MAK Hauspublikationen Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Jahrgang 20 (1928) (23)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1928_20_23
Titel:
Jahrgang 20 (1928)
Bandzählung:
23
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Moderne Werke aus der Renaissance Zeit
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 20 (1928) (23)
  • Titelseite
  • Auktion Nemez in Amsterdam
  • Auflösung der Porzellansammlung Karl Mayer
  • Buchminiaturen und Farbstiche
  • Die Herbstversteigerungen bei C. G. Boerner
  • 390. Kunstauktion des Dorotheums
  • Moderne Werke aus der Renaissance Zeit
  • Die Sammlung Stoperan
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Nr. 23 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Seite 231 
«ftlederne Werke aus der Jlenaissance~%eit. 
Aus Mailand wird uns geschrieben: 
Enthüllungen umfassender Mystifikationen aus 
ländischer Museen und Kunstliebhaber haben in 
der italienischen Sammlerwelt größtes Aufsehen 
und Entrüstung hervorgerufen. Dem „Corriere 
della Sera“ zufolge, haben die Antiquitätenhändler 
F a s o 1 i in Rom, B a 11 o n i und Dr. Moll in Ve 
nedig zahlreiche Arbeiten des in Rom lebenden 
Bildhauers Algeo Dossena, den sie vor einigen 
Jahren in ihre Dienste genommen hatten, als Werke 
toskanischer Meister der Renaissance für viele Mil 
lionen in das Ausland verkauft, wo sie im Glauben 
an ihre Echtheit die Bewunderung angesehener 
Kunstkenner fanden und seit Jahren sogar in einigen 
Museen zur Aufstellung gekommen sind. 
So wurde ein V ecchiotta zugeschriebenes 
Werk für eine Million Lire einem Kunstliebhaber 
angehängt, ein Sarkophag, als dessen Urheber Mino 
da F i e s o 1 e ausgegeben wurde, für Millionen an 
das Museum in Boston verkauft. Eine Gruppe 
altgriechischen Stils ging an das Museum von Mün 
chen, wo sie noch ausgestellt ist, und eine Statue 
griechischen Stils an das Museum von New York. 
Eine dem Meister Giovanni P i s a n o zugeschriebene 
Holzstatue der „Madonna mit dem Kinde“ wurde 
an ein Museum in Cleveland verkauft. 
Durch diese Erfolge kühn gemacht, gaben die 
Antiquitätenhändler weitere Arbeiten des geschick 
ten Bildhauers sogar als Werke Donatellos aus 
und brachten auf einem Vasenrelief sogar den Na 
men dieses Meisters an. 
Die Händler hatten ihren Käufern die Echtheit 
der Werke dadurch glaubhaft gemacht, daß sie ihnen 
erklärten, es sei ihnen nicht möglich, die historische 
Herkunft der Statuen zu dokumentieren, da sie aus 
heimlichen Ausgrabungen einer verschütteten Abtei 
in der Nähe des Monte Amiato stammten. In diese 
Abtei seien die Werke während des Baues des herr 
lichen Domes von Siena gekommen, an dessen Aus 
stattung Künstler der Renaissance mitwirkten. Spä 
ter habe ein Erdbeben das einsame Kloster begra 
ben und erst in jüngster Zeit habe ein büßender 
Geistlicher, Don Mario, bei seinem Studium in 
einer Klosterbibliothek die Geschichte und den Plan 
der Abtei sowie ein Verzeichnis ihrer Kostbarkeiten 
entdeckt. Er habe Ausgrabungen in aller Eleimlichkeit 
vornehmen lassen, um zu vermeiden, daß die Regie 
rung und Sammler davon Kenntnis erhielten, und 
um diese Kunstschätze zum Wohle der Kirche für 
einen schönen Erlös ins Ausland verkaufen zu kön 
nen. Der geriebene Schwindler wußte mit der ein 
dringlichen Bitte um Geheimhaltung dieser Ge 
schichte seine Abnehmer von der antiken Herkunft 
seiner Skulpturen zu überzeugen. 
Der wahre Ursprung der Skulpturen wurde erst 
entdeckt, als der Sohn des Direktors der römischen 
Kunstakademie letztes Frühjahr zufällig vor dem 
Atelier des Bildhauers Dossena zur Nachtzeit das 
Verladen der Statuen auf einen Lastwagen beob 
achtete, die nach Florenz bestimmt waren. Er unter 
richtete einen befreundeten Antiquitätenhändler von 
Florenz von seiner Wahrnehmung und dieser be 
nützte gern die Gelegenheit, um den Antiquitäten- 
schwindel seines Konkurrenten aufzudecken. Die 
Leiter der geschädigten amerikanischen Museen 
sandten sofort eine Kunstkommission mit Detektivs 
nach Italien, um die Herkunft der Statuen zu er 
forschen, aber vergeblich. Dann suchten diese Leute 
im Gebiete des Monte Amiato nach der ausgegra 
benen Abtei. Der Bildhauer in Rom aber empfing 
keine Besuche und verweigerte jede Auskunft, so 
daß die amerikanische Untersuchung ergebnislos 
verlief. 
Dossena hatte von der wahren Verwendung 
seiner Werke keine Ahnung, Ihm wurde als Grund 
der Bestellungen angegeben, diese Statuen seien für 
eine amerikanische Kirche bestimmt, die im toska 
nischen Renaissancestil ausgestattet werde. Mit 
seinen Auftraggebern liegt er im Rechtsstreit, da sie 
ihm für seine Arbeiten insgesamt zwei Millionen Lire 
versprochen hatten, aber bis jetzt kaum mehr als 
ein Viertel davon bezahlten. Als ein Werk, das als 
Madonna Donatellos aufgegeben war, von der 
Galerie F r i c k in New York abgelehnt wurde, weil 
es nicht dokumentarisch belegt werden konnte, lie 
ßen die Auftraggeber dem Bildhauer keine Zahlun 
gen mehr zukommen. 
Die Sammlung Stoperan. 
Bei der Versteigerung der Sammlung Th. Sto 
peran durch Paul Gi'aupe in Berlin (siehe 
Nr. 22) wurden weiters folgende Preise (in Mark) 
erreicht: 
Graphik, 
202 B a r i a c h, Der tote Tag 55 
245 C a m e r o n, Rue St. Julian 205 
249 Cezanne, Badende 300 
250 Derselbe, Badende Soldaten 520 
254—264 Corinth 15—70 
265 Corot, Environs de Rome 140 
266—302 T/aumier 15—60 
337 Gaul, Trinkende Tiere _ 700 
366 G a v a r n i, Rustic groups of figures 125 
367 Derselbe, Les Toquades 300 
380 Goya, Los Caprichos 300 
381 Derselbe, Los Desastres 200 
383 Derselbe, Los Proverbios 300 
424 K 1 i n g e r, Vom Tode 300 
427 Derselbe, Das Zelt 800 
431—450 Kollwitz 9—41 
475 Legrand, Les petites du Ballet 120 
478 Derselbe, Bilder zu Gedichten 650 
485 L e p e r e, Cathedrari d’Amiens 400 
486 Derselbe, Windmühle 345 
497 Liebermann, 6 Bl. Or. Kaltnadelradierungen . . 355 
499 Derselbe, Lesendes Mädchen 120 
501 Derselbe, Badende Knaben 120 
539 36 Zeichnungen zu Goethes „Mann von 50 Jahren" . 120 
552 iM a n e t, Berthe Morisot 155 
578 Meid, 20 Radierungen zur Bibel 280 
602 Munch, Ibsen am Fenster im Cafe 185 
603 Derselbe, Potsdamer Platz 105 
604 Derselbe, Weiblicher Akt 110 
605 Derselbe, Kartenspielende Frauen 105 
607 Derselbe, Fußbad 100 
610 Derselbe, Alpha und Omega 200 
647 Picasso, Pauvre Menage 310 
663 Rodin, Dix dessins 150 
709 S 1 e v o g t, 57 Steinz. zu ;,Dre Inseln Wak Wak” . . 450 
710 Derselbe, Die Inseln Wak Wak 200 
755 Toulouse-Lautrec, Au moulin rouge 185 
756 Derselbe, Carnot malade 130 
757 Derselbe, Pauvre Pierreuse 125 
762 Derselbe, Polin 105 
764 Derselbe, La passagere 120 
791 Whistler, Fishing boat 700 
811 Zorn, Max Liebermann 350 
812 Derselbe, Der Omnibus 2300 
813 Derselbe, Gammal Ballad II 600
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zu Werk und aktuellem Bild.

Zeitschriftenband

METS METS (Gesamtwerk) MARCXML Dublin Core RIS IIIF Manifest Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer

Artikel

PDF RIS

Bild

PDF ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitschriftenband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Artikel

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

“Jahrgang 20 (1928).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment