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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 1)

bot die neuerliche Ausgrabung eines alten Töpferofens in der 
Maximinenstrasse, die ihrerseits wieder eine eingehendere Durch- 
arbeitung der archivalischen Quellen zur Folge hatte. Die Ausbeute 
war nach beiden Richtungen über Erwarten ergiebig. 
Die Ausschusslager und Scherbengruben der Werk- ; i in __ 
statt in der Maximinenstrasse haben eine Sammlung I z e 
von über hundert Steinzeugkrügen neben zahl- 
reichen Scherben zu Tage gefördert, die dem ' N __ 
städtischen Kunstgewerbe-Museum zu Köln ein- i  i 
verleibt werden konnten. Die Sammlung ist so reich i! i _ 
an Krügen ersten Ranges und so ausserordentlich Dmilw Abbildung: 
vielseitig an ornamentalen und figürlichen, zum 
grossen Theil noch ganz unbekannten Verzierungen, dass die stadt- 
kölnische Steinzeugindustrie, wenn auch nicht in commercieller, so 
doch in künstlerischer Hinsicht auf eine Stufe mit derjenigen der 
berührnteren Betriebscentren Sieg- 
burg und Raeren zu stellen ist. 
Obwohl es nicht den Anschein 
hat, dass die Fundstücke den ganzen 
Formenschatz der Kölner Werk- 
stätte lückenlos wiedergeben, er- 
hält man aus dern Vorhandenen 
doch ein deutliches Bild der gang- 
barsten und daher am häufigsten 
hergestellten Gattungen. Die 
eigentliche Massenware der Fa- _ 
brik, die sich auch ausserhalb " 
des neuen Fundes in zahlreichen 
Exemplaren erhalten hat, bilden 
neben den ganz unverzierten oder 
nur mit Bartmasken auf sonst 
glatter Fläche ausgestatteten Ge- 
fässen die Krüge mit aufgelegten 
Eichenranken oder Rosenzweigen 
in unendlicher Variation der Blatt- 
und Blütenfonnen. Die ältesten 
Exemplare, zu welchen die beiden bekannten Krüge mit dem 
Stammbaum Christi im Museum zu Darmstadt gehören, zeigen 
noch Ranken von rein spätgothischer Stilisirung. Später scheinen 
die Ranken des QuenteYschen Modelbuches (Köln, I. Auflage von 
1527) als Vorbilder gedient zu haben. Ein Krug dieser Art ist bereits 
 
Abbildung x
	        
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