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Jahrgang 22 (1930) (14)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1930_22_14
Titel:
Jahrgang 22 (1930)
Bandzählung:
14
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Der fünfte Raffel in Amerika
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 22 (1930) (14)
  • Titelseite
  • Londoner Versteigerungen
  • Epilog zur ersten Figdor Auktion
  • Conan Doyles Spiritistenmuseum
  • Der fünfte Raffel in Amerika
  • Ein neuer Columbus Fund
  • Handschriften und Inkunabeln
  • Meine chinesische Sammlung
  • Eduard Grützners Nachlass
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Seite 164 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 14 
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewie- 
sen, daß das Londoner Kunstauktionshaus C h r i - 
stie unter den Bildern, die es am 17. Juli zur Ver 
steigerung bringt, zwei Raffaels ankündigt, Es 
geschieht dies in einer Weise, als ob es sich um die 
gleichgültigsten Dinge der Erde handeln würde. Es 
heißt im Katalog nur: »Raffael, La Madonna del 
Passeggio« (ausgestellt in Manchester 1857) und 
»Raffael,' Death of the Virgin« (ausgestellt 1857 in 
Manchester und 1868 in Leeds). Weitere Angaben 
fehlen, ebenso die Reproduktionen, die Christie 
sonst erstklassigen Bildern beizufügen pflegte. Bei 
dieser Art der Ankündigung soll es uns nicht wun 
dern, wenn das Publikum berechtigte Zweifel in die 
Authentizität dieser Raffaels setzen wird und sie um 
einige Pfund abgehen. Wir konnten ja wiederholt 
berichten, daß Rembrandts und Rubens 
dieser Art mit 8 bis 9 Pfund in London losgeschla 
gen wurden, ja, sogar ein Leonardo da Vinci 
ging bei Christie mit — 11 Pfund 11 Schilling fort. 
Cin neuer Columbus-3-und. 
Der bekannte Buchhändler Dr. A, S. W. Ro 
senbach in Philadelphia macht in amerikanischen 
Blättern die Mitteilung, daß er kürzlich eine Hand 
schrift erworben habe, die wichtige neue A u f - 
Schlüsse über die Entdeckung 
Amerikas und seinen Entdecker enthält. 
Die Handschrift, die den Titel trägt: „Die Ge 
schichte von Christopber Columbus und dem Schiff, 
in dem er den Ozean kreuzte, bis er Indien ent 
deckte, wo sie Gold fanden“, hat bis vor kurzem 
unbeachtet in einer spanischen Bibliothek gelegen; 
sie ist über 400 Jahre und wahrscheinlich von einem 
Freunde des Columbus verfaßt, der den Bericht aus 
des Entdeckers eigenem Munde erhielt. In der Hand 
schrift wird Columbus „ein Händler mit gedruckten 
Büchern” in Andalusien genannt, und als sein Ge 
burtsort wird Mailand angegeben. Der Ver 
fasser dieser Schilderung, Andres Bernaldez, 
wurde um 1450 zu Fuentes de Leon in Spanien ge 
boren und wurde 1488 Geistlicher des Dorfes Los 
Palacios in der Nähe von Sevilla. Später war er 
Kaplan des Erzbischofs Diego de Deza, eines 
Freundes von Columbus. Als sich der Entdecker 
auf dem Wege zum Hofe von Ferdinand und Isabella 
befand, um über seine zweite Reise zu berichten, 
war er Gast des Bernaldez, der darüber schreibt: 
„Er hinterließ mir einige von seinen Schriften in An 
wesenheit von Don Juan de Fonseca, von denen ich 
Abschriften nahm, mit andern, welche der ehrwür 
dige Dr. Anca von Chanca und andere Edelleute 
schrieben, die mit ihm auf den schon erwähnten 
Reisen waren, die aufzeichneten, was sie sahen. 
Daraus unterrichtete ich mich und schrieb das über 
die beiden Indien aus, da es eine wunderbare und 
heldenhafte Sache ist," 
Nach Dr. Rosenbach hat eine sorgfältige Ver 
gleichung der neuaufgefundenen Handschrift mit 
anderen spanischen Manuskripten ergeben, daß 
diese Handschrift neben vielen ähnlichen auch so 
manches enthält, das in keiner anderen Quelle zu 
ifinden ist. 
cHandschriften und Jnkunabeln. 
Aus Frankfurt a. M. wird uns geschrieben: 
Die Firma Joseph Baer & Co., die die Som 
mersaison mit der Auflösung der großartigen 
Stiebel-Sammlung beschlossen hat, bringt im Okto 
ber d. J. eine alte Bibliothek, die seit Jahrhunderten 
in süddeutschem fürstlichen Besitz verwahrt wurde, 
zur Versteigerung. Die Bibliothek ist reich an be 
rühmten Handschriften und Wiegendrucken. Be 
sonders hervorzuheben wäre eine Reihe mittelhoch 
deutscher Rittergedichte, darunter ein Manuskript 
des „Renner“ von Hugo von Tr imberg mit 
120 Miniaturen, 
Hugo von Trimberg war von 1260 bis 1309 
Leiter einer gelehrten Schule in Theuerstadt bei 
Bamberg. Sein „Renner“ — den Titel erklärt der 
Verfasser durch die Verse: 
„Renner ist diz buoch genant, 
„Wan ez sol rennen durch diu lant“ — 
ist ein Riesengedicht in 25.000 paarweis gereimten 
kurzen Versen. Den Inhalt bilden Fabeln, Märchen, 
Schnurren, Auszüge aus lateinischen Schrift 
stellern etc,, überwiegend zu dem Zwecke, die 
Wurzel alles menschlichen Uebels, nämlich die 
Hoffart, daneben aber noch ein Dutzend anderer 
Laster, durch weise Lehre auszurotten, Trimberg 
kommt dabei vom Hundertsten ins Tausendste, doch 
liest sich sein Werk ganz unterhaltend und ist zu 
gleich eine Fundgrube unseres Wissens von Men 
schen und Dingen seiner Zeit. Gleich Thomasin 
macht er sich nichts aus dem höfischen Versroman, 
verwirft sogar die Turniere, läßt aber Walther von 
der Vogelweide gelten. Ja, von Trimberg rühren die 
vielzitierten Verse her: 
„Herr Walther von der Vogelweide, 
Swer des vergaeze, der taet mir leide," 
Eine andere Kostbarkeit der Bibliothek ist die 
einzig erhaltene Handschrift der be 
rühmten ,, Theologia deutsch“, eines von 
einem ungenannten Priester und Kustos des Deutsch 
herrnhauses zu Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. 
am Ende des 14. Jahrhunderts verfaßten Traktats 
in 54 Kapiteln, worin hauptsächlich die Lehre der 
Mystiker ausgeführt wird, wie man zur inneren Ver 
einigung mit dem göttlichen Willen zur „Vergottung“ 
gelangt. Das kleine Buch wurde zuerst von Luther 
(Wittenberg 1518) im Drucke veröffentlicht und hat 
seitdem zahlreiche Wiederholungen und Bearbeitun 
gen erfahren. Die beste Ausgabe nach der jetzt bei 
Baer zur Versteigerung kommenden einzigen Hand 
schrift besorgte Fr. Pfeiffer (4. Auflage, Güters- 
lohe 1900 mit neuhochdeutscher Uebersetzung). 
Die Ink u n a b e 1 n enthalten viele wertvolle 
Holzschnittbücher, medizinische Wiegendrucke und 
Erzeugnisse von kleinen Druckorten, meist in schö 
nen Originaleinbänden, Es ist darunter ein Einband 
des berühmtesten Buchbinders des 15. Jahrhunderts, 
Johann von Riechenbach.
	        

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“Jahrgang 22 (1930).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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