zu Brennholz verarbeitet worden. Die Fenster zeigten noch die gut
erhaltenen alten Umrahmungen aus Kalkstein, wie sie Dom. de Lalio in
Steiermark inaugurirt hatte, also auch die ursprünglichen Lichtquellen
waren noch erhalten, den Eingang flankirte ein Steinportal und an
verschiedenen Stellen konnte nach Entfernung einiger Farbschichten
die ursprüngliche Bemalung der Wände entziffert werden.
Es gelang mir, diesen Saal, ein schönes Beispiel deutschen
Gewerbefleisses, vor dem Untergange zu retten und in seiner
ursprünglichen Gestalt im neuen Museum dem Lande zu erhalten,
wobei ihm auch nach aussen hin durch die Verwendung der
erwähnten Steinarbeiten sein Charakter gewahrt blieb.
Bei einer Höhe von 3'g Meter beträgt die Länge des Saales
8'83 Meter und seine Breite 8'o5 Meter; der übereck angebaute,
geräumige Erker ist 2'58 Meter tief und 2'55 Meter breit. Der Saal
enthält nach zwei Seiten je zwei flachbogige Nischen, jede derselben
mit einem Doppelfenster, während der Erker ein grosses Doppel-
fenster und zwei seitlich angebrachte kleinere Fensterchen aufweist.
Sein Holzschmuck besteht aus einer Cassettendecke, zwei Thüren
mit bis zur Decke ausgebildeten Thürumrahmungen, einem Wasch-
kästchen, einigen Wandschränken, einem in zwei Drittel der Saal-
höhe umlaufenden Gesimse und der Bank. Die Fensterpartien und
die Wände oberhalb des Gesimses sind durch Malerei belebt, während
die Wände vom Gesimse abwärts bis zur Bank mit einer Stoifver-
kleidung versehen sind. Letztere wurde einem alten Muster nachge-
bildet, während die Malereien nach meinen Aufnahmen zur Ausfüh-
rung gelangten.
Der ursprüngliche Ofen war nicht mehr vorhanden. Doch war
sein Standort genau ersichtlich und fand sich im Schlosse Poppendorf
bei Gnas ein entsprechendes Stück, das zwar erst um 1650 ausgeführt,
jedoch gewiss aus älteren Formen hergestellt war, die noch der Mitte
des XVI. Jahrhunderts angehören dürften. Die Decke ist aus fünfzehn
grösseren Cassetten, neun Kreuztheilungen und zwölf rechteckigen
Zwischenfeldern, jene des Erkers aus vier Cassetten gebildet. Die
grösseren Cassetten enthalten in der Mitte je eine reich profilirte
Rosette, während die Kreuzfüllungen gedrehte Zapfen enthalten. Die
rechteckigen Zwischenfüllungen sind mit aufgelegten Steinen, von
einer eingelegten Perlenschnur umgeben, geziert. Die Decke ruht auf
einem kräftig gegliederten Gesimse mit eingeschobenen geschnitzten
Eichenholz-Consolen. Dabei gelangten folgende Holzarten in An-
wendung: Für sämmtliche Friese Eibenholz, für die Kehlleisten Linden-
holz, für die Füllungen der Cassetten Lärchen- mit Einfassungen aus