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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 3)

 
Für seine pantheistische Natursymbolik hat Thoma gleich Böcklin 
und Stuck zu all dem Sagenvolk der Hellenen als Ausdrucksmittel 
gegriffen. Aber seine Centauren, Nymphen und Satym, seine Tritone 
und Najaden wandeln, lieben und tollen im deutschen Walde, auf 
deutschem Boden, auf deutschem Wasser; sie haben deutsche Ge- 
sichter und sind uns drum doppelt glaubwürdig und wahrscheinlich 
in der naiven unbewussten Macht ihrer Lebensfähigkeit, ähnlich den 
Feen und Nixen Meister Schwinds. 
Es sei mir vergönnt, hier zu wiederholen, was ich vor einigerZeit 
über eines der herrlichsten Kunstblätter Thoma's, das „Tritonenpaar" 
schrieb: „Eine Herrlichkeit wie am ersten Schöpfungstage liegt über 
dem Meere. Feierlich zieht der Triton die aufschäumende Bahn, das 
Muschelhom blasend. Seine schöne Liebste ruht auf seinem Rücken, 
die Linke um des Gatten Leib gelegt, die Rechte erhoben, als wolle 
sie die Töne liebkosen. Golden versinkt der Sonnenball in den Wogen, 
Goldglanz liegt auf seinen Strahlen, auf dem Meer und Goldglanz 
umgibt den süssen Leib des Weibes. Ein grosser symphonischer 
Zug geht durch das Bild wie Naturwildheit, die von der Harmonie
	        
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