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mit roo Arbeiten, die sich im Geleise der alten Schule Zimmermanns bewegen und
meist aus der österreichischen Gebirgsnatur geholt sind. Professor Hellmer fügte
sein Grabdenkmal mit einer Portraitbüste bei. Auch dem in Graz verstorbenen
Radirer und Maler Theodor Alphons war eine posthume Ausstellung gewidmet, in
der namentlich die Stadtbilder in Aquarell (Nürnberg) und die Vorarbeiten für
grosse Radirungen (Salzburg) interessirten. Ferner sah man eine längere Folge
orientalischer Studien und Bilder von dem Wiener A. L. Mielich, der sich in der
Hauptsache Leopold Müller anschliesst, aber in kleinen Masstäben Eigenart
bekommt. Auch zwei Wiener Plastiker traten ansehnlich hervor. Ein Jüngerer,
Josef Kassin, stellte ausser kräftig angefassten Büsten eine lebensgrosse Marmor-
gruppe aus, die für das Rothschild-Spital bestimmt ist. Sie zeigt ein Mädchen im
Krankenstuhl, über das sich die Wärterin neigt, und ist eine ausdrucksvolle,
wohlabgewogene Arbeit, die sich von Materialscherzen und Kunststücken fern-
hält. Neben ihm stand Professor Otto König mit einer ganzen Heerschau über sein
vielseitiges Schaffen, durch viele Jahre zurück. Cvrosse und kleine Kunst, Denkmal-
entwürfe und Portraitbüsten, Allegorien und Genregruppen, Heiliges und Profanes
durcheinander; das Meiste davon wohl schon bekannt. In der gemischten
Abtheilung fiel vor allem das wohlgetroffene Kaiserbildnis des Professors
Pochwalski auf; Brustbild, im Weiss und Roth der österreichischen Feldmarschalls-
uniform. Zur Vermittlung des gegebenen starken Roth hat der Künstler der Figur
einen mattrothen Vorhang als Hintergrund gegeben und auch sonst nach Möglich-
keit röthliche Töne einfiiessen lassen. In der Malweise macht sich eine zunehmende
Auflockerung im Sinne der modernen Anschauung bemerklich. Ein treffliches
Portrait Koloman Tiszas war von Arthur Ferraris zu sehen; ein Kinderbildnis
von Hugo König (München) wirkte wie ein üppig hingewasehenes englisches
Aquarell; Alois Erdtelt (München) gab ein lebendiges Portrait des Fürsten
Ludwig Windisehgraetz. Landschaftliches überwog; es bewegte sich zwischen
den äussersten Polen: von Lichtenfels bis zu Dettmann und Goltz, etwa mit
Zetsche als Juste-Milieu.
KLEINE NACHRICHTEN. Sh
STAATLICHE KUNSTAUFTRÄGE IN ÖSTERREICH. Über den
Stand einiger künstlerischer Aufträge, welche das Ministerium für Cultus
und Unterricht auf Rechnung der staatlichen Kunstcredite ertheilt hat, geht uns
nachstehende Mittheilung zu: Die von Theodor Charlemont modellirte Büste des
Rechtsgelehrten Ludwig v. Amdts, deren Aufstellung im Arcadenhofe der Wiener
Universität beabsichtigt ist, wird dennalen bei der k. k. Kunsterzgiesserei in Wien
in Bronze gegossen. Bildhauer Edmund Hofmann v. Aspemburg in Wien hat vor
kurzem das Modell seiner Lionardo da Vinci-Statue für das Wiener Künstlerhaus
fertiggestellt. Dem Maler Felix Jenewein in Prag hat das Ministerium den Auhrag
zur Ausführung von zwei grossen Altargemälden ertheilt. Professor Adalbert Hynais
in Prag hat den Entwurf zu einem grossen Gemälde „Christus vor Pilatus" vollendet.
Maler Philipp Schumacher in Rom, welcher bereits vor zwei Jahren ein Altarbild