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Jahrgang 10 (1918) (12)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1918_10_12
Titel:
Jahrgang 10 (1918)
Bandzählung:
12
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Die Sammlung Franz Thill
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 10 (1918) (12)
  • Titelseite
  • Siegel
  • Die Sammlung Franz Thill
  • Die älteste Bibliothek der Welt
  • Der Schutzz der Kunstwerke im Kriege
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Nr. 12 
Internationale Sammler-Zeit ung 
Seite 107 
Rührener Krüge, dann buntglasierte Kacheln, darunter 
eine mit dem Wappen des Fürsterzbischofs von Olmütz 
Grafen von Liechtenstein-Castelkron. Größer 
und abwechslungsreicher ist die Gruppe der Renaisance- 
bronzen, der italienischen und deutschen Plaketten und 
Medaillen, darunter eine Bronzestatuette des Zeus aus 
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, ferner die 
Serie der römischen Imperatoren und eine Folge von 
sechs . Triumphdarstellungen, seltenen Schaumünzen 
und Bildmedaillons. 
Arbeiten in Eisen sind in großer Auswahl vorhanden. 
Eine barocke Halbrüstung samt Helm aus getriebenem 
Eisenblech war einst das Hauswahrzcichen des soge 
nannten Harnischhauses am Tiefen Graben. Gegen 
stände, deren Bedeutung und Verwendungsart wir 
heute gar nicht mehr kennen, sind neben Kupfcrrcliefs, 
Zinntellern, Kompassen, italienischen Tintenzeugen 
der Frührenaissance, Mörsern, Leuchtern, Präge 
stempeln und Siegelstöcken aufgestellt. 
Die byzantinische Schule ist durch viele Gemälde 
vertreten, die dem 15. bis 17. Jahrhundert angehören. 
Mehr als 200 Stücke enthält die Waffensammlung, 
in der sich auch griechische und etruskische Helme, 
die einstmals ausgegraben wurden, befinden. 
Die ganze Sammlung, die nahezu 1000 Objekte 
umfaßt, wurde in den fünfziger und sechziger Jahren 
des vorigen Jahrhundert angelegt, und ihr Begründer 
Franz Thill zählte mit Graf Wilczek, Dr. Figdor 
und Benda zu jenen wenigen Wiener Sammlern, die 
Liebe und Verständnis für Werke der Gothik und 
Renaissance bewiesen haben. 
Die Auktion beginnt am 17. Tuni und endet am 
19. Juni. 
Die älteste Bibliothek der Welt. 
Von Sven Hedin (Stockholm)*) 
Die in Ninive gefundene Bibliothek Sardanapals 
ist die älteste Bibliothek der Welt. Sie besteht aus 
22.000 Tontafeln. Die Schrift auf diesen Tafeln wurde 
in den Ton eingeprägt, während dieser noch weich war; 
man erkennt darauf sogar die feinen Linien der Finger 
haut. Dann wurden die Tafeln gebrannt. Jede Tafel ist 
ein Blatt; mehrere bilden ein Buch oder eine Serie. Ihre 
Zusammengehörigkeit ergibt sich aus besonderen Auf 
schriften. Sie ermöglichen uns, 2500 Jahre nach dem 
Verschwinden der Assyrier die Schätze ihrer Buch 
kammern zu ordnen. Diese einzigartige Bibliothek ist 
ein vollständiges Kompendium der assyrischen Kultur 
und der Weisheit, jener Zeit und zugleich ein unver 
gängliches Denkmal eines der größten Könige des Alter 
tums. 
Die his orische Erzählungskunst der alten Assyrier 
ist vielseitig, genau und zeichnet sich durch eine achtens 
werte Geschicklichkeit in der chronologischen Anord 
nung aus. Das Archiv Sardanapals enthält Schilderungen 
des Lebens der Könige, ihrer Feldzüge, ihrer Bau 
unternehmungen und ihrer Regierungshandlungen zum 
Besten des Volkes und zur Größe des Reiches. Da 
finden sich Briefe und Befehle von und an Landes 
häuptlinge und Vasallen* Proklamationen, Bittschriften, 
Privatschreiben, Handelsverträge, Orakel und Adressen 
an den Sonnengott, Anweisungen für die Opferrituale, 
die mit den Vorschriften im Buche Moses viele Züge 
gemeinsam haben. Gebete und Hymnen, die von den 
Sumerern übernommen sind und die Namen und Funk 
tionen der verschiedenen Götter enthalten; ja in dieser 
uralten Bibliothek fand sich auch der babylonische 
Schöpfungs- und Sintflutmythus, der viele Berührungs 
punkte mit der Bibel aufweist. 
Der babylonische Sintflutbericht ist in Kürze folgen 
der: „Auf göttliche Eingebung hin baut Sitnapischtim, 
der babylonische Noah, die Arche, belädt sie mit Gold, 
Silber und Lebenssamen aller Arten, bringt seineFamilie, 
seine Angehörigen, Vieh und Getier des Feldes an Bord 
und verschließt die Schiffstüren. Dann kommt die 
Sintflut als eine Strafe der Götter für die Bosheit der 
Menschen. Sobald das Morgenrot auf leuchtete, stieg 
vom Fundament des Himmels eine schwarze Wolke 
*) Wir entnehmen diesen interessanten Aufsatz des Ver 
fassers prächtigem Werk „Bagdad, Babylon, Ninive' 1 (Verlag 
F. A, Brockhaus, Leipzig). 
empor, der Sturmgott donnerte darin, und Neho und 
Marduk schreiten voran. Die Herolde ziehen über Berg 
und Tal, den Schiffsanker reißt Nergal los. Ninib 
geht dahin und läßt einen Angriff folgen. Die Annunaki 
erbeben ihre Fackeln und lassen das Land mit deren 
Glanz -aufblühen. Adads Ungestüm klingt bis zum 
Himmel hinein, und alles Licht wird verwandelt in 
Finsternis. Sechs Tage und sechs Nächte rasen die 
großen Wasser. Dann beruhigt sich das Meer. Die Sturm 
flut hört auf, und die Arche sitzt auf dem Berge Nissir 
fest. Am siebenten ließ Sitnapischtim eine Taube 
hinaus. Die Taube flog fort und kam zurück; da eben 
kein fester Grund da war, kehrte sie um; Sitnapischtim 
läßt nun eine Schwalbe ausfliegen. Auch sie kehrt 
zurück, ohne einen festen Grund gefunden zu haben. 
Schließlich schickte er einen Raben aus; der sah das 
Wasser schwinden und kam nicht zurück. Da ließ 
Sitnapischtim alle Menschen und Tiere hinausgehen 
und opferte auf dem Gipfel des Berges. Die Götter 
rochen den Duft. Bel ließ sich bewegen, in Zukunft die 
Sünde der Menschen anders als durch Sintflut zu be 
strafen, nämlich durch wilde Tiere, Hungersnot und 
Pestilenz.“ Dieser Bericht gelangte später in das Land 
Kanaan und findet sich im ersten Buch Moses wieder, 
wo er jedoch, wie Delitzsch zeigt, in weniger ursprüng 
licher Gestalt vorliegt. 
Sardanapals Bibliothek enthält ferner die ältesten 
medizinischen „Handbücher“ der Welt. Sie beschreiben 
die physischen und psychischen Krankheiten, ihre 
Heilmittel und die Beschwörungen dagegen. Geistes 
krankheiten galten als Werke der Dämonen. Traum 
bücher sprechen von Träumen und ihrer Auslegung. 
Die Deutung der Vorzeichen war eine Wissenschaft für 
sich. Man prophezeite die Regierungszeit der Könige, die 
Siege, die sie erringen sollten, und das Glück, das sie 
genießen würden. Man sprach im voraus über bevor 
stehende Ereignisse, über Seuchen, Kriege und Heu 
schrecken, über Ernte, Jagd und Fischfang. Die Be 
wegungen der wilden Tiere, das Verhalten der Haustiere 
der Flug der Vögel, der Biß der Skorpione, alles hatte 
seine Bedeutung, die sich den Wiesen offenbarte. Aus 
der Leber des Schafes zog man Schlüsse, ebenso aus v der 
Art des Sesamöls und den Farbenabstufungen der 
Wasseroberfläche; es war das, sagt Bezold, die Lehre 
von den Interferenzfarben, die 4000 Jahre später von
	        

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“Jahrgang 10 (1918).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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