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Jahrgang 8 (1916) (1)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1916_8_1
Titel:
Jahrgang 8 (1916)
Bandzählung:
1
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Papiere mit Wasserzeichen
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 8 (1916) (1)
  • Titelseite
  • Österreichische Plakatkunst
  • Papiere mit Wasserzeichen
  • Denkmünzen auf den Weltkrieg
  • Vom Münchener Armeemuseum
  • Die Gefahren der Kunstbesteuerung
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Nr. 1 
Internationale Sammler- Zeitung 
Seite 5 
Papiere mit Wasserzeichen. 
Eine sehr merkwürdige Sammlung ist vor kurzem in den 
Besitz des Deutschen Museums übergegangen. Durch die 
bayerische Sektion der Papiermachergenossenschaft und die 
Berqühungen von Kommerzienrat Dr. Härlein (München- 
Gauting) ist die insgesamt 1018 Blätter umfassende Sammlung 
von Papieren mit Wasserzeichen von dem Sammler Professor 
Kirchner in Chemnitz für das Museum erworben worden. 
Diese Sammlung unbedruckter, unbeschriebener Papiere 
besitzt für den Laien, der in leeren Blättern meist nichts sieht 
als eben leeres, nichtssagendes Papier, vielleicht weniger 
Reiz als für den Kenner, Schwärmer oder Dichter, dem es 
ein Genuß ist, auf kostbarem Stoffe köstlichen Empfindungen 
seiner Seele Ausdruck zu verleihen. 
kannt, auch wurden noch im 14. und 15. Jahrhundert die 
feineren Sorten sowohl als auch die Papiermacher selbst von 
Italien her bezogen. Die älteste in Deutschland bekannte Papier 
bandschrift datiert aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und 
besteht aus italienischem Linnenpapier. Sie ist ein aus dem 
bayerischen Kloster Aldersbach herrührendes Konzept 
buch des Albert Behaim, das jetzt in München aufbewahrt 
wird. 1312 soll es bereits in Kaufbeuren, 1319 in Nürnberg, 
1320 in Augsburg, 1356 in Leesdorf in Österreich, 1380 in 
Basel Papiererzeugungsstätten gegeben haben.Eine der ältesten 
deutschen Papiermühlen ist die zu München-Au von 1347. 
Die Kirchners che Sammlung, enthält Papiere von den 
meisten der bekannten deutschen Fabriken und namentlich 
Fig. 6. 
Maximilian Lieben wein ,,,Schwarzquell“. Druck von Albert Berger, 
Wien. 
Der Erwerb der Kirchnerschen Sammlung, die erst in einer 
noch zu errichtenden Abteilung im Neubau des Deutschen 
Museums Aufstellung finden soll, bildet einen wertvollen 
Grundstock für die systematische Erforschung der Geschichte 
der Beschreibstoffe wie der Entwicklung der Papierindustrie 
in Deutschland und Europa überhaupt. Bekanntlich ist das 
Papier eine Erfindung des Reiches der Mitte. Dort stellte es 
der Hofbeamte Isai-Loun etwa 100 Jahren, dir. als ein Ge 
misch aus Lumpen, Baumrinde, Pflanzenfasern und Hanf 
fäden her. 751 kam die Kunst durch zwei kriegsgefangene 
Chinesen nach Samarkand und fand hauptsächlich von Bagdad 
her Eingang in den Mittelmeerländern, wohin die Araber mit 
dem neuen Stoff einen schwunghaften Handel betrieben. 
In Deutschland finden sich die ersten Spuren der Papier 
macherkunst gegen Ende des 12. Jahrhunderts, doch-war das 
Papier hier schon früher als italienischer Ausfuhrartikel be- 
auch solche von Mühlen fast sämtlicher europäischer Länder, 
Das älteste Blatt der Sammlung ist aus dem Jahre 1333 er 
halten und kommt aus Italien. Ein paar ziemlich alte Blätter 
nämlich aus den Jahren 1525 und 1528, werden der Mühle Au 
bei München als Ursprungsstätte zugeschrieben, außerdem 
finden sich unter den alten Mühlen Nürnberg, Kaufbeuern, 
Augsburg, Kempten, Schrobenhausen angegeben. 
Hergestellt wurde das mittelalterliche Papier aus einem zu 
Brei zerstampften Lumpen. Bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts, 
wo die. Maschinenfabrikation aufkam, wurden die einzelnen 
Blätter mit einem Drahtgestell aus Bütten oder Bottichen 
,,geschöpft“ — daher der Ausdruck „Bütten“- oder „geschöpf 
tes“ Papier — und mit Wasserzeichen (durchsichtige Stellen) 
versehen. Diese Wasserzeichen, die eine Art Fabrikszeichen 
sein sollten, wonach das Papier benannt wurde, sind für die 
Bestimmung der Herkunft des Papiers von größter Wichtigkeit,
	        

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“Jahrgang 8 (1916).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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