Arbeiten Klass vor, der seit Beginn des Baues hier thätig war, zuerst
als Polier, später als Baumeister.
Diese Angaben nur als Probe. Eine Art Künstlergenossenschaft,
besser gesagt Gefolgschaft, denn sie sind, wie eben gezeigt, alle nicht
bloss das vom Bauherrn
aus aller Welt, meist
aber aus Italien zu-
sammengeworbene, so-
zusagen künstlerische
Landsknechtsfähnlein,
sondern die hier am Bau
freigewordenen Lehr-
linge, die Schüler des
Bauherrn. Untereinander
in steter bester Freund-
schaft, theilweise ver-
schwägert, auch Italiene-
rinnen sind bereits hier
angesiedelt, während sich
Milanieine Österreicherin
heimgeführt hat, welche,
wie die anderen Frauen,
für Küche und Hauswirt-
schaft sorgt, sind diese "allg" 5""?
glücklichen Leute sogar
wie zu einer Familie zusammengewachsen. Man muss mit eigenen
Augen den Frohsinn dieser kleinen Künstlergemeinde bei der Arbeit,
das ganze sorglose Behagen ihres Daseins gesehen haben, um
ein heutigen Tages so ungewöhnliches Bild zu begreifen. Hat man
das gesehen und bewundert, dann erkennt man aber auch den hervor-
ragenden Einfluss dieser Verhältnisse auf das Gelingen des Werkes
selbst; man sieht hier neben alten echten Kunstwerken auch ein Stück
alten gesunden Kunstlebens, ein Stück alten Bauhüttenlebens vor sich
wiedererstanden.
Dies alles wäre aber nicht möglich geworden, wenn der einzig in
seiner Art dastehende Bauherr nicht ebenso wie er unermüdlich
und zielbewusst Alterthümer sammelte, auch Menschen zu sammeln
verstünde und diese mit seiner eigenen Begeisterung für sein Werk
zu erfüllen und durch tiefe Herzensgüte zu fesseln wüsste.
Wie die Eisenspäne amMagnet, so haften die hier Beschäftigten
an ihrer Aufgabe, an ihrem Auftraggeber.