MAK Hauspublikationen Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Jahrgang 14 (1922) (12)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1922_14_12
Titel:
Jahrgang 14 (1922)
Bandzählung:
12
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Chronik
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 14 (1922) (12)
  • Titelseite
  • Der Sammler Diderot
  • 300 Inkunabeln
  • Die Lithographen der Sammlung Politzer
  • Autographensteigerung in Berlin
  • 330. Kunstauktion im Dorotheum
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Nr. 12 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 97 
Chronik. 
BIBLIOPHILIE. 
(E i n e J u b i 1 ä u m s - W e r t h e r a u s g a b e.) Eine neue 
Wertherausgabe erscheint zu den Wertherfesttagen bei J. J. 
Weber in Leipzig. Interessant ist die Zusammenstellung der 
Kritiken, die beim ersten Erscheinen des „Werther“ in den 
literarischen Zeitschriften veröffentlicht wurden, und deren Zu 
sammenstellung von Fritz Adolf H ü n i c h der neuen Ausgabe 
anschließt. Eine Probe der überschwänglichen Aufnahme gibt 
Christian Daniel S c h u b a r t in seiner „Deutschen Chronik“: 
„Da sitz ich mit zerfloßenem Herzen, mit klopfender Brust, mit 
Augen, aus welchen wollüstiger Schmerz tröpfelt und sag dir 
Leser, daß ich eben die Leiden des jungen Werthers von 
meinem lieben Goethe - gelesen? — nein, verschlungen habe. 
Kritisieren soll ich? Könnt’ ich’s, so hätte ich kein Herz.“ 
(AusstellungderReichsdrucke in Be rli n.) Im Licht 
hof des Kunstgewerbemuseums in Berlin ist jetzt die erste Aus 
stellung der sogenannten „Reichsdrucke“, d. h. Nachbildungen 
von Kupferstichen und Holzschnitten alter Meister durch die 
Reichsdruckerei, eröffnet worden. Prof. F r i e d 1 ä n d e r vom 
Staatlichen Kupferstichkabinett Berlin erläuterte den Zweck der 
verhältnismäßig wohlfeilen Drucke, die unserem verarmten Mittel 
stand ermöglichen sollen, Kunstwerke von anerkannt hohem 
Wert in getreuen und reinen Wiedergaben für Haus und Schule 
anzuschaffen. Albrecht Dürers Schöpfungen sind auch in dieser 
Ausstellung fast vollzählig vertreten, daneben seine Vorläufer 
und Nachfolger, wie Schongauer, Wohlgemut, Kulmbach, Schäu- 
felein, Baidung Grien, Burgkmair, Schoen, Guldenmundt, Behanr 
und Pencz nicht vergessen; ihre Werke geben in zeitgemäßer 
Anordnung ein anschauliches Bild von dem Entwicklungsgang 
der deutschen Kunst im 15. und 16. Jahrhundert. Besonderes 
Interesse erregt die wunderschöne Nachbildung von Dürers Kopf 
des Ulrich Varnbühler (hell-dunkel in braun). Zur Vervollstän 
digung der Schausammlung sind auch Wiedergaben von Stichen 
und Schnitten späterer Meister, wie Teniers, Rubens und Rem- 
brandt, ausgestellt. 
(Ein wertvoller Fund vor 100 Jahren.) Vor 
100 Jahren wurde nach langer Verschollenheit eine der gehalt 
vollsten Schriften des Altertums wiedergefunden: Ciceros 
Werk vom „Staat“ das von der Renaissance so mühsam ge 
suchte, erschien 1822 zum erstenmal im Druck (Rom und Stutt 
gart). Entdecker war Angelo M a i, Bibliothekar im Vatikan. 
Angelo Mai fand unter der Schrift eines Psalmenkodex aus dem 
7. Jahrhundert den viel früher geschriebenen Cicero mit dem 
berühmten „Traum des Scipio“. Schon Petrarca hatte erfolglos 
nach dem „Staat“ gesucht. Ende des 16. Jahrhunderts glaubte 
man in Polen einer Handschrift auf der Spur zu sein. Alles 
vorsätzliche Fahnden aber war umsonst, bis der Zufall dein 
Angelo Mai jenen alten Kodex aus dem Kloster Bobbio zuspielte. 
Es handelt sich hier um einen „Palimpsest“, d. h. aus Perga 
mentmangel hat ein Mönch des 7. Jahrh. die alte Handschrift 
aus dem vierten von neuem lesbar gemacht durch möglichstes 
Vertilgen und Ueberschreiben des alten Urtextes. Dies ge 
lang ihm aber nicht so gründlich, dass einem geübten Auge die 
alte durchschimmernde Unziale verborgen geblieben wäre. Die 
Entzifferung des „Staates“ war keine leichte Aufgabe — viele 
Gelehrte haben sich mit ihr befasst. Heute verdankt die Wissen 
schaft der glänzenden Erfindung von P. Kögel (Technische 
Hochschule Karlsruhe) ein photo-chemisches Verfahren, das im 
Lichtbild die schwache Urschrift so stark hervortreten lässt, 
dass sie meist mühelos vom Paläographen gelesen werden kann. 
BILDER. 
(Diebstahl eines Rembrandts.) Aus Stuttgart 
wird gemeldet: In der staatlichen Gemäldegalerie wurde das 
Bild „Paulus im Gefängnis“ von Rembrandt ge 
stohlen. Der Wert des Bildes wird auf fünf Millionen Mark be 
ziffert. Für die Ermittlung des Täters und Herbeischaffung des 
Bildes sind 50.000 Mark Belohnung ausgesetzt. Da Rembrandt 
1606 geboren wurde und das Werk aus dem Jahre 1627 stammt, 
ist „Paulus im Gefängnis“ eines der_ ersten bedeutenderen 
Meisterwerke Rembrandts. Es stellt den Apostel vor einer hell 
beleuchteten Wand auf einer Bank sitzend, das Kinn sinnend 
auf die Rechte stützend und mit der Linken ein Buch auf dem 
Schoß haltend, dar, barhaupt mit langem weißlichen Bart in 
stahlgrauem ärmellosen Rock, aus dem die grüngefütterten 
Aermel des gräulich-violetten Unterrocks hervorsehen. Er sitzt 
auf einer rötlich-grünen Decke. Links neben ihm Bücher in 
bräunlichen Einbänden, eine Reisetasche und ein großer Zwei 
händer. Links oben ein Stück vergitterten Fensters, durch das 
volles Sonnenlicht auf die Figur fällt. Das Gemälde, das, 
auf Eichenholz gemalt, eine Höhe von 72'8 und eine Breite von 
60'2 Zentimeter hat, trägt die Bezeichnung auf einem Papier, 
das auf dem Schoß des Apostels liegt: „Rembrandt fecit“ und 
etwas niedriger an der Bank „R. f. 1627“. In Stuttgart befindet 
sich das Werk seit 1867, in welchem Jahre es die Stuttgarter 
Galerie bei der Versteigerung der Galerie Schönborn v. Pommers- 
felden in Paris erworben hat. Eine vorzügliche Radierung dieses 
Gemäldes hat Professor William U n g e r geschaffen. 
(Bramante als Lehrer Dürers.) Dürer schrieb 
am 13. Oktober 1506 aus Venedig an Pirkheimer: „Ich bin 
in zehn Tagen hier fertig. Danach werde ich nach Bologna 
reiten, um der Kunst willen in heimlicher Perspektiva, die mich 
einer lehren will.“ Ueber diesen Lehrer, bei dem sich Dürer 
unterrichten wollte, ist viel geschrieben worden; doch konnte 
man bisher aus den neu in Dürers Werk auftauchenden Ein 
flüssen nur feststellen, daß es sich um einen Meister handeln 
muß, der, „an Pieros Lehre gebildet, zugleich mit den Bestre 
bungen der Mailänder Schule nicht unbekannt war“, ln der 
„Kunstchronik“ veröffentlicht nun Wolfgang Stechow einen Auf 
satz, worin er als den Bologneser Lehrer Dürers den großen 
Architekten Bramante zu erweisen sucht. Bramante war im 
Herbst 1506 mitjuliusII. in Bologna, am 11. November, an dem sich 
auch Dürer in der Stadt aufhielt. Es hat nichts Unwahrschein 
liches, daß der deutsche Meister sich gerade an Bramante 
wandte, der seit der Grundsteinlegung von St. Peter im April 
desselben Jahres besonders gefeiert war. 
HANDSCHRIFTEN. 
(Ein R o s w i t h a - F u n d.) Im Kölner Stadtarchiv hat 
Dr. Goswin Franken einen wertvollen Fund gemacht, ln 
einem Bande, der auch andere für die Geschichte und Kultur 
des Mittelalters nicht bedeutungslose Schriften enthält, fand er 
eine bisher unbekannte Handschrift der Roswitha von Gan 
dersheim. Die Nonne, die in diesen Dramen die ältesten 
erhaltenen Denkmäler des deutschen Kunstdramas geschaffen 
hat, ist um 1500 wieder entdeckt worden durch den Humanisten 
kreis um Conrad Celtis. Die von Celtis damals geschaffene 
Ausgabe ihrer Werke beruhte auf einer jetzt in der Münchener 
Staatsbibliothek bewahrten Handschrift. Da die Werke der Ros 
witha sonst nirgends überliefert sind, ist ihre Echtheit schon 
bezweifelt und die Ausgabe für eine gelehrte Mystifikation er 
klärt worden. Allen solchen Zweifeln macht nun das Auftauchen 
einer zweiten Handschrift ein Ende. Sie entstammt dem zwölften 
Jahrhundert, ist also etwa 200 Jahre jünger als die Dichterin, 
bietet aber trotzdem wertvolle Aufschlüsse für die Textgestal 
tung der Dramen, da die dem 10. Jahrhundert entstammende 
Münchener Handschrift auf eine andere Originalhandschrift der 
gelehrten Dichterin zurückgeht. Der Kölner Fund, dessen Be 
deutung Franken im „Neuen Archiv“ der Gesellschaft für 
ältere deutsche Geschichtskunde darlegt, enthält die ersten vier 
Dramen der Roswitha: Gallicanus, Dulcitius, Calitnachus und 
Abraham. Dieses Stück behandelt die Bekehrung einer Dirne, 
wie ja überhaupt die Dramen der Nonne, die dem schlüpfrigen 
Terenz ein christliches Gegenstück an die Seite stellen wollte, 
dem Thema der Keuschheit gewidmet sind. Die in der Kölner 
Handschrift vereinigten Erstlingswerke der Roswitha sind hach 
der Feststellung Paul von Winter felds das Werk, von dessen 
günstiger Beurteilung durch drei gelehrte Männer Roswitha in 
dem „Briefe an einige Gönner dieses Buches“ spricht, ln der 
Kölner Handschrift scheint es sich um die Abschrift eines jener 
„Rezensionsexemplare“ zu handeln, die Roswitha gelehrten 
Männern zur Beurteilung ihres Könnens und zur Stärkung ihres 
Selbstbewusstseins vorlegte, und von denen sie in jenem Briefe 
spricht. 
NUMISMATIK. 
(Fund), ln Eppenrod bei Diez wurde eine größere Anzahl 
von rheinischen Münzen des Mittelalters gefunden. 
(Das Museum in Linz) erbte die Sammlung des im 
Februar d. J. verstorbenen Dr. Rom in Ried. 
(Das neue deutsche Hartgeld), das der Papier 
wirtschaft für die kleinen Beträge ein Ende machen soll, wird 
nach einem Entwurf des Münchner Prof. Josef Wackerle 
ausgeführt. Die eine Seite der neuen Geldstücke trägt einen 
Adler. Während Wackerle in seinem anfänglichen Entwürfe dem 
Tiere eine bewegte Form gegeben hatte, ist es in dem ange 
führten Entwurf von straffer, schnittgerechter Gestalt, von vorn 
gesehen mit ausgebreiteten Schwingen. Die andere Seite trägt 
die runde Umschrift: Deutsches Reich und unten zwei kleine 
Eichelzweige ; in der Mitte steht in grossen Antiquabuchstaben 
die Wertangabe. Das Einmarkstück erreicht nicht ganz die Ab 
messung der alten „Goldmark“, das Fünfmarkstück hat etwa 
Talergrösse. 
PHILATELIE. 
(Neuheiten.) Demnächst werden in Oesterreich 
neue Strafportomarken im Werte von 10, 15, 20, 25, 40, 50, 
100, 150 und 200 Kronen ausgegeben. Während die quadratischen
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitschriftenband

METS METS (Gesamtwerk) MARCXML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer

Artikel

PDF RIS

Bild

PDF ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitschriftenband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Artikel

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

“Jahrgang 14 (1922).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment