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Jahrgang 13 (1921) (11)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1921_13_11
Titel:
Jahrgang 13 (1921)
Bandzählung:
11
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Titelseite

Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 13 (1921) (11)
  • Titelseite
  • Kunsthandel und Luxussteuer
  • Der dritte Teil der Kupferstichsammlung Davidsohn
  • Miniaturen des 17. bis 18. Jahrhunderts
  • Die zweite Sankt Lukas Versteigerung
  • Die Auktion Palffy
  • Der Nachlaß J. J. Daffingers
  • Zwei Wiener Sammlungen
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Internationale 
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde. 
Herausgeber: Norbert Ehrlich. 
13. Jahrgang. Wien, 1. Juni 1921. Nr. 11. 
Kunsthandel und Luxussteuer, 
Von Leo Schidlof (Wien). 
Wien war nie ein Kunstmarkt. Die Wiener Antiquare 
und Kunsthändler waren stets nur die Vermittler, 
man könnte sagen die Agenten für die großen Kunst 
händler des Auslandes, Alle größeren Versteigerungen 
gingen nach Deutschland oder nach dem Westen. 
Großzügige Händler, gleichzeitig hervorragende Kenner, 
wie Kleinberger oder Sedlmcyer fanden in Wien 
kaum ihr Fortkommen, während sie es im Auslande 
zu internationaler Bedeutung brachten. Erst im letzten 
Jahrzehnt trat diesbezüglich eine Veränderung,ein. 
Wien gestaltete sich allmählich zu einem Kunstmarkte, 
der alljährlich an Bedeutung gewann. Das Auktions 
wesen entwickelte sich seit Kriegsbeginn rapid und 
heute hat Wien die Kunststadt München bereits über 
troffen und steht Berlin kaum mehr an Bedeutung 
nach. Man sollte glauben, daß diese erfreuliche Ent 
wicklung, welche von. nicht geringer wirtschaftlicher 
Bedeutung ist, schon dadurch, daß jede größere Kunst 
auktion zahlreiche valutakräftige Fremde nach Wien 
bringt, seitens der Behörden verständnisvolle Unter 
stützung findet. Gerade das Gegenteil ist aber der Fall. 
Statt einen aufstrebenden Zweig des Handels oder des 
Gewerbes zu fördern, ist man bei uns bestrebt, dafür 
zu sorgen, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. 
Die vom Auktionator an die Gemeinde Wien abzu 
führenden Gebühren wurden in einer Weise erhöht, 
welche Wien gegenüber anderen Großstädten kaum 
mehr konkurrenzfähig erscheinen läßt. Die Gebühren, 
welche bis dahin 3% betrugen (inklusive Stempel), 
wurden auf 8-5% erhöht. Da diese Gebühr jedoch auch 
von dem Aufgelde eingehoben wird, so beträgt sie der 
zeit mehr als 10% des Zuschlagspreises. Nach 
dem der J ahresumsatz sämtlicher Auktionsfirmen Wiens 
mit 500 Millionen Kronen eher zu niedrig angenommen 
ist, erwächst hieraus der Stadt Wien eine Jahres- 
cinnahme von etwa 50 Millionen Kronen, wovon 
allerdings zirka der sechste Teil an die Finanzbehördc 
für Stempelgebühren überwiesen wird. 
Nunmehr plant jedoch die Gemeinde Wien die 
Einführung einer Luxussteuer, deren Höhe wohl noch 
nicht feststeht, die aber mit fünfzehn Prozent vor 
geschlagen wurde. Daß eine derartige Maßnahme das 
Ende des Wiener Kunsthandels und insbesondere des 
Auktionswesens bedeuten würde, wird selbst dem 
Laien sofort einleuchten. Schon jene oben erwähnte 
Erhöhung der kommunalen Gebühren hatte zur Folge, 
daß alle kleineren Auktionsfirmen seither mit Verlust 
gearbeitet, haben. Lediglich einige der bedeutendsten 
hiesigen Auktionshäuser konnten infolge sehr hoher 
Umsätze mit einem, wenn auch relativ geringen Ge 
winne abschneiden. Aus dieser Tatsache ergibt sich 
deutlich, daß das Auktionswesen eine weitere Belastung 
nicht mehr verträgt. Sollte die Luxussteuer Gesetz 
werden, so würden in Zukunft wieder alle namhafteren 
Sammlungen in das Ausland wandern oder auch in 
jene Städte Österreichs, welche so klug wären, von der 
Einführung einer Luxussteuer abzusehen. Ich denke 
hiebei in erster Linie an Salzburg und Innsbruck, 
welche durch ihre geographische Lage an der Grenze 
von valutastärkeren Ländern geradezu prädestiniert 
erscheinen, die Nachfolger Wiens zu werden. 
Die Richtigkeit des soeben Gesagten ergibt sich 
aus der Tatsache, daß eine Gesellschaft, die sich 
„Münchner Kunsthort“ benennt, in ihr Programm 
die Veranstaltung von Kunstauktionen in Salzburg 
bereits aufgenommen hat. 
Im allgemeinen hat sich in allen Ländern, in welchen 
die Luxussteuer eingeführt wurde, diese Einführung als 
unpraktisch erwiesen und ist vielfach bereits wieder 
im Abbau begriffen. Die Einhebung und Kontrolle 
einer derartigen Steuer ist mit einem Personal- und 
Kostenaufwand verbunden, welcher in keinem Ver 
hältnis zum Erträgnis steht. Der einzige Erfolg 
der Luxussteuer besteht darin, daß die seriöse und ehr 
liche Kaufmannschaft in ihrem Lebensnerv getroffen wird 
und dadurch die unverläßlichen und dunklen Elemente 
gefördert werden, welche ohne.Befugnis und ohne Steuer 
zu bezahlen, insgeheim Geschäfte machen. Mit einem 
Worte, der Schleichhandel wird durch derartige 
fiskalische Maßnahmen auf allen Gebieten großgezogen. 
Abgesehen vom wirtschaftlichen Standpunkte, ist auch 
die Erhaltung der Auktionen für die Allgemeinheit 
aus anderen Gründen wichtig. Infolge der heutigen 
Verhältnisse ist der Mittelstand vielfach gezwungen, 
einen erheblichen Teil seines Besitzes zur Aufbesserung 
seiner Lebensführung zu veräußern. Durch die Auk 
tionen wird die Verschleuderung der Gegenstände, 
deren Wert der Besitzer oftmals nicht kennt, verhindert 
und denselben Gelegenheit geboten, für ihr Eigentum 
• den vollen derzeitigen Marktwert zu erzielen. Auch der 
Nachwuchs der jungen Künstlerschaft würde 
unter der Einführung einer Luxussteuer ungemein 
leiden, denn gerade die jungen Künstler, deren Namen 
noch nicht allgemein bekannt sind, brauchen zu ihrem 
Bekanntwerden und Emporkommen den Kunsthändler 
und den Auktionator.
	        

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“Jahrgang 13 (1921).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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