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Jahrgang 26 (1934) (9)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
Inter
Titel:
Internationale Sammler-Zeitung
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
ISSN:
-

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
Inter_1934_26_9
Titel:
Jahrgang 26 (1934)
Bandzählung:
9
Erscheinungsort:
Berlin
Herausgeber:
Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Internationale Sammler-Zeitung
Ausgabenbezeichnung:
[Electronic ed.]

Artikel

Titel:
Rudolf Mosse versteigert seinen Kunstbesitz
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Internationale Sammler-Zeitung
  • Jahrgang 26 (1934) (9)
  • Titelseite
  • Werbung
  • Titelseite
  • Die Mai-Auktionen bei C. G. Boerner
  • Rudolf Mosse versteigert seinen Kunstbesitz
  • Hollitzers Kostüm- und Uniformsammlung im Dorotheum
  • Kunstwerke aus Schloss Itter
  • Aus dem Besitze eines Diplomaten
  • Autographenversteigerung bei Liepmannssohn
  • Gold- und Silbermünzen unter dem Hammer
  • Ergebnisse der Märzauktion bei Lepke
  • Der Nachlass Oskar Berls
  • 128. Kunstversteigerung bei Albert Kende
  • Chronik
  • Ausstellungen
  • Auktionen

Volltext

Nr. 9 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Seite 75 
Jludolf «51Gosse versteigert seinen Jiunstbesitz. 
Aus Berlin wird uns geschrieben: 
Rudolf M o s s e versteigert seinen Kunstbesitz. 
Ende Mai 1934 kommt im Palais Mosse auf 
dem Leipziger Platz, wo sie die langen Jahre hin 
durch sich befand, die Kunstsammlung 
Mosse unter den Hammer, Die Rudolf Mosse- 
Treuhandverwaltung, die auch den Mosseschen 
Kunstbesitz verwaltet, hat mit seiner Verwertung 
die Herren Hans Carl Krüger und Karl Haber 
stock betraut, die der Firma Rudolph L e p k e die 
Durchführung der Versteigerung übergaben. 
Die Sammlung Mosse enthält eine kleine An 
zahl ausgewählter alter Gemälde von Jan Steen, 
Jacob R u i s d a e 1, Adr. van 0 s t a d e und einige 
englische Bilder der guten Zeit; der eigentliche Be 
stand der Galerie setzt sich aus Gemälden des 
19, Jahrhunderts zusammen, unter denen die 
besten Namen, zum Teil mit glänzenden Leistungen 
vertreten sind. Wir nennen von den bekanntesten 
Bildern den Dr. Stenglein von Wilhelm Leibi, 
„Die hehre Muse“ von ß ö c k 1 i n, „Bacchus und die 
Windgötter‘‘ von Feuerbach, den „Frühlings 
sturm“ von Ludwig v. H o f m a n n, die „Scholastica“ 
von Blechen, ferner Werke von Thoma, Lenbach, 
Menzel, Stuck, Spitzweg, Uhde, Kallmorgen, Claus 
Meyer, Sperl u, a. Von ausländischen Meistern 
heben wir ein Hauptwerk von Josef Israels und 
Bilder von Zorn, Mauve, Bisschopp hervor. 
Einen besonderen Ruf erhält die Sammlung 
durch die monumentale Plastik; sie ent 
hält einen großen Löwen von G a ul, die Susanna 
von Reinhold Begas, bedeutende Skulpturen von 
Lederer und anderen Bildhauern, 
Die Einrichtungsgegenstände entsprechen dem 
Niveau einer vornehmen Wohnungskultur des Ber 
lins der Vorkriegszeit, Es sind keinerlei Sammelob 
jekte, sondern nur vom Standpunkt des persönlichen 
Geschmacks erworbene Kunstwerke, die in sparsa 
mer Verteilung die Räume belebten und schmückten. 
Der pompöse französische Gobelin aus der 
Manufacture Royale d‘Aubusson, Handel und Schiff 
fahrt darstellend, gehört mit zu den besten Erzeug 
nissen der Manufaktur, Gleichwertig sind die S i t z- 
m ö b e 1 derselben Epoche: Ein Herrenzimmer im 
Sheraton-Stil, sehr geschmackvolle kleine Einzel 
möbel und als dekorative Objekte Alt-Meißener 
Kamingarnituren, Kronen, Teppiche, Wandbespan 
nungen vervollständigen das Bild zu einer künstleri 
schen Einheit. 
JCollitzers JCostüm- und Uniformsammlung im Dorotheum. 
Vom 28, bis 30, Mai d, J, findet in der Kunst 
abteilung des Dorotheums in Wien die Ver 
steigerung einer Sammlung statt, wie sie ihresgleichen 
in Oesterreich wohl nicht mehr hat und auch im 
übrigen Europa, außer in öffentlichem Besitze, wohl 
nicht vorhanden ist. Es ist dies die Kostüm- und 
Uniformsammlung des Historienmalers Pro 
fessors Karl Leopold H o 11 i t z e r, der in einer 
Sammlertätigkeit eines ganzen Menschenalters zu- 
samm.engetragen hat, was seit den Tagen des 17. 
Jahrhunderts von Soldaten und friedlichen Bürgern 
an Kleidern und anderen Gegenständen, die zur 
Kleidung gehören, getragen wurde. 
Die geschichtlich ungemein interessante und auch 
überaus reichhaltige Sammlung — sie umfaßt an 
siebenhundert Nummern — erstreckt sich auf mili 
tärhistorische Objekte und Uniformen. 
Reiter und Fußvolk von den Tagen des Prinzen 
Eugen bis auf unsere Zeit ziehen in bunter Reihe 
an uns vorbei, zeigen die Wandlung in Form und 
Farben von Kopfbedeckung und Kleidung, die 
Wandlung der Bewaffnung nach dem jeweiligen 
Stande der Technik und nach dem Orte der Ver 
wendung der einzelnen Truppenkörper. Es ist Form 
gewordene Kriegsgeschichte, die in kompletten, ad 
justierten Figuren und Einzelgegenständen vor un 
serem Auge ersteht, von den schweren Reitern der 
Türkenkriege, denen noch manches Unbewegliche 
des Ganzgepanzerten anhaftet, über das Bunte und 
Farbenprächtige der in schönen Farbenharmonien 
zusammengestellten altösterreichischen Uniformen 
der französischen Epoche bis zu den, reiner Tarnung 
dienenden, sich Landschaft und Gelände anpassen 
den, jeden Prunk vermeidenden Uniformen;', des 
Weltkrieges. Unter den Zivilkostümen finden sich 
Barockfracks, Rokokomänner- und -Frauenkleider, 
eine reiche Auswahl von Kleidungsstücken aus dem 
Vormärz, aus den 48er Jahren bis zur Makartzeit. 
Die Ausstellung dieser hochinteressanten Samm 
lung (19, und 22, bis 26. Mai) wird schon aus dem 
Grunde zu den ausgesprochenen Ereignissen gehö 
ren, da sie zum erstenmale geschlossen der Oeffent- 
lichkeit zugänglich gemacht werden wird. 
JCunstwerke aus Schloss Jtter* 
Den Kunstobjekten aus Schloß Wetzdorf ließ 
das Dorotheum in Wien am 26. und 27. März 
solche aus Schloß Itter in Tirol folgen. Die Kauf 
lust war an beiden Tagen sehr rege, was darin zum 
Ausdruck kam, daß die Ausrufspreise durchgehends 
stark überboten wurden. Für die herrliche Marmor 
gruppe der Medea von Lemoyne fand sich kein Ab 
nehmer, was wohl darauf zurückzuführen sein dürfte, 
daß die Statue auf Schloß Itter geblieben war und 
Interessenten die weite Reise gescheut haben, um 
sie an Ort und Stelle zu besichtigen. 
Nachstehend die erzielten Preise (in Schilling); 
1 Porträt der Angelika Kauffmann, Punktierstich . . 3 
2 Mutter und Kind, böhmisches Porzellan 12 
3 Schweighofer, Schloß Tyrol bei Meran, ... 11 
6 Elfenbein-Stoßzahn mit ,Silberfassung 8 
7 Habermann, Ortschaft mit Kirche, Aquarell . - 14 
9 Lot, bestehend aus vier Mehrlaufpisitolen, Terzero- 
len etc, 18. J 8 
10 Biedermeier-Freundschaftsbecher 15 
11 Ein Paar holzgeschnitzte Wandarme für Kerzen, 18. J. 22 
12 Ein Paar Pistolen, europäisch 9 
13 Italien, Anf. 19. J., Strand bei Neapel. Guasch . . 25 
14 Konvolut von sechs älteren. Teigmodeln 25 
15 Zwei orientalisch montierte Büffelhörner 6 
17 Standuhr in schwarzem Holzgehäuse 22 
181 'Barockrahmen, um 1730 45
	        

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“Jahrgang 26 (1934).” Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, n.d. Print.
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