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gesezt, wobei die Spiegelung in einer gewissen Beziehung blenden, nach
anderer das Gold aber gar nicht wirken würde. '
In Kreuzenstein wurde das Blau verschieden gedämpft, theils ins
Grünliche, theils ins Weisse und vorn Dunkelsten beim Schlussstein
beginnend, bis zum Lichtesten herunter abgetönt; ausserdem mittelst
Schablonenschnitten die richtige Grösse, Stärke und Raumfüllung der
Omamentirung ausprobirt und für dieselbe dann vorher ein Wachs-
grund aufmodellirt und nach allen Seiten gebuckelt und gefurcht, so
dass die vergoldeten Striche nach allen Seiten hin einen milden Gold-
schimmer werfen und überall gleichmässig sichtbar bleiben.
DIE ZUKUNFT DER KUNSTGEWERBE-
MUSEEN 50' VON FRANZ WICKHOFF-
WIENW
NGESICHTS der neuen Richtung der
OmamentirungundFormengestaltung, die
nun überall durchdringt, drängt sich die
Frage auf, was mit den Vorbildersamm-
lungen geschehen soll, die unsere Ge-
werbemuseen füllen, wegen deren diese
Museen errichtet wurden. Der neue Stil,
der seine Ornamente frei aus der Natur
schöpft, der seine Constructionen dem
Bedürfnisse anpasst, braucht sich nicht
ängstlich umzusehen, wie die Griechen in alterZeit einenTopf bemalten,
wie die Italiener des XVI. Jahrhunderts ihre Stühle bauten, oder wie
die Perser und Inder ihre Wände belegten. Er ist selbst ein historisches
Product, wie es die Antike war, wie die Gothik oder die Renaissance
aus den Bedingungen des modernen Lebens, aus der Entwicklung
der modernen Kunst erwachsen und völlig auf sich selbst gestellt.
Nur ist er so neu nicht als er jetzt, wo er die Welt erobert hat,
erscheinen will.
Suchen wir nach seinen Wurzeln in England, wo er aufwuchs,
so müssen wir gar tief graben; denn es ist nicht zu leugnen, dass
er dort in der Mitte des vorigen Jahrhunderts schon wie ein
schönes schlankes Bäumchen voll früchteverheissender Blüten stand.
Der neue Stil ist ein englischer Stil, wie die Antike ein griechischer
Stil war, wie die Gothik ein französischer, wie die Renaissance ein
italienischer. Auch im Alterthum oder im Mittelalter und am