byzantinischen
Voraussetzungen
ausgehen mußte,
recht Selbstän-
diges geleistet;
besonders fallen
hier diehübschen
Architekturen:
Basilikenähnliche
Gebäude, einmal
mitApsidenchor,
das anderemal
mit seitlichem
sattelbe dachten,
mehrstöckigen '- (ß AF'_I:. 1:4,: 3m „
Ei ngangsvorbau
. . Weltausstellung in Lüttich Palais de PArt ancien
auf. Freilich be- '
gnügt sich die Darstellung meist mit bloßer Symbolik: eine Stadt wird durch
ein Haus, ein Wald durch einen Baum, ein Berg durch einen terrassenförmig
ausgezackten Felsen, der Boden durch mehrere auch noch senkrecht gravierte
Längswellen angedeutet; nur in der einzigen Darstellung, wo der heilige
Hadelinus durch Einstoßen seiner Abtkrücke in den Wiesenboden durstigen
Schnittern einen Quell eröffnet, das Thema also eine Wiese verlangte, wird
diese durch feine über den Boden verteilte Blumenpflänzlein gekennzeichnet.
Die Vergoldung des getriebenen Silberbleches umfaßte ursprünglich alle
hervorragend malerischen Teile, besonders Bart- und Haupthaar, Pallien,
Gewandborten und so fort; von ihr ist vieles abgesprungen. Die Nimben der
Längsseiten sind mit feinen Linienornamenten, die Dächer der Architekturen
mit Ziegel- und Schachbrettmustern in Gold auf Kupfer tauschiert. Diese
Plättchen sind gesondert hergestellt und mittels kleiner Nägel aufgenietet.
Das berühmteste Kunstwerk der Dinantschen Schule muß selbstver-
ständlich das Taufbecken aus der Nordkapelle der St. Bartholomäus-Kirche
zu Lüttich sein, das ursprünglich eine Hauptzier der zerstörten St. Lambert-
Kathedrale bildete; man hielt es früher immer für ein Werk des Meisters
Lambert Patras vom Jahre x 1 12. Neuere Forschungen (von josef Destree, La
Dinanderief und andere) haben ergeben, daß es um wenige Jahrzehnte später
(etwas vor 1x30) anzusetzen und dem Goldarbeiter Renier aus Huy zuzu-
schreiben ist. Das eigentliche zylindrische, nach unten zu sich etwas ver-
jüngende Taufbecken von 1], Meter Höhe und I Meter Durchmesser, in der
den Dinanderien eigentümlichen Kupferschlägertechnik ausgeführt, ruht nach
dem literarischen Vorbild des alttestamentarischen ehernen Meeres auf
' Josef Desträe, La Dinanderie sur les bords de 1a Meuse. Noles e: Documenta. (Extmit du Compte
rendu du Congrös dhrchiologie et d'Histoire, Dinant 1903.) Namur 1904. Vergleiche ferner auch jules Helbig,
L2 sculpture e! las ans plastiques du pays de Liäge et sur les bords de la Meuse. Il. Edition. Bruges 1890.
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