73
decorirt. Es war lediglich die Hausindustrie seiner Ökonomie treibendenLandsleute,
die den Künstler anregte, die Bearbeitung des Thones und die Verwendung des
etwas störrischen Decorationsmittels zu versuchen. Mit Material und Technik
ThcngeFässe von Läuger
vertraut geworden, schuf Läuger Gefässe - durchaus Einzel-Leistungen - von
stilvoller, eigenartig schöner Erscheinung. Der Künstler entnimmt die Motive
zumSchmucke seinerWerke der heimischen Flora; den Blumen, Bäumchen u. s. w.
wahn er dabei die Charakteristik der lebenden, wachsenden Pflanze, der manch-
Thongefässe von Länger
mal auch noch ein Windhauch eine sanfte Bewegung zu verleihen scheint.
Mitunter finden sich auch Blumen oder Zweige, locker zum Kranze geordnet,
sinnig verwendet. Dabei ist die Behandlung und Farbenstimmung der Gründe
den Pflanzengebilden immer aufs Beste angepasst. Die Form der Gefässe ist die
denkbar einfachste, ohne Zierglieder oder sonstige plastische Zuthaten; selten
sogar sind sie mit einem kleinen Henkel versehen. Läugers Kunsttöpfereien
zeigen so recht, wie mit wenigen Mitteln Vorzügliches erreicht werden kann.
Besondere Förderung wird dem Künstler durch Hofhafner Maier in
Karlsruhe, in dessen Werkstatt er sein keramisches Atelier aufgeschlagen hat.
10