Jahrgang 7 (1915).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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