MAK Hauspublikationen Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Jahrgang 16 (1924) (10)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1924_16_10
Titel:
Jahrgang 16 (1924)
Bandzählung:
10
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Altwiener Porzellan
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 16 (1924) (10)
  • Titelseite
  • Internationale Miniaturen-Ausstellung in Wien
  • Die Wawra Auktion
  • Altwiener Porzellan
  • Die zweite Graphikauktion bei Graupe
  • Amerikanische Sammler
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Nr. iÖ 
Internationale $ammier-zÜeitung 
Seite 7$ 
SRltwiener fPorzetlan. 
Von Else Ehrlich-Fränkel, Wien. 
„In der Roßau,, nicht weif vom Liechtensteinschen 
Palais, ist die Porcellain-Fabrique, allwo man ein gutes, 
hell- und durchsichtiges und mit allerhand Figuren ge- 
mahltes Porcellain sehr sauber arbeitet, dergestalt, daß 
es mit dem Indianischen ziemlich übereinkommt. Und 
verfertiget man hier auch allerhand kostbare Geschirre 
und Aufsätze zu Früchten und Confituren auf Tafeln, 
mit allerhand Statuen, welche stark vergoldet sind, und 
sehr teuer bezahlet werden. Man siehet daselbst einen 
ziemlichen Vorrath von dergleichen Arbeit, welcher denen 
Liebhabern gezeiget wird." So schrieb Kückelbecher 
in den „Allerneust Nachrichten vom Römisch Kaiserl. 
Hofe" im Jahre 1830. Im Jahre 1718, neun Jahre, nach 
dem Böttger das europäische Porzellan erfunden hatte 
— das chinesische Porzellan wurde Jahrhunderte früher 
schon erfunden — erstand in Wien auf Anregung Du 
Paquiers die erste Porzellanfabrik als Privatunter 
nehmen. Hatten doch die "günstigen politischen Verhält 
nisse Oesterreichs zur Folge, daß Karl VI. durch einen 
Erlaß im Jahre 1717 industriellen Neugründungen weit 
gehende Privilegien zusicherte „zur Einricht-, Beförder- 
und Vermehrung des Konimercii". 
Die ältesten Stücke aus der Wiener Manufaktur 
sind mit chinesischer Marke versehen, wie ja auch die 
Meissener Fabrik ihren Erzeugnissen anfangs keinen 
besseren Empfehlungsbrief als eine chinesische Marke 
mitgeben zu können glaubte. Die ältesten erhaltenen 
Stücke, wie die große runde Schüssel in der Liechten 
stein-Galerie mit chinesischem Blumenfries, die zwei 
Uhren im Museum zu Turin und auf Schloß Esterhazy 
aus der Zeit von 1725 haben noch chinesische Marken. 
Erst um die Mitte des Jahrhunderts kam der Binden 
schild — wie der Wiener sagt, der Bienenkorb — als 
Marke in Aufnahme. Die Marke wurde unter die 
Glasur versetzt. Eine Glanzleistung der Wiener Fabrik 
aus dieser Zeit war die Dekoration 'eines Zimmers im 
Palais des Grafen D u b s k y in Brünn. Die Wandver 
täfelung, der Kamin, die Türen, Fensterrahmen, Spiegel 
und Bilderrahmen, Uhr, Tische, Stühle und Fußschemel, 
ja, die Luster und die mit einem Kerzenhalter versehenen 
Blaker bestehen aus Porzellan. Das Zimmer wurde im 
April 1912 von dem Wiener Textilindustriellen Neu 
mann um 350.000 Kronen angekauft und dem Oester- 
reichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien 
zum Geschenk gemacht, wofür Herr Neumann den Adel 
erhielt. 
Um die Mitte der Dreißigerjahre machte sich die 
Formensprache des Wiener Barocks geltend. Kräftig 
gezeichnetes Laub- und Bandwerk mit Palmetten und 
Gittern zieren die Ränder der Geschirre. Fast alle öster 
reichischen Museen, aber auch alle deutschen Museen 
und jenes zu Turin, endlich aber alle großen Wiener 
Privatsammlungen haben solche Stücke aufzuweisen 
Der bedeutendste Porzellanmaler aus jener Zeit war 
Danhofer. Ihm folgte Jakobus Helchis, der Figuren 
und Landschaften in Schwarzlot malte, und eine ganze 
Reihe von Malern, die Dosen- und Emailmalerei als 
Erwerbszweig zu Hause betrieben und dadurch die 
Manufaktur auf das empfindlichste schädigten. So sah 
der Staat sich genötigt, im Jahre 1744 die Porzellan 
manufaktur zu übernehmen; er betrieb sie bis zum 
Jahre 1864. Sorg ent h a 1 wurde aus Linz nach Wien 
als Direktor berufen, und sein erstes war, das Marken 
wesen zu regeln, ganz im Gegensatz zu Meißen, wo 
die Markierung ganz willkürlich und ungeregelt war. 
Von 1784 an erblühte eine neue Glanzzeit der Wiener 
Manufaktur, in der Maier wie Lampi, Schindlet und 
Füger, der Bildhauer Grassi und sein Schüler Johann 
Schaller und Elias Hütter die geistige Führung über 
nahmen. Eine endlose Reihe von Figuren, die die ganze 
wienerische Grazie, die leichte, tänzelnde Schrittstellung, 
den liebenswürdigen Ausdruck der Gesichter und auch 
die charakteristische Gewandung der Zeit zeigen, be 
sitzen wir aus dieser Epoche. Die Großen der Zeit, 
Kaiser Franz und Kaiserin Maria Theresia, Fanny Eßler, 
Haydn, daneben mythologische Gruppen und solche aus 
der biblischen Geschichte — wie die „Anbetung der 
Hirten“ — Ausrufer, Verkäufer und Straßensänger, Bauern, 
Jäger und Schäfer stammen aus der Zeit. Sie haben 
den Ruhm der Wiener Kunst in weitere Kreise getragen 
als alle anderen Ausdrucksmittel dieser Materie. Und 
doch mußte die Wiener Porzellanmanufaktur im Jahre 
1864 wegen schlechten Geschäftsganges sperren. 
Der Wiener aber sammelt mit Vorliebe Wiener 
Porzellan, und die großen Porzellansammlungen von Dr. 
Max Strauß, einem achtzigjährigen Herrn, der einen 
Teil seiner Sammlungen vor zwei Jahren bei Glückselig 
und Wärndorfer versteigerte, die von Metaxa, die 
vor fünf Jahren verkauft wurde, die Porzellansammlungen 
von Karl Mayer und Rehberger, Angelo Eisner- 
E i s e n h o f und E i ß 1 e r, Dr. B1 o c h und G r o e d e 1 
legen beredtes Zeugnis ab von dem Verständnis und 
der Liebe, die den Wiener für Wiener Kunst beseelt. 
Und so kam es, daß mehrere Jahre vor Kriegsbeginn 
eine Gruppe kunstsinniger Porzellanfreunde, als deren 
Sprecher Angelo Eisner-Eisenhof fungierte, dem 
Ministerpräsidenten Gautsch den Antrag stellte, unter 
der Protektion der Regierung, aber ohne deren pekuniäre 
Hilfe, die Wiener Porzellanmanufaktur wieder aufleben 
zu lassen. Gautsch meinte, er müsse sich die Sache 
überlegen. Nach langen Monaten kam der Bescheid, 
„wenn die Herren die Fabrik auf eigene Faust führen 
wollen, stände es ihnen frei, aber ohne irgend welche 
Mitwirkung der Regierung, da der diesbezügliche Refe 
rent der Ansicht sei, daß wenig Aussicht für. ein Ge 
lingen bestehe; auch moralisch könne daher das Mini 
sterium sie weder fördern, noch stützen". Damit war 
die Sache begraben. 
Mit umso größerer Freude ist daher die Neuerrich 
tung der Fabrik im Augarten zu begrüßen, die am 2. Mai, 
dem Tage ihrer feierlichen Eröffnung durch den Bundes 
präsidenten, den geladenen Gästen schon eine Reihe 
vorzüglicher Probearbeiten vorführen konnte. Die Marke 
bleibt der alte Bindenschild, doch ist Verwechslungen 
mit alten Erzeugnissen durch das Wort „Wien" vor 
gebeugt, das unterhalb der Marke .eingeprägt ist Auf 
den alten Stücken lautete die Bezeichnung bekanntlich 
Vienne. 
fDie zweite GrapfiiBauktion Bei Graupe. 
(Schluß) *) 
Max Liebermann. Nr. 1014 Delila 270, Nr. 1015 Ste- 110. Nr. 4022 Das Mittagessen 195. Nr. 1023 Dass. 160. Nr. 1024 
hende Frau 280. Nr. 1016 Pferd im Stall 200. Nr. 1018 Kleine Ferkelchen 240. Nr. 1026 Auf dem Kartoffelfeld 205. Nr. 1027 
Schafhirtin 100. Nr. 1020 Grasende Ziegen 200. Nr. 1021 Dass, ln den Dänen bei Katwijk 170. Nr. 1028 Ziegenhirtin 205. Nr. 
—— —- 1066 Bildnis Prof. Dr. Coben 110. Nr. 1070 Badende Jungen 105. 
*) Siehe Nr. 8 u. 9 der „Internationalen Sammlerzeitung“. Nr. 1098 Generaldirektor Viktor Zuckerkand! 175.
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitschriftenband

METS METS (Gesamtwerk) MARCXML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer

Artikel

PDF RIS

Bild

PDF ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitschriftenband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Artikel

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

“Jahrgang 16 (1924).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment