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durfte aber kein blosser Baufihrer sein, sondern er musste gleichfalls
aus eigener Kraft einem solchen Werk gewachsen, musste vor
allem selbst ein ganzer Künstler sein und diesen Künstler hatte Graf
Wilczek in der That
an dem Architek-
ten Kaiser gefunden.
Kaiser war ein phan-
tasievoller Künstler,
selbst Romantiker
durch und durch und
gerade zu einem sol-
chen Bauwerke von
einem solchen Bau-
herrn berufen zu sein,
war seine Freude, sein
Lebensglück. Wie
sehr er hier auch am
Platze war, wie er
sich mit dem Werke
verwoben hatundihm
dies auch in herz-
lichster Weise aner-
kannt wurde, bestä-
tigt seine in der Süd-
halle aufgestellte Por-
traitbüste, ein Werk
Tilgners, und derUrn-
stand, dass er nach
Sginemwunsch untgr Loggia von Aussen mit Söller
den Stufen des Gruft-
altares seine Ruhestätte finden wird, wenn die Exhumirung und
Übertragung zulässig sein wird. Ein heute seltsames Verhältnis
zwischen Künstler und Bauherrn.
Dieser poetisch schöne Zug geistigen Zusammenwirkens und rein
menschlichen Fühlens steht zu Kreuzenstein nicht vereinzelt da,
er bildet vielmehr ein Bindemittel, welches alle an ihrer Arbeit
theilnehmen, allen ihre Arbeit nicht als widerwärtige Nothwen-
digkeit um leben zu können, sondern als die Freude des Tages
empfinden lässt. Hier gibt es keine sociale Frage, keine Accordarbeit,
keine Schleuder-, keine Zwangsarbeit; hier wird die Arbeit um ihrer
selbst willen gethan, weil es so schön ist, das alles werden zu sehen,