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Jahrgang 17 (1925) (17)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1925_17_17
Titel:
Jahrgang 17 (1925)
Bandzählung:
17
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Titelseite

Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 17 (1925) (17)
  • Titelseite
  • Wie ich Sauter-Sammler wurde
  • Gemäldeauktion in Luzern
  • Moderne Graphik und Handzeichnungen
  • Der Vierte österreichische Philatenlistentag
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Tnfmtaffonale 
$amm\er-ZeitmQ 
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde, 
Herausgeber: Norbert Ehrlich. 
17. Jahrgang. Wien, 15. September 1925. Nr. 17. 
%(Die icfi Sauter-Sammfer wurde. 
Von Oekonomierat Otto Pfeiffer, Wien. 
Mein Interesse für Ferdinand S a u t e r wurde schon 
frühzeitig durch Gedichte, die ich von ihm las, mehr 
aber noch durch Mitteilungen über sein Leben geweckt. 
Ich folgte daher mit großer Neugier 1880 einer Ein 
ladung meines Freundes, des bekannten Karikaturisten 
Juch zu einem Vortrage in der Schlögl-Gesellschaft, 
in der Friedrich Schlögl über Sauter sprechen sollte. 
Ich sage, sollte, denn Schlögl sprach über alles, nur 
nicht über Sauter, nur zum Schluß streifte er die Ge 
stalt des Dichters. Enttäuscht und unmutig wandte ich 
mich nach dem Vortrage an Schlögl. Auf meine Frage, 
warum er Sauters Name nicht auf dem Programm ge 
nannt habe, erwiderte Schlögl: „Das ist doch Neben 
sache, wenn ich vortrage.“ Im weileren Gespräch gab 
Schlögl seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß von Sauter 
nichts anderes mehr vorhanden sei, als das eine Bänd 
chen Gedichte, das bei Schindler verlegt wurde. Sauter, 
sagte Schlögl, hat alle Gedichte auf kleine Zettelchen 
geschrieben und die sind alle weg. Auf meinen Ein 
wand, daß in Salzburg noch Mitglieder der Familie 
Sauter leben und dort sich vielleicht noch manches 
werde finden lassen, meinte Schlögl: „Schade um die 
Mühe. Es ist gar nichts mehr da. Es existieren nur ein 
paar schlechte Nachdichtungen in einem obscuren Blätt 
chen, sonst ist nichts zu finden." In Wirklichkeit waren 
das eigene Gedichte von Sauter und keine Nachdich 
tungen. In einem pikanten Blättchen, das R o 11 e d e r 
in seiner Jugend herausgab, sind die Gedichte erschie 
nen. Ich habe später die Begleitschreiben dieser Ein 
sendungen zutage gefördert, die alle mit Adolf Much 
unterzeichnet waren, der der intimste Freund Sauters war. 
Bald nach dem Vortrage Schlögls war ich bei 
Adolf von Guttenberg, wo ich verkehrte, zur Jause. 
Das Gespräch kam auf Schlögls Vortrag und ich sagte 
zu Guttenberg: „Sie sind doch auch ein Salzburger. 
Kennen Sie vielleicht jemanden von der Familie Sauters?“ 
Da lachte Guttenberg und rief: „Das ist doch mein 
Onkel! Und nicht etwa ein weitschichtiger, sondern der 
Bruder meiner Mutter.“ Guttenberg besaß auch zwei 
Bändchen handgeschriebener Gedichte Sauters, die dieser 
seiner geliebten Schwester gewidmet hatte und die lieh 
er mir zum Lesen. Von einem Verkauf wollte er nichts 
hören. Die Winke, die mir Guttenberg gab, nützte ich 
zu weiteren Forschungen über Sauter. Ich wandte mich 
an die Salzburger Adressen und erhielt zu meiner großen 
Freude verschiedene Gedichte Sauters. Von diesem 
Zeitpunkte an wurde ich Sauter-Sammler. 
Die Gedichte in dem schon veröffentlichten Bänd 
chen verglich ich mit den in den ausgeliehenen Heften 
und fand eine stattliche Anzahl darunter, die noch 
nicht gedruckt waren. Ich ging nun in die Schlögl 
gesellschaft und teilte dort'mit, daß ich Neues von 
Sauter gefunden habe. Man wollte es nicht glauben 
und als ich gar sagte, ich wolle jetzt einen Verleger 
dafür suchen, lachte man mich aus. Ich ließ michs aber 
nicht verdrießen und hatte bald die Genugtuung, in 
meinem Freund, dem Buchhändler Teufen auf der 
Wieden einen verständnisvollen Verleger zu finden. 
Teufen hatte nur die eine Bedingung gestellt, daß Karl 
von Thaler das Vorwort beisteuere, eine Bedingung, 
die leicht zu erfüllen war. Ich erhielt von Teufen ein 
Honorar von 50 Gulden, das wir dann vertranken. 
Durch diesen Erfolg ermutigt, verfolgte ich nun 
mit größerem Eifer die Spuren Sauters. Ich besuchte 
die Heurigenschenken, in denen Sauter oft Gast war, 
die ich auch alle photographierte, und forschte überall 
nach Erinnerungen an Sauter. Tatsächlich fand ich auch 
viele der Zettelchen, die Sauter mit Gedichten beschrie 
ben und dann achtlos weggeworfen hatte. Ich verbrachte 
halbe Tage in den Bibliotheken und durchstöberte alle 
Zeitungen und Zeitschriften seit 1844. Ich glaube, daß 
mir kein Blatt entgangen ist, in dem etwas von Sauter 
enthalten ist. 83 Gedichte Sauters besitze 
ich im Original. 
Aber auch kein Sammlerglück ohne Schatten. Ein 
mal erzählte mir ein Freund, der Volkszählungskom 
missär war, daß er eine wohlhabende Familie Much 
kennen gelernt habe, ob das nicht vielleicht Verwandte 
von Adolf und Ferdinand Much, den Freunden Sauters, 
sein könnten! Ich suchte die Familie Much in Penzing 
auf. Die Dame des Hauses, die mich empfing, sagte 
mir, sie sei zwar entfernt mit jenen Muchs verwandt, 
aber von Sauter wisse sie nichts. Aber von dem einen 
Much, dem Ferdinand, der Theaterarzt war, lebe noch 
die Witwe, mit der sie nicht verkehre. Vielleicht wisse 
die etwas von Sauter. Sie müssen sich, fügte sie wohl 
meinend hinzu, aber beeilen, wenn Sie sie noch sprechen 
wollen. Denn die Frau ist schon 80 Jahre alt, etwas 
wirr im Kopf und steht darum unter Kuratel, außerdem 
zieht sie bald aus, weil das Haus, in dem sie wohnt, 
niedergerissen wird. 
Ich beeilte mich leider nicht. Erst nach 6 Wochen 
ging ich zu der alten Dame hin. Sie empfing mich sehr
	        

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“Jahrgang 17 (1925).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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