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Jahrgang 25 (1933) (14/15)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1933_25_14
Titel:
Jahrgang 25 (1933)
Bandzählung:
14/15
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Titelseite

Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 25 (1933) (14/15)
  • Titelseite
  • Werbung
  • Titelseite
  • Vom modernen Sammler
  • Auflösung der Petersburger Eremitage
  • Dr. Karl Graf Lanckoronski
  • Eine Kunstauktionswoche in Luzern
  • Berliner Kunstbesitz
  • 100.000 Schmetterlinge
  • Aus österreichischen und russischen Kaiserbibliotheken
  • Hauser-Expertisen
  • Preisverteilung der Wipa
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

• —”” 
Internationale 
^ammler-^ffunfl 
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde 
Herausgeber: Norbert Ehrlich 
25. Jahrgang Wien, 1. August 1933 Nr. 14/15 
Vom modernen Sammler. 
Von H, W, May (München). 
Der Typus des modernen Sammlers ist ein ganz 
anderer wie der des 18. und wie der des 19, Jahr 
hunderts, ja sogar das nun vergangene erste Drittel 
des 20. Jahrhunderts bedeutet wiederum einen sehr 
fühlbaren Einschnitt und bringt uns einen schon sehr 
merkbaren neuen Anfang. So sicher der sammleri- 
sche Mensch auf einer besonderen Fähigkeit der 
Beschaulichkeit beruht, so viel hat er dennoch heute 
an idyllischer Behaglichkeit und romantischer Lei 
denschaftlichkeit verloren, ist nüchterner, kühler 
und sachlicher (wenn man durchaus will, kann man 
auch sagen: geschäftlicher) geworden, hat sich einer 
neuen und strengeren Disziplin unterworfen. 
Was waren dagegen die großen Sammler des 
18. Jahrhunderts doch noch für Sonderlinge und 
Originale! Es war das jene Epoche der „universellen“ 
Sammler, die aus der polyhistorischen Einstellung 
ihrer Zeit heraus sich einfach für alles interessierten 
und damit die Tradition der barocken Kunst- und 
Wunderkammern fortsetzten, die so von den Fürsten 
höfen ihren Weg in die Bürgerhäuser machten. Auch 
Goethe gehörte ja, wie uns neuerdings die zahlrei 
chen Veröffentlichungen des Goethe-Jahres wieder 
recht deutlich vor Augen führten, zu dieser Kate 
gorie der Sammler und sein sammlerischer Univer 
salgeist ergriff gleichermaßen Antiken und Gemälde, 
Handzeichnungen und Stiche, Plaketten und Auto 
graphen, Vögel, Silhouetten und Münzen, Kuriositä 
ten und Bücher, Herbarien und Mineralien. 
Heute ist rationelle Beschränkung nicht nur eine 
wirtschaftliche, sondern mehr noch eine sammler 
geistige Devise. Konzentrierung und Spezialisierung 
erlauben allein noch jene halbwegs befriedigende 
Sammlertätigkeit, die sich durch ihre Disziplin vom 
reinen Kunstliebhabertum unterscheidet, das einfach 
nur mit dem Schönen und Gefallenden seine Räume 
schmückt. Dagegen sagt nichts aus, daß fast jeder 
Sammler sich in seinem langen Leben nach und nach 
verschiedenen Gebieten zuwendet, deren Relikte der 
endgültigen oder wenigstens letzten Sammlung ein 
verleibt bleiben und sogar der konzentriert arbei 
tende Sammler gelegentliche Abstecher in ein be 
nachbartes Sammelgebiet unternimmt. 
Ueber das Liebhabertum geht sogar sehr häufig 
der Weg zum Sammlertum. Erst erwirbt man Möbel 
oder sonstiges altes Kunstgewerbe zum Schmucke 
seiner Wohnung, dann kommen passende Bilder da 
zu und dabei geht mit einem Male das Verständnis 
für das Mappensammeln auf und es kommen schon 
Dinge dazu, wie z. B. Handzeichnungen oder Kupfer 
stiche, die gar nicht der Aufstellung und Repräsen 
tation dienen. Zuweilen setzt zugleich das Verständ 
nis für Bronzen ein, der sublimären Raumzier, und 
zuletzt, im Alter, entdeckt der Sammler seine Vor 
liebe für Keramiken und Porzellane, die als höchst 
mögliche Kostbarkeit und Köstlichkeit erscheinen. 
Es ist gut, daß heute jene wahllose Hamsterei 
nicht mehr herrscht wie ehedem. Das Gut gewinnt 
durch die peinliche Auswahl, die sammlerische 
Qualität steigert sich mit der spezielleren und dabei 
tiefer schürfenden Schulung. Die Bedeutung des 
Sammlers erhält Gewicht und die Qualität des 
Händlerstandes .steigt an, jenes Händlerstandes, des 
sen Niveau ein Zeugnis für den kulturellen Hock 
stand eines Volkes ist. Spezialisierung und frei 
willige Beschränkung gibt zugleich dem Sammlertum 
selbst ein deutlich erkennbares Gesicht gegenüber 
dem Außenstehenden, das Kraft und Ueberzeugungs- 
fähigkeit besitzt. 
Wenig aber gut! ist daher mit Recht und Fug 
der Leitsatz des modernen Sammlers, zumal heute, 
wo ihm aus der Menge de« anfallenden und ange 
botenen Gutes die Wahl freisteht; eine Situation, die 
so rasch nicht wiederkehren wird. Daß in unseren 
Tagen sich die Grundlagen für zukünftige bedeuten 
de Sammlungen insgeheim bilden — * und bei den 
Preisen leicht bilden können — werden wir erst 
später offenkundig sehen. 
Der Sammelnde ist ein Empfangender, gewiß, 
aber er ist zugleich der aktivste Mensch vermöge 
seiner Leidenschaft. So entspricht er unserer Zeit 
und dadurch entspricht er unserer Zeit. Er ist kein 
Rückflüchtiger in die Zeit seiner Sammelmasse, son 
dern ein Vordrängender, der sich eine gute Nachhut 
gesichert hat. So wird er einerseits zum Träger und 
Künder der Tradition, andererseits zum Sicherer und 
Beschützer der modernen Kunst. Echtes Mäzena 
tentum entspringt fast immer dem historischen 
Sammlertum. Nur wer das Alte ehrt, ist des Neuen 
wert.
	        

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“Jahrgang 25 (1933).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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