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Jahrgang 20 (1928) (22)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1928_20_22
Titel:
Jahrgang 20 (1928)
Bandzählung:
22
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Ein Karton der Giuochi di Putti
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 20 (1928) (22)
  • Titelseite
  • Die Russen-Auktion bei Lepke
  • Goethe und Schiller Sammlung
  • Ein Karton der Giuochi di Putti
  • Kodler Fälschungen
  • Eine Russen-Auktion in Wien
  • Die Sammlung Stoperan
  • Von der Bibliothek des Deutschen Museums in München
  • 389. Kunstauktion des Dorotheums
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 214 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 22 
die von seinen'Genossen bemalten Felder mit Frucht 
kränzen, sondern schmückte auch die noch leeren 
Stichkappen oberhalb der Fenster mit Putten, die 
die Abzeichen der Götter tragen. Auch dieses Detail 
berichtet Vasari. Vergleicht man diese Gesichter in 
den Stichkappen mit den Kindern des Penni in den 
damit alternierenden Historien des Psyche-Zyklus, 
so gewahrt man den Unterschied, Die Putten des 
Penni sind noch ganz raffaelesk und haben strähniges 
Haar im Gegensatz zu Udines Kindern, die durch 
wegs dichtes wolliges Kraushaar und vollere Gesich 
ter mit großen dunkeln, übermütigen Augen haben 
(siehe Abb. Fig. 1), Auch die Erfindungskraft spricht 
zugunsten des Udine, der mit seinem begrenzten Ge 
biet stets eine weitaus originellere Erfindungsgabe 
zeigt, als der Fattore. Die Dekoration des Farnesina- 
saales war 1518 vollendet. Hier purzelten die Kinder 
des Udine also zum ersten Male übermütiger Weise 
herum; und hier dürfte dem Papst, der seinen Freund 
Chigi wohl um die neuen, bisher noch nicht dage 
wesenen Fruchtkränze beneidet haben mag, die Idee 
zu einer Teppichfolge in den Sinn gekommen sein, 
die ähnliche dekorative Reize bieten sollte. 
Außer diesem Karton enthält die Sammlung 
zahlreiche prächtige Bilder, darunter Stilleben von 
Claesz, de Heem und Hondecoeter, ein 
Porträt von Northcote, das Bildnis einer russi 
schen Prinzessin von L a m p i dem Jüngeren, einige 
gotische Skulpturen, eine Allegorie der Unschuld von 
C a n o v a, ausgezeichnete Möbel, einen Aubusson- 
teppich, Porzellan, Silbergeräte etc. 
JCodler-Fälschungen. 
Man wird sich des Aufsehens erinnern, das im 
vorigen Jahre die Mitteilung hervorrief, daß ein 
Salzburger Kunsthändler Ho die r- Fäl 
schungen in den Handel gebracht habe. Die Nach 
forschungen in dieser Sache führten nach Zürich, 
wo eine Strafuntersuchung eingeleitet wurde. Ueber 
deren Ergebnis veröffentlicht nun H. F. P f e n n i n- 
g e r in der ,,Neuen Züricher Zeitung“ einen Bericht, 
dem wir folgendes entnehmen: 
Am 15. November 1927 hatte cand. phil. Werner 
Müller in Zürich, der bereits 1924 den Hodler- 
Fälschungsprozeß Brendle-Aberegg veranlaßt hatte, 
einen Kunsthändler aus Salzburg beschuldigt, dieser 
habe ihm im Sommer 1927 drei Bilder, nämlich 
„Kastanienbäumchen“ (sig. 1905, Hodler), 
„Genfersee von Chexbres aus“ (sig, 1911, 
F, Hodler) und ,,M ädchenbildnis“ (Le sourire) 
(sig. 1911, F. Hodler) als echte Hodler zum Kaufe 
offeriert, während es sich nach seiner und anderer 
Sachverständigen Auffassung um offenkundige Fäl 
schungen handle. Der sofort einsetzenden Unter ■ 
suchung gelang es, den „Genfersee“ noch bei diesem 
Kunsthändler zu beschlagnahmen, während das „Ka 
stanienbäumchen“ und das „Mädchenbildnis“ bereits 
für 3100 Fr., bezw. 1800 Fr. an private Sammler 
weiter verkauft worden waren, von welchen sie aber 
in der Folge ebenfalls beigebracht werden konnten. 
Die Prüfung dieser Bilder durch den Direktor 
des Züricher Kunsthauses, Dr. W a r t m a n n, ergab, 
daß wir es im „Kastanienbäumchen“ und im „Genfer 
see“ mit Fälschungen zu tun haben. Da Dr, Wart 
mann die gleiche Vermutung auch in bezug auf das 
„Mädchenbildnis“ aussprach, das ihm selbst aber nur 
in Photographie hatte vorgelegt werden können, und 
da die Eigentümer der als Fälschung erkannten Bil 
der wünschten, noch auf eigene Kosten die Meinung 
des bekannten Hodler-Kenners C. A, L o o s 1 i (Büm- 
pliz) einzuholen, wurden sämtliche drei Bilder zur 
Prüfung ihrer Echtheit Loosli übersandt. Auch dieser 
Sachverständige kam zum Schluß, daß alle drei Bilder 
Fälschungen sind, d. h. die gefälschte Unterschrift 
Hodlers aufweisen, ohne von ihm gemalt zu sein, wo 
bei Loosli zwischen „Kastanienbäumchen" und „Gen 
fersee“ unterschied, bei denen er eine bewußte Fäl 
schung nicht ohne weiteres annehmen wollte, wäh 
rend er das „Mädchenbildnis“ als eine bewußte Fäl 
schung betrachtete. 
Der Salzburger Kunsthändler konnte nach- 
weisen, daß er sämtliche Bilder zu normalen Preisen 
aus Wiener Kunstbesitz erworben hatte, so daß 
seine Gutgläubigkeit kaum bezweifelt werden kann, 
Dagegen ergaben die polizeilichen Erhebungen in 
Wien und Luzern, daß die drei inkriminierten Bilder 
in den Jahren 1923—1927 von einer Wiener Firma in 
einer Luzerner Kunsthandlung gekauft worden waren 
und daß diese sie ihrerseits von dem 1924 verstor 
benen a, Bankdirektor Cäsar A b e r e g g-B o ß h a r d 
in Zürich erworben hat. Diese Feststellung war um 
so interessanter, als in dem früheren Hodler-Fäl- 
schungsprozeß zwei typische Hodler-Fälschungen 
beschlagnahmt werden mußten, die kein anderer als 
eben dieser Cäsar Aberegg in den Handel gebracht 
hatte. Die Bezirksanwaltschaft Zürich sah sich daher 
veranlaßt, bei der Witwe Abereggs eine Hausdurch 
suchung vorzunehmen, durch welche festgestellt 
werden konnte, daß Aberegg in den Jahren 1923 24 
eine Münchner Malerin veranlaßt hatte, Gemälde 
Hodlers und anderer Meister gegen billiges Entgelt 
zu kopieren (es war die schlimme Zeit der In 
flation!) und unsigniert nach Zürich zu schicken. 
Es war nun zwar nicht nachweisbar, daß die genann 
ten Hodler-Fälschungen von dieser Malerin stammen, 
denn diese sind im Sujet von deren Kopien ver 
schieden und sollen von der Luzerner Kunsthandlung 
nach deren (allerdings ungenauen) Bucheinträgen in 
den Jahren 191214 von Aberegg erworben worden 
sein (was C. A. Loosli allerdings stark bezweifelt). 
Dagegen ist es gelungen, aus Züricher Privatbesitz 
zwei Bilder aufzutreiben, nämlich eine „Straße von 
St. Georges (sig, 1891, F. Hodler) und ein „Genfer 
see mit Montblanc“ (sig. 1912, F. Hodler), die eben 
falls seinerzeit von Aberegg in den Handel gebracht 
worden waren und in denen nun die Münchner Ma 
lerin mit Bestimmtheit ihre Kopien wiedererkennt. 
Nach der Aktenlage liegt kein Beweis dafür 
vor, daß diese Malerin an den Hodler-Fälschungen 
irgendwie beteiligt wäre, indem Signatur und Falsch 
datierung (ev, auch andere Veränderungen) erst in 
Zürich vorgenommen worden sein dürften, und zwar 
mit großer Wahrscheinlichkeit von dem in finanziel 
ler Bedrängnis befindlichen Auftraggeber Cäsar 
A b e r e g g, der kaum so unvorsichtig gewesen sein 
dürfte, eine ihm ganz unbekannte Malerin ins Ver 
trauen zu ziehen. Mit dieser Feststellung soll natür 
lich nicht behauptet werden, daß sämtliche Hodler- 
Bilder, die Aberegg je in den Handel gebracht hat, 
Fälschungen sind, denn es hat Aberegg, wie C. A, 
Loosli bezeugt, eine ganze Reihe unbestreitbar echte 
Werke Hodlers von diesem selbst in Kommission er 
halten (ohne sie übrigens je zu bezahlen). Aber es 
dürfte doch die Tatsache, daß bis heute nicht weni 
ger denn sieben Hodler-Fälschungen festgestellt
	        

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“Jahrgang 20 (1928).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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