MAK Hauspublikationen Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Jahrgang 10 (1918) (12)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1918_10_12
Titel:
Jahrgang 10 (1918)
Bandzählung:
12
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Die älteste Bibliothek der Welt
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 10 (1918) (12)
  • Titelseite
  • Siegel
  • Die Sammlung Franz Thill
  • Die älteste Bibliothek der Welt
  • Der Schutzz der Kunstwerke im Kriege
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 108 
Nr. 12 
Internationale Sammler- Zeitung 
Newton untersucht wurden. Das Wetter und seine 
Elemente hatten gleichfalls ihre große Bedeutung, und 
zukünftige Ereignisse wurden von den Wolken, ihren 
Bewegungen und ihrer Ähnlichkeit mit.Tieren abge 
lesen. Zahllose astromonische Prophezeiungen finden 
sich in Sardanapals Bibliothek. So zum Beispiel: „Eine 
Mondfinsternis am elften Tag wird Verderben über die 
Länder Elam und Phönizien bringen, Glück aber dem 
König, meinem Herrn. Möge das Herz des Königs, 
meines Herrn, ruhig bleiben.“ 
Kurz nach Sardanapals Zeit entwickelte sich die 
Astrologie zur Astronomie, und Babylon wurde die 
Heimat der astronomischen Beobachtungen. Die Stern 
bilder des Stiers, der Zwillinge, der Fische hatten Namen, 
die noch bis in unsere Zeit fortleben. Die Ekliptik war in 
360 Grade eingeteilt, der Tag in zwölf Doppelstunden 
von 120 Minuten, und eine Doppelstunde entsprach 
30 Grad. Der 7., 14., 21. und 28. Tag jedes Monats war 
Gebetstag oder Sabbat. Die Woche hatte also sieben 
Tage. Allem Anschein nach waren die alten Semiten des 
Zweistromlandes erstaunlich bewandert in Mathematik. 
So enthält Sardanapals Bibliothek den ganzen 
Schatz der babylonisch-assyrischen Kultur und berührt 
alle Gebiete geistiger Betätigung mit Ausnahme der des 
Dramas. Ohne jemals die Namen ihrer Verfasser zu 
nennen, kommen hier wie an anderen Stellen Mesopo 
tamiens immer Funde dieser Art an den Tag, die unsere 
Kenntnis der Vorzeit wunderbar vervollständigen. 
Auch der Laie fühlt sich davon unwiderstehlich 
gefesselt. 
Der Schutz der Kunstwerke im Kriege. 
In einem Schreiben des Reichskanzlers Grafen 
Hertling an den (kürzlich verstorbenen) Präsidenten 
des deutschen Reichstages, von Kaem.pf, werden 
die Maßnahmen aufgezählt, die deutscherseits zum 
Schutze der Kunstwerke in den besetzten Gebieten 
aller Fronten getroffen sind. 
In der Darlegung des Kanzlers heißt es: 
Der Schutz der Kunstwerke in den von uns be 
setzten Gebieten aller Fronten begann mit dem Vor 
marsch unserer Armeen. Die Führer der Armeen trugen 
für die beschädigt hinter ihrer Front zur ückbleibendcn 
Baudenkmäler Sorge. An Kirchen wie an Profanbauten 
von kulturgeschichtlichem Werte wurden Sicherungs 
arbeiten durch Abstützen, Aufbringen von Not 
dächern und Ausmauern der Breschen vorgenommen. 
Denkmäler und andere unbewegliche Kunstwerke 
wurden durch Sandsäcke und Bohlen nach besten 
Kräften gegen Granatfeuer gesichert. Wo positive 
Schutzmaßnahmen versagten oder unmöglich waren, 
ist wenigstens versucht worden, die Idee des Bau 
denkmals durch Risse, Zeichnungen und Lichtbilder 
festzuhalten. Kunsthistoriker und Architekten, welche 
den Truppen entnommen wurden, leiteten die Ar 
beiten. 
Nach Eintritt des Stellungskampfes zentralisierte 
die Oberste Heeresleitung die Maßnahmen, entsandte zur 
planmäßigen Durchführung des Kunstschutzes nam 
hafte deutsche Kunsthistoriker nach den besetzten 
Gebieten und zog die vorhandenen Landesbehörden 
zur Mitarbeit heran. Insbesondere wurden unter Mit 
wirkung der Landesbehörden staatliche und städtische 
Kunstwerke und auf Antrag der Eigentümer auch, 
privater Kunstbesitz in Sicherheit gebracht. So wunden 
Museen irnd Depots eingerichtet in Brügge, 
Valenciennes, Fourmies, Charleville sowie 
in Sedan. 
Die in Feindesland Vorgefundenen Kunstdenk 
mäler waren zu zahlreich, um sie zu ihrer Sicherung 
restlos in das Hinterland zurückzuführen. Zunächst 
war daher geboten, hohe Kunstwerte und Gegenstände 
kulturhistorischen Wertes von Mittelmäßigem und 
Geringwertigem. zu scheiden. Es wurde deshalb im 
Einvernehmen mit dem Preußischen Kultusminister 
der stellvertretende Direktor der Königlichen Museen 
in Berlin, Dr. De mmler, von der Obersten Heeres 
leitung mit der Sichtung der Kunstschätze an der 
Westfront betraut und alsdann die Bergung der 
Kunstwerke unter Aufsicht der kunstsachverständigen 
Offiziere der einzelnen Armee-Oberkommandos aus 
geführt, die sich besondere Verdienste hiebei er 
worben haben. Die reichen Kunstschätze Flanderns 
werden unter Mitwirkung der Commission Royale 
des Monuments et des Sites in Brüssel geborgen. 
Wo eine Rückführung der Kunstwerke w r egen 
öi'tlicher Schwierigkeiten oder der besonderen Be 
schaffenheit des einzelnen Kunstgegenstandes nicht 
möglich w T ar, wurden an Ort und Stelle Sicherungs 
maßnahmen getroffen, bombensichere Unterstände er 
baut und auch die Fundamentgewölbe der Kirchen 
für diese Zwecke hergerichtet. Für die Wissenschaft 
von besonderem Werte sind die bei Anlage von 
Schützengräben gemachten archäologischen Funde, 
z. B. bei dem französischen Orte Senon entdeckte 
Bauten eines Römerkastells mit wertvollen Reliefs. 
Unter der Anleitung von Fachgelehrten und der 
Darangabe kaum entbehrlicher Arbeitskräfte sind die 
Ausgrabungen so weit gefördert worden, daß die 
Funde in Sicherheit gebracht werden konnten. 
Die Durchführung des Kunstschutzes im öst 
lichen Kampfgebiet gestaltete sich einfacher. Im 
russischen Gebiete waren die Kunstwerke zum Teil vor 
dem Eindringen der Truppen der Mittelmächte zurück 
geführt worden, zum Teil aber sind sie dem plan 
mäßigen Nieder brennen der Städte durch die 
russischen Truppen zum Opfer gefallen. Das Wenige, 
was noch gefunden wunde, ist an Ort und Stelle in 
Sicherheit gebracht w'orden. 
In Rumänien waren die Kunstschätze teilweise 
auch schon vor dem Einrücken der Verbündeten nach 
Jassy gebracht worden. Die zurückgelassenen Samm 
lungen sind in den Museen geblieben und unterstehen 
dort der Verwaltung der Landesregierung vrnter Auf 
sicht der deutschen Militärbefehlshaber. Als künst 
lerischer Beirat ist hier Professor Braune, der Direktor 
der Münchener Gemäldegalerien, bestellt. 
Durch den Einmarsch in Italien entstanden neue 
Aufgaben, und es wurde im Einvernehmen mit dem 
Preußischen Kultusminister der Direktor des König 
lichen Kunstgewerbemuseums in Berlin, Geheimrat 
von Falke, mit der Oberleitung des Kunstschutzes 
in dem von deutschen Truppen besetzten Teil Ober 
italiens betraut. 
Auf allen Kriegsschauplätzen haben deutsche Ber 
gungsmannschaften unter schwierigen Verhältnissen, 
oft unter Lebensgefahr, die Sicherung durchgeführt. 
Wh trotzdem bedeutende Kunstwerke der Vernichtung 
anheimgefallen sind, geschah dies unter dem unaus 
weichlichen Zwange der kriegerischen Notwendigkeit.
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitschriftenband

METS METS (Gesamtwerk) MARCXML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer

Artikel

PDF RIS

Bild

PDF ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitschriftenband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Artikel

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

“Jahrgang 10 (1918).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment