102
und Lehrlinge des Bauherrn selbst
sind, das ist allerdings neu.
Unterhalb dieses Probestiickes
eigenartiger Schmiedekunst steht ein
Weihbrunnstein des XV. jahr-
hunderts von Kreutzen bei Grein in
Oberösterreich. Die Sakristeithür
hat alte Beschläge des XV. Jahr-
hunderts aus Tirol mit einemBronze-
löwenkopf aus Neustift bei Brixen;
die I4 Nothhelfer ober der Thür
sind eine feine süddeutsche Holz-
sculptur.
Nahezu gänzlich als Museums-
raum kann die Sakristei bezeichnet
werden. An den Wänden ist eine
Fülle von Reliquiarien auf Consolen
angebracht, die Rippenträger ge-
hörten vor dem einer zerstörten
Kirche am Inn; die Piscina ist alt-
italienisch; der Ofen zwar neu,
aber alten, auf Kreuzenstein ge-
fundenen Kacheln nachgebildet; ein
kleiner Kasten für Kirchengeräthe
befand sich früher in der Sammlung
des Bildhauers Hans Gasser. Das
Prachtstück der Sammlung bildet
aber der grosse Paramentenschrein
aus Tamsweg von 1455. Dieser ist
bereits beschrieben im XIX. jahr-
gange der Mittheilungen der k. k.
Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenk-
male; die Inschriften auf den Spruchbändern lauten:
Heiliger Florian
„das werchk habent geardent ze machen dye - zechleint
der chirchen her Jörig hofrnann die zeyt vicari anstatt maister
Casparn pfarrer zw - Tamssweg und hans griespeck und
chrueg petburg zu Temssweg.
Anno domini millesimo quadringentesimo quadragesimo
quinto finitum est hoc opus per magistrum petrum pistatorem de
Leinssniza in honorem s. Leonhardi efessor (is)."