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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 3)

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Es ist wohl klar, dass eine Kunst, die so treu, ehrlich und gesund 
ist wie die Hans Thomas die eine derartige Kraft nationalen Gefühls 
erweckt, die in ihrem ganzen Wesen das Werk eines der treuesten 
und grössten Söhne seines Volkes ist, sicher dazu berufen ist, in erster 
Linie genannt zu werden, wenn es sich darum handelt, eine unaufhalt- 
same starke künstlerische Bewegung, wie es die moderne thatsächlich 
ist, in nationale und individuelle Bahnen zu führen. Denn nur in diesen 
vermag sie neben der Kunst der übrigen Völker zu bestehen. 
Der Weg, den Thema gegangen, sei auch der Weg für die 
deutsche Kunst. Sie sei persönlich, treu gegen sich selbst und die 
heimatliche Natur, sie sei national in ihres Wesens innerster Seelen- 
tiefe. Dann wird ihr auch die Kraft des Schaffens, der ihr selbst inne- 
wohnenden Begeisterung zutheil, die von jeher ein Ehrenzeichen 
der deutschen Kunst war. 
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NGEMEIN viel findet der Kunsthistoriker 
in der Kapelle zusammengetragen. Auch 
für die Museumsidee bildet diese mit ihren 
Nebenräumen das Centrum. Die Bilder 
des Altarschreines St. Sebastian und 
St. Barbara stammen aus Obersteier- 
mark; alle Figuren und Reliefs sind alt; 
sie gehören dem XV. Jahrhundert an. 
Der heilige Hubertus, eine der Seiten- 
figuren, stammt aus Gmunden, und die 
andere, der heilige Georgius, obwohl eine deutsche Arbeit, aus Madrid. 
Der Altar zählt im Ganzen 47 Holzschilde und Bilder, aus welchen 
derselbe zusammengebaut wurde, vom Bildhauer Grissemann aus 
Imst; gefasst wurde er vom Maler Alois Müller aus München; die 
Vergoldung ist von Emler in Wien. Der Elfenbein-Christus stammt 
aus Barcelona; das Innere des Tabernakels ist geschmückt mit Gold- 
Stickereien der Tochter Lucia des Grafen Wilczek. An den Seiten- 
Wänden der Absis befinden sich sechs Stück Holzreliefs von 
St. Pantaleon aus Niederösterreich. 
Der gemalte Wandteppich hinter dem Altar ist eine Nachahmung 
des bekannten Regensburger Teppichs, ausgeführt vom Maler Müller 

	        
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