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Jahrgang 18 (1926) (18)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1926_18_18
Titel:
Jahrgang 18 (1926)
Bandzählung:
18
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Chronik
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 18 (1926) (18)
  • Moderner Meister
  • Titelseite
  • Interessante Autographen
  • Kupferstich-Herbstauktion bei Boerner
  • Aus der Fälscher-Zentrale
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 144 
Internationale S a m m 1 e r -2 e i t u n g 
Nr. 18 
(Sfironik. 
BIBLIOPHILIE. 
(Der Nachlaß Schwenke s.) Die preußische 
Staatsbibliothek hat jetzt durch Kauf die große Sammlung aus 
dem Nachlaß ihres früheren ersten Direktors, des Geh. Kats 
Paul Schwenke erworben, die dieser zur Geschichte des 
Bucheinbandes angelegt hat; Schwenke hatte insbesondere die 
kleinen Einzelstempel gesammelt, die vom 12. bis 
zum 15. Jahrhundert für den Bucheinband verwendet wurden. 
Der Gelehrte hat, wie Bibliotheksrat Dr. Max Joseph H u - 
sung im Zentralblatt für Bibliothekswesen schreibt, auf Sei 
denpapierzettel gleichen Formates, die inzwischen durch Auf 
kleben gesichert worden sind, diese Stempel mit lithographi 
scher Kreide abgerieben und diese dann nach den Darstel 
lungsmotiven geordnet. So ist eine Sammlung von an 10.000 
Bildern zusammengekommen. Da sieht man z. B. an 500 
Adler, 1722 Blumen, 232 Symbole der Evangelisten. Dann die 
vielen Darstellungen von Christus. Nicht weniger beliebt waren 
damals auf Bucheinbänden Bilder wie das Einhorn und andere 
Fabeltiere, die gotische Ranke, die Granatblüte und der Greif. 
Das Herz erscheint 179 mal, zumeist von einem Pfeil durch 
bohrt als Symbol größter göttlicher Liebe. Häufig erscheinen 
auch das göttliche Lamm mit der Siegesfahne, dann sind über 
900 Leistenstempel abgerieben, jene Stempel, die mechanisch 
aneinander gesetzt, meist die Einfassung der alten Buchdeckel 
abgaben und die dadurch zur Erfindung des Rollenstempels 
führten. Die Lilie, die im Mittelalter so beliebte Blume, ist 
480 mal vertreten. Nicht weniger häufig war damals die Dar 
stellung des Löwen. Vielfache Grotesken erzählen vom Humor 
jener Zeit. Palmette, Rosette und Vögel sind des weiteren be 
liebte Motive. Noch eine zweite Sammlung kaufte die Bib 
liothek aus Schwenkes Nachlaß. Jene Einbände nämlich, die er 
für die Herstellung der Einzelstempel-Abreibungen im In- und 
Auslande gebrauchte, hat Schwenke auch im ganzen abgerie 
ben, In 180 mehr oder minder umfangreichen Mappen ist die 
ses Material vereinigt. Schwenkes Nachlaß wird ein äußerst 
wertvolles Nachschlagmaterial für Einbandforscher, Hand 
schriftenforscher und Kunstgclchrtc sein und soll durch Ver 
öffentlichungen weiteren Kreisen erschlossen werden. 
(Die Bücherstube Hans G ö t z in Hamburg) 
teilt uns mit, daß sie mit ihre'r Versteigerung am 1. Oktober 
ihren gesamten Geschäftsbetrieb in die bisher nur für die 
Auktion gemieteten Räumlichkeiten der Firma Philipp Mendel- 
son Nachf., Große Bleichen (Kaufmannshaus), verlegt. Sie er 
hält damit das seit langem gewünschte Ausstellungs- und Ver 
kaufslokal im Zentrum der Stadt, in dem sie auch wechselnde 
Monats-Ausstellungen abhaiten wird. 
BILDER. 
(S e g a n t i n i s „Ora mesta“.) In der „Internationalen 
Kunstausstellung“ in Venedig ist das Gemälde „Ora mesta“ 
(Traurige Stunde) von Giovanni Segantini um eine halbe 
Million Lire an die Marchesa Mathilde Negrotto-Gam- 
biaso in Genua verkauft worden. Das Werk gehörte der 
Kunsthandlung Neupert in Zürich, die es mit anderen Wer 
ken Segantinis in Venedig ausgestellt hatte. 
PHILATELIE. 
(Neuheiten.) Italien: Lire 1.25 blau, Expreßmarke. 
Monako: 50 Cent, braun auf gelb mit dem Kopfe des 
Fürsten. — Niederlande: 15 Cents blau, Nachportomarke 
7'A Cent hellblau. — Oesterreich; Flugpostmarken 10 Gr. 
gclbrot, 15 Gr. dunkelviolett, 30 Gr. ockerbraun, 5 S hellblau, 
10 S braunkarmin auf grau. — Ungarn: 1 Pengö violett, 
2 P. karmin, 5 P. blau. 
(Die Schweizer Juventute-Marken.) Die 
nächste Ausgabe der Schweizer Juventute-Marken, die 
wie gewöhnlich am 1. Dezember erscheint, wird 4 Werte 
umfassen, u. zw. 5 Centimes (Wappen von Thurgau), 10 C., 
(Wappen von Basel-Land), 20 C. (Wappen von Aargau) und 
30 C. (Schweizer Wappen, darunter der Löwe von Luzern.) 
VERSCHIEDENES. 
(Eine Affäre im Wiener Antiquitätenhan- 
4 c 1.) Wir lesen in der Wiener „Stunde“: Unter den Wiener 
Antiquitätenhändlern erregt derzeit eine Affäre großes Aufse 
hen, die zwischen dem Antiquitätenhändler Samuel Wendlin- 
e r und dem Antiquitätenhändler und Maler Eugen S t i b b e 
sp:eit. Den Gegenstand des Streites bildet ein antiker, einge 
legter Sattel, den Wendlinger vor einiger Zeit Stibbe auf des 
sen Reise nach Paris und London mitgab, damit er ihn dort 
verkaufe. Tatsächlich nahm Stibbe den Sattel zunächst nach 
London mit, wo er ihn jedoch nicht anbringen konnte. Schließ 
lich gelang cs ihm, den Sattel in Paris um den Betrag von 
350 engl. Pfund an eines der dortigen alten Antiquitätenhäuser, 
und zwar an die seit 40 Jahren bestehende Firma Barche- 
r e a u zu verkaufen, die speziell für den Waffenmarkt zu den 
besten und angesehensten des dortigen Platzes zählt. Ueber 
Verlangen seines Auftraggebers Wendlinger forderte Stibbe 
von Barchereau die Zahlung in effektiver Pfundvaluta. Da aber 
nach den französischen Devisenvorschriften dem Hause Bar 
chereau der Ankauf von Pfunden für diesen Zweck nicht mög 
lich war, erhielt er an Stelle des Bargeldes einen auf Pfunde 
lautenden Scheck mit dem Bedeuten, daß der Betrag hieftir in 
etwa 8 bis 14 Tagen eingehen werde. In der Zwischenzeit 
hoffte sich die Pariser Firma die Deckung für den Scheck 
durch Verkäufe an Engländer zu beschaffen. Nach seiner 
Rückkehr übergab Stibbe den Scheck der Firma Barchereau 
Wendlinger, der ihn einer Bank zum Inkasso weitergab. Als 
der Scheck jedoch in Paris präsentiert wurde, stellte sich her 
aus, daß die Deckung hiefür noch nicht eingegangen war. Ob 
wohl sich nun Stibbe erbötig machte, nach Paris zu reisen, 
um mit der Firma Barchereau die Sache zu ordnen, erstattete 
Wendlinger gegen ihn die Strafanzeige, wobei er in die 
ser die Absicht dieser harmlosen Reise als Fluchtgefahr hin 
stellte. Inzwischen hat die Firma Barchereau den Betrag an 
Stibbe aus eigenem überwiesen, wodurch die Sache erledigt 
wurde; das Gericht stellte nach Klärung des Sachverhaltes das 
Verfahren gegen Stibbe ein. Damit gab sich dieser aber nicht 
zufrieden er reichte vielmehr selbst gegen Wendlinger die 
Klage wegen Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung ein. In 
den Kreisen des Antiquitätenhandels wird dem Ausgang dieser 
Klage mit großem Interesse entgegengesehen. 
(Freispruch in einem Bilderfälscher-Pro 
zeß.) In Hamburg wurde am 29. August gegen den Kunst 
händler F. in der Berufungsinstanz verhandelt. F. der in der 
ersten Instanz wegen Bilderfälschung zu 4 Monaten Gefängnis 
verurteilt war, wurde in der zweiten Instanz glatt freigespro 
chen und die Kosten einschließlich der Versteigerung wurden 
der Staatskasse auferlegt. Es handelte sich um einige fran 
zösische Maler, die vor einiger Zeit in dem hannoverschen 
Kunstversteigerungshause Hans v. d. Porten & Sohn als 
falsch beschlagnahmt worden waren. Während die Bilder von 
Courbet und Renoir sofort wieder zurückgegeben wurden, 
wurde F. beschuldigt, auf dem Bilde des Troyon die Unter 
schrift gefälscht zu haben. Das Gericht schloß sich aber dem 
Urteile der Sachverständigen Geh.-Rat G u r 1 i 11 (Dresden) 
und Dr. Scheibe (Hamburg) an, die unbedingt für die Echt 
heit der Bilder eintraten. Die Angelegenheit, die vor einiger 
Zeit in künstlerischen Kreisen Hannovers sehr viel Staub auf 
gewirbelt hat, dürfte mit diesem Freispruch endgültig begra 
ben sein. 
(Eine ägyptische Scherben Sammlung.) Das 
Berliner Museum hat einen Fund von 290 Scherben erworben, 
der vor geraumer Zeit im ägyptischen Theben gemacht wurde. 
Es sind, wie eine Arbeit Prof. Kurt Sethes in der Berliner 
Akademie der Wissenschaft berichtete, Bruchstücke von mehr, 
als 80 Gefäßen, die mit langen Aufschriften versehen waren, in 
denen die Feinde eines ägyptischen Königs aufgczählt waren. 
Man hat diese Töpfe dann schon im Altertum zertrümmert, um 
die auf ihnen genannten 'Personen durch solchen Zauber zu 
töten. Die Scherben stammen aus dem mittleren Reich, aus 
dem Ende des 3. vorchristlichen Jahrtausends, und zwar ver 
mutlich aus einem der Königsgräber der elften Dynastie. Sie 
zählen viele Fürsten und Länder in Afrika und Asien auf und 
bereichern damit die geographischen und historischen Kennt 
nisse in überraschender Weise. Am Schlüsse* verfluchen sie 
noch feindliche Aegypter; die Namen, die diese tragen, lassen 
an Angehörige derjenigen Familie denken, die dann als 
12. Dynastie die 11. vom Throne gestoßen hat. 
(Einbruch in eine Kunstsammlung.) In New- 
York drangen vor einigen Tagen Räuber in die Kunstsamm 
lung von P. Jackson H i g g s und stahlen dort Kunstwerke im 
Werte von 20.000 Pfund. Augenscheinlich sind sie über die 
Dächer in das Gebäude eingedrungen, wurden aber in ihrer 
Arbeit durch das Umfallen einer Glasvitrine gestört, so daß 
sie mit etlichen Gobelins, Bronzen und chinesischen Lacken 
entflohen, und die besten Stücke der Sammlung, ein Bronze 
pferd von V e r o c h i o im Werte von 25.000 Pfund und einen 
ägyptischen Bronzeköpf, der auf 25.000 Pfund geschätzt wird, 
zurücklassen mußten. Die gestohlenen Gegenstände brachten 
sie im Auto fort. 
VOM KUNSTMARKT. 
(Die Galerie Hugo H e 1 b i n g, Münche n) bringt 
am 21. Okt. eine sehr interessante Kollektion moderner Oel- 
gemälde, Aquarelle und Handzeichnungen aus ausländischem 
und deutschem Besitz, darunter aus dem Nachlaß des Herrn
	        

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“Jahrgang 18 (1926).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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