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Jahrgang 11 (1919) (12)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1919_11_12
Titel:
Jahrgang 11 (1919)
Bandzählung:
12
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Bibliophile Seltenheiten
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 11 (1919) (12)
  • Titelseite
  • Bibliophile Seltenheiten
  • Reynolds Tragische Muse unter dem Hammer
  • Der Weimarer Kreis in Bild und Schrift
  • Ölgemälde moderner Meister
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 90 
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 12 
Die neueste Zeit ist durch wenige aber pracht 
volle Drucke vertreten. Wir führen an: 
Hyperion, eine Zweimonatschrift von Franz Blei, 
Sternheim und Heymel, 6 Bände, Preis M 2000. 
Balzac, Scenes de la vie de Campagne. Illustra 
tions et eauxfortes de Georges Jeanniot. Preis M 3200. 
DasWerkvon G. Kli mt.Drawta, Wien 1918,M 1200. 
Maupassant, Deux Contes: Le Vieux. La Ficelle. 
84 petites compositions dessinees et gravees sur bois 
par Auguste Lepere. Aux depens de la Societe Normande 
du livre illustre. Paris 1907, M 2400. 
Hugo Steiner, Der Golem, Prager Phantasien, 
Lithographien zu Gustav Meyrinks Roman. Kurt Wolff 
Verlag, Leipzig 1916, Preis M 3200. 
Struck: Skizzen aus Rußland. 50 Originalsteinzeich- 
nungen. O. O. (Kowno) 1916, Groß-Folio. Drucke auf 
Japanpapier, vom Künstler handschriftlich signiert, 
M 660. 
nnnnnnnnnnnnnnaaciaaDaaciaaaaaciaaaaaaaaaaaa 
Reynolds „Tragische Muse“ unter dem Hammer. 
Aus dem Haag wird uns geschrieben: 
Am 4. Juli findet bei Christie in London eine 
Gemäldeauktion statt, die besondere Beachtung ver 
dient, gelangt doch da ein Meisterwerk der englischen 
Malerei, das „Porträt der Mrs. Siddons als tragische 
Muce“ von Sir Joshua Reynolds, zur Versteigerung. 
Das berühmte Gemälde, neben dem „Knaben in 
Blau“ von G ainsborough wohl das glänzendste Bei 
spiel der englischen Malerei, stammt aus dem Besitze 
des Herzogs von Westminster, der sich aus Gründen, 
die die englischen Zeitungen nicht kennen oder ver 
schweigen, entschlossen hat, sich dieses kostbaren 
Besitzes seiner Privatgalcrie zu entäußern. 
Miß Siddons war die berühmteste englische Tra 
gödin ihrer Zeit, weshalb sie Reynolds bat, ihm als 
Modell für die Figur einer Mjrse der Tragödie zp dienen. 
Das Gemälde von Reynolds zeigt die Künstlerin in 
der vollen Hoheit ihrer imposanten Erscheinung. 
Miß Siddons sitzt auf einem Thronsessel, ihr linker 
Ellbogen stützt sich, auf die Lehne und ihre Hand weist 
erhoben in die Luft, als ob sie mit dem Zeigefinger 
zur Stille mahnen würde. Ihr Antlitz ist mit einem gleich 
sam lausch nden Ausdruck nach rechts und die Höhe 
gewendet, als ob sie irgend welchen Klängen aus der 
Ferne lauschte. Das Haar ist von einer goldenen Tiara 
geschmückt; zwei reich' Locken fallen - über jede 
Schulter, während die Stirn blank und glatt von den 
Haaren frei gekämmt ist. Eine dreifache Perlenreihe 
schlingt sich um Hals und Schaltern und bildet auf 
dem Busen einen großen Knoten. Hinter ihrem Throne 
stehen rechts und links die allegorischen Gestalten 
des Verbrechens und der Reue, deren eine einen Gift 
becher, die andere einen Dolch in der Hand hält. Auf 
dem Saume des dunkelgrünen Reifrockes der Künst 
lerin hat der Maler seinen Namen verewigt, ^was Rey 
nolds im allgemeinen nie zu tun pflegte. Das Bildnis 
der Sara Siddons als tragische Muse zeichnete er, 
weil er von der Meisterschaft dieses Werkes persönlich 
durchdrungen war, und bemerkte, während er seinen 
Namenszug auf die Leinwand lünpinsclte, zur modell 
sitzenden Tragödin: „Ich möchte nicht die Ehre ver 
säumen, welche mir diese Gelegenheit bietet, auf 
Ihrem Mantelsaum in die Unsterblichkeit einzugehen!“ 
Sir Joshua scheint überhaupt nicht nur ein großer 
Porträtist, sondern auch ein überaus galanter Mann 
gewesen zu sein, denn er empfing Sara Siddons bei 
der ersten Sitzung ihrem eigenen Zeugnis nach mit 
überschwänglichen Lobpreisungen ihrer Schauspiel 
kunst und geleitete die Künstlerin schließlich mit 
folgendem Kompliment auf die Estrade: „Besteigen 
Sie Ihren unbestrittenen Thron und offenbaren Sie 
mir gnädig eine Vorstellung der tragischen Muse." 
Hierauf soll die berühmte Schauspielerin ohne Zögern 
die Stufen zu ih cm Thronsitz emporgeschritten sein, 
um im ersten Augenblick, ohne viel zu probieren, 
genau die Attitüde einzunehmen, in welcher sie auf 
dem Gemälde Reynolds der Nachwelt überliefert 
wurde. 
Was die Geschichte des Gemäldes anlangt, so ver 
kaufte Reynolds das Werk sofort nach Vollendung 
für 800 Guineen dem Herrn von Calonne, Finanz 
minister Ludwigs XVI. von Frankreich. Als die Privat 
galerie Calonnes im Jahre 1795 unter den Hammer kam, 
erwarben englische Kunsthändler das Bild um 320 Pfund. 
Bei einer Versteigerung im Jahre 1823 erhielt Lord 
Grosvenor die tragische Muse bei dem Ausrufungs 
preis von 1750 Guinee*} zugeschlagen. 96 Jahre lang 
blieb nun das Porträt in dem Besitze der Familie 
Grosvenor, deren ältestes Familienmitglied jeweils 
den Titel eines Herzogs von Westminster führt. 
Das Gemälde Reynolds war neben dem „Knaben 
in Blau“ von Gainsborough, das sich ebenfalls im Be 
sitze des Herzogs befindet, das Hauptstück der Galerie. 
Dieses letztere Gemälde wurde vor einigen Jahren, 
wie erinnerlich, gestohlen und kam dann unter sensatio 
nellen Umständen wieder zum Vorschein. Nun hat sich 
der jetzige Herzog entschlossen, diese Perle der eng 
lischen Porträtkunst zur öffentlichen Auktion zu stellen, 
und London erwartet mit Spannung den Wettbewerb 
um das Gemälde. 
QaaaaaaaacocoaaaaaaaaaQaaaDnQnQoonQnaaaaa 
Der Weimarer Kreis in Bild und Schrift. 
Der nächsten Autographenauktion bei Henrici in 
Berlin gibt der Weimarer Kreis seine besondere Sig 
natur. Es finden sich da von Goethe und den Dichtern 
und Künstlern, die sich um ihn schaarten, Briefe, 
Albumblättcr, Handzeichnungen, Radierungen, literari 
sche A beiten, Bildnisse, seltene Bildhauerwerke und 
Ansichten von Goethestätten. 
Ein eigenhändiges Stammbuchblatt vom 17. Mail815 
enthält neun Verszeilen von Goethe auf einem Kupfer 
stich, die Ruine Haustein bei Göttingen darstellend, 
mit den Worten beginnend: 
Auf diesen Trümmern hab ich auch gesessen, 
vergnügt getrunken und gegessen. 
In einem eigenhändigen Briefe Goethes an Fromann, 
Weimar 18. März 1817 datiert, befindet sich folgende 
bemerkenswerte Stelle: „Wenn man sich bereiten muß, 
vom Schauplatz abzutreten, so ist das schönste Gefühl, 
daß unsere Überzeugungen in Anderen fortleben. Man 
kann die deutsche Nation recht lieb haben, denn wenn 
man ihr Zeit läßt, so kommt sie immer aufs Rechte." 
Ein Brief Goethes „an Frau v. Heygendorf Gnaden,“ 
die Schauspielerin Caroline Jagemann, ist deswegen
	        

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“Jahrgang 11 (1919).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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