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Jahrgang 15 (1923) (6)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1923_15_6
Titel:
Jahrgang 15 (1923)
Bandzählung:
6
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Titelseite

Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 15 (1923) (6)
  • Titelseite
  • Eine Milliardenversteigerung
  • Zur Wiener Messe
  • Die Wawra-Auktion
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Memaiiomte 
Zentraiblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde 
Herausgeber: Norbert Ehrlich. 
— n mi * i mi 
15. Jahrgang. Wien, 15. März 1923. Nr, 6. 
Eine EffliffiardenverSteigerung. 
Vom 22. bis 24. März veranstaltet das Dorotheum 
in Wien eine Auktion, die des Interesses weiter Sammler 
kreise sicher ist. 
Im Mittelpunkte der Versteigerung steht eine Samm 
lung hervorragender deutscher, italienischer und flämi 
scher Bronzestatuetten. Man wird da manchen 
guten Bekannten aus der berühmten Sammlung Adolf 
von Beckerath wiederfinden, die 1916 durch Rudolph 
Lepke in Berlin zur Auflösung gelangt ist. Eines der 
wertvollsten Stücke ist ein jugendlicher Bacchus mit 
Kanne und Becher, wohl eine Arbeit von Alessandro 
V i 11 o r i a. Ihr ebenbürtig ist der Herkules von Niccolo 
Roccatagliati und ein jugendlicher Bacchus mit 
Weinfaß und Schale, der diesem Meister gewiß nahe 
steht. Die Art des Francois Dusquesnoy, genannt 
Fiammingo, weisen die Figuren der Fides und der 
Spes auf, die von FManiscig in „Kunst und Kunst 
handwerk“ abgebildet wurden. Ein Unikum ist die Büste 
des Feldmarschalls Fürsten Schwarzenberg von Zauner. 
Die Künstlersignatur ist mitgegossen und etwas über 
ziseliert. 
An Keramiken bringt die Auktion eine vorzüg 
liche Auswahl sehr früher Arbeiten von fast sämtlichen 
bedeutenden italienischen Manufakturen. Hervorheben 
möchten wir eine Schüssel, die aus der Werkstätte des 
Meisters B e n e d e t to in Siena hervorgegangen ist 
und von der der Katalog folgende Beschreibung gibt: 
„Große, runde, flache Schüsse! mit breitem Rand, blauer 
Trophäenfries auf ausgespartem, weißem Grund. Im 
Fond bunte mythologische Darstellung, in Blau, Gelb, 
Ocker und Grün: sechs sitzende Musen und Amor unter 
einem Baum. Die Rückseite vollständig dekoriert in 
Blau, auf dem Rand ein Rankenfries, im Fond in orna 
mentaler Umrahmung die Marke „L“ mit einem Strich 
durch den Längsbalken.“ Faenza ist mit prächtigen Alba- 
rellos in hellen, leuchtenden Farben, Urbino mit Schüs 
seln mit bunten mythologischen Darstellungen im Fond 
vertreten. 
Unter den Holzskulpturen finden wir neben 
ausgezeichneten gotischen Arbeiten solche aus Venetien, 
Bayern, Salzburg und Südtirol, die mit jenen rivalisieren 
können. Venezianisch ist z. B. das große Tympanon 
relief mit den Halbfiguren der Madonna mit dem 
Kinde zwischen den Heiligen Markus und Lukas, das 
mit 50 Millionen bewertet ist. In einem aus dem 17. 
Jahrhundert stammenden italienischen Altar in Renais 
sanceform sind zwei Bruchstücke von Tizians ver 
branntem Gemälde „Der Tod des Petrus Martyr“ ein- 
Fig. 1. Girolamo da Gualdo, Madonna succursale. 
gefügt, die ein Kenner wie Theodor von F r i m m e 1 
als Original erklärt. 
Die Abteilung „Alte Gemälde“ ist vorzugsweise 
durch Arbeiten deutscher und italienischer Schulen cha 
rakterisiert. Bemerkenswert ist die in der Reproduktion 
(Fig. 1) wiedergegebene „Madonna succursale“ von 
Bernardo Girolamo da Gualdo. In Wolken thront, 
von Cherubsköpfen und zwei Engeln umgeben, die 
Madonna, welche mit einer Keule den links unten vor. 
einer Felslandschaft stehenden Teufel bedroht. Rechts 
eine Frau, die mit einem kleinen-Kinde im Arme flüchtet. 
Im Hintergrund Landschaft mit See und Burg und 
Staffage im Zeitkostüm (ein stehender und ein lauten-
	        

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“Jahrgang 15 (1923).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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