MAK Hauspublikationen Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Jahrgang 20 (1928) (22)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1928_20_22
Titel:
Jahrgang 20 (1928)
Bandzählung:
22
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Die Russen-Auktion bei Lepke
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 20 (1928) (22)
  • Titelseite
  • Die Russen-Auktion bei Lepke
  • Goethe und Schiller Sammlung
  • Ein Karton der Giuochi di Putti
  • Kodler Fälschungen
  • Eine Russen-Auktion in Wien
  • Die Sammlung Stoperan
  • Von der Bibliothek des Deutschen Museums in München
  • 389. Kunstauktion des Dorotheums
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 212 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 22 
Miniaturmalereien von Blarenbergh belegt war, wur 
den 36.000 Mark bezahlt. Es ist dies wohl der h ö c h- 
s t e Preis, der bisher für eine Golddose auf dem 
deutschen Kunstmarkte notiert wurde. Diese Dose 
geht nach London, während eine Anzahl anderer, so 
die Prevost-Dose, die 28.000 Mark erzielte, vom 
Pariser Kunsthandel erworben wurde. 
Vielleicht etwas hinter den allgemeinen Erwar 
tungen blieben die Preise für die W andteppi- 
c h e zurück. Die Firma Goldschmidt (Berlin- 
Frankfurt) erstand für 115.000 Mark das Haupt 
stück, „Die Entführung der Europa“, die höher taxiert 
war, und das Leipziger Museum konnte für 
43.000 Mark „Die Schule von Athen“ nach dem 
Wandgemälde Raffaels — ein Geschenk Ludwig XVI. 
an den Zaren Paul I. — ziemlich billig erwerben. Für 
die Folge von sechs Wandteippichen, aus der be 
kannten Konstantin-Folge, hach den Entwürfen des 
Rubens, zahlte man zusammen 103.300 Mark. Die 
Stücke wurden einzeln vorgenommen: der höchste 
Preis eines einzelnen Stückes betrug 18.800 Mark. 
Am Schluß des ersten Tages kam noch eine 
kleine Sammlung von etwa fünfzig Arbeiten in Edel 
metall und Email, die zusammen über 60.000 Mark 
ergaben. Auch hier ein lebhaftes Ansteigen der Ge 
bote, die gelegentlich von 2000 auf 13.500 Mark hin 
aufschnellten. 
Der zweite Tag begann mit der Plastik in 
Marmor und Bronze. Auch da eine Anzahl bedeu 
tender Preise. So zahlte man für eine Damenbüste 
aus weißem Marmor von Lemoyn e, in der man 
die unglückliche Königin Maria Antoinette von 
Frankreich erkennen wollte, 50.000 Mark, die Bild 
nisbüste einer anderen Dame, deren Schöpfer aber 
nicht sicher ist — während sie Bode H o u d i n zu 
weist, kommt sie nach der Ansicht des Herrn Paul 
V i t r y, des Conservators am Museum des Louvre 
Pajou in Frage — brachte 24.000 Mark. Für ein 
Paar Bronzeputten von Niccolo Roccatagliata 
(tätig um 1600), zahlte man 5000 Mark, für die „Taufe 
Christi“, eine kleine Bronzegruppe von Melchiore 
C a f f a, 16.000 Mark, für eine schwedische Königs 
büste 24.000 Mark. 
Den Abschluß der Versteigerung bildeten die 
Gemälde, die durchwegs zu sehr guten Preisen 
abgesetzt wurden. Ein Herrenbildnis von Leandro 
Bassano erzielte 10.000 Mark; Ansichten von 
Pirna und Dresden von Bernardo Bellotto kamen auf 
5000, bezw. 6200 Mark, eine kleine „Maria mit dem 
Kinde' des Brügger Malers Ambrosius Benson 
erreichte mit 8000 Mark das Doppelte der Taxe. 
Ein lebhafter Kampf um die „Maria mit dem Kinde“ 
des Cima de Canegliano, eine Variante des Bildes 
in der Leningrader „Eremitage“ und in der National 
galerie in London, endete mit dem Zuschlag für 
55.000 Mark, Eine „Flora“ von Jan B r u e g h e 1 und 
Hendrik Baien und die „Maria mit dem Kinde und 
der hl, Anna“, von einem Florentiner Meister um 
1480, erreichten je 8000 Mark. 
Ueberaus hoch wurden einige Bilder unbekann 
ter französischer Meister bewertet. Für drei mit 4500 
Mark taxierte Supraporten des 18. Jahrhunderts mit 
spielenden Kindern zahlte man 23.000 Mark, für 
zwei Bacchische Szenen, um 1690, die dem Franpois 
de T ro y nahestehen 11.500 Mark (Taxe 4000 M) 
und drei Gemälde in der Art des L. G. M o r e a u 
„Fischfang“, „Gesellschaft im Garten“ und „Rast 
eines Jägerpaares“ wurden mit 16.000 Mark bezahlt. 
Der T in t o r e 11 o („Bildnis eines Musikers“) ging 
auf 26,000 Mark; denselben Preis erreichte auch der 
Kopf eines Greises von Rubens. 
Zwei kleine Bilder von Hubert Robert — 
vier andere Bilder dieses Meisters wurden von der 
einsltveiligen Beschlagnahme betroffen — ergaben 
20.000 Mark, Im ganzen war der Erlös für die Ge 
mälde 560.000 Mark. 
Soethc- und Schiller-Sammlung. 
Aus Berlin wird uns berichtet: 
Paul Graupe, der seit dem Herbst 1926 keine 
größere Versteigerung deutscher Literatur mehr ver 
anstaltet hat, belebt mit seiner 84. Versteigerung am 
19 November nach langer Pause wieder einmal den 
etwas stillen Markt für dieses Gebiet. Er bringt 
neben Beiträgen aus fürstlichem und anderem Besitz 
vor allem die umfangreiche Goethe- und Schiller- 
Sammlung des bekannten Industriellen Dr, h. c. 
Karl Lanz (Mannheim) zum Verkauf. Allein die 
Goethe-Sammlung umfaßt 200 Nummern und enthält 
von der Doktordissertation von Goethes Vater 
an, neben einigen bezeichnenden Autographen von 
der großen Reihe der Gesamtausgabe in dekorativen 
Einbänden, fast alle großen Stücke der Goethe- 
Literatur, vor allem den ersten „Faust", den ersten 
„Götz“, den ersten „Werther“ und die erste Cotta- 
Ausgabe von „Hermann und Dorothea“ mit einer 
eigenhändigen Widmung des Dichters. „Hermann und 
Dorothea“ ist mit besonderer Liebe gesammelt wor 
den; der Katalog enthält sogar jeden Nachdruck und 
jede deutsche und ausländische Ausgabe des Werkes 
bis in die neueste Zeit, Selbstverständlich sind auch 
die Nebengebiete, wie Werther-Literatur und Faust- 
Literatur, gut vertreten. 
Die zweite große Abteilung des Kataloges ist mit 
100 Nummern Schiller gewidmet. Auch hier feh 
len nicht die großen Kostbarkeiten, unter denen 
neben der ersten Ausgabe der „Räuber“ vor allem 
Schillers Prüfungsarbeit „Ueber den Zusammenhang 
der thierischen Natur des Menschen mit seiner gei 
stigen", das „Wirttembergische Repertorium“, die 
ungewöhnlich seltene erste Ausgabe des „Wilhelm 
Teil“ mit allen drei kolorierten Kupfern auf feinstem 
Papier und im Original-Lederband, erwähnt seien. 
Ferner ist außer einer guten Reihe von Xenien- 
Literatur ein sehr persönlicher und sehr schöner 
Schiller-Brief an Körner zu nennen. 
Im übrigen erstreckt sich die Bibliothek von der 
reichhaltig vertretenen Barock-Literatur bis in die 
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die zahlreichen 
Gesamtausgaben, vor allem die aus fürstlichem Besitz 
stammenden, sind außergewöhnlich dekorativ ge 
bunden; besonders wäre da die einheitlich in gleich 
zeitige Halblederbände gebundene Reihe von Goethes 
„Schriften“ und „Neue Schriften“, ferner die pracht 
volle Großoktavausgabe letzter Hand und ein herr 
lich gebundener Wieland zu erwähnen. Hervorzu 
heben ist ferner ein gouachiertes Pastell von B a z i n, 
aas sehr lebenswahr Heinrich H e i n e in seinen letz 
ten Krankheitsjahren darsfellt. 
Eine große Reihe von Kalendern und Almana 
chen, vor allem von wohlerhaltenen frühen Gothai- 
schen Hofkalendern in schönen Originaleinbänden, 
rundet das Bild dieser Versteigerung ab, die sicher 
dem Markt für deutsche Literatur nach jahrelanger 
Ruhe.einen bemerkenswerten Anstoß geben wird.
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitschriftenband

METS METS (Gesamtwerk) MARCXML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer

Artikel

PDF RIS

Bild

PDF ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitschriftenband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Artikel

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

“Jahrgang 20 (1928).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment