H. Charlemont, Webesaal injungbunzlau
gewissen Verschwendung und zu starker Verkleinerung mancher Vignetten
absieht, vortrefflich. Die litterarische Leitung ist den Herren Dr. Max Eugen
Burckhard und Hermann Bahr übertragen. Ihre programmatischen Aufsätze, denen
es an scharfen polemischen Pointen nicht fehlt, lassen ein frisches Wollen
erkennen. Mag auch Einzelnes in dem Hefte noch mehr den Charakter der
Gährung tragen, so ist doch anzuerkennen, dass „Ver Sacrum" einen lebens-
fähigen und künstlerisch eigenartigen Anfang bedeutet.
ÜNSTLERHAÜS. Der Aquarellistenclub hat im Januar seine zwölfte
Ausstellung gebracht und dazu viele Gäste aus dem Auslande geladen. Der
Anstrich war daher recht modern, auch der Katalog mit 444 Nummern. Unter den
Wienern regt sich eine neue Frische, allerdings fast nur in der Landschaft.
Darnaut strebt jetzt mehr Breite und Weichheit an; Konopa versucht sich in
feinen Fahlheiten JetteYscher Art; Wilt, Tomec, Suppantschitsch studieren die
Wirkungen der Sommersonne. Pippich hatte die gute Idee, das Wienbett, wie es
jetzt in malerischer Unordnung durch die Residenz schleicht, auf interessante
Momente abzusuchen. Eine Reihe derartiger Ansichten hat viel Anklang gefunden,
doch gelingt es ihm nicht immer, einen schmutzigen Bodensatz der Farbe los zu
werden. Unter den Bildnismalern stach der Triestiner Schwarz-Pastellist Rietti
hervor. Die ältere Garde des Clubs arbeitet tüchtig weiter; man sah Gutes von
H. Charlemont, Bernt, L. H. Fischer, Zetsche, Fröschl. Rathausky überraschte
durch eine bronzene Reiterstatuette der Kaiserin, die ein sportliches Leben athmet.
xqa