Lilhrig, Im Kehricht der Grosstadt (aus: „Der Arme Lazarus")
des Nürnberger Goldschmiedes Georg Barst, der erst x6z7 Meister wurde (vgl.
Rosenberg, „Der Goldschmiede Merkzeichen", Nr. 1336). Die übrigen zehn Becher
sind von einem Goldschmiede, von Friedrich I-lillebrandt, der 1580 zu Nürnberg
Meister wurde und 1608 dort starb (vgl. Rosenberg, l. c. rz56-x258 p-y und des-
selben: „Die Nürnberger Goldschmiedemarke F. HN, Kunst und Gewerbe XIX,
S. 110 fil). Von diesen zehn Trinkgeschirren sind die acht erstbezeichneten
vollständig gleich, es sind Doppelbecher, deren oberer Becher sich wieder in
zwei Becher zerlegen lässt, von vergoldetem Silber mit fünf- und sechs-
eckigen Perlmutterblättchen mosaikartig belegt, jedes Perlmutterblättchen trägt
ein Ornament aus Silber, das in der Hauptsache aus zwei gegenständigen
heraldischen Lilien besteht, deren Blätter mit verschiedenfarbigem Email geziert
sind; wo die Lilienstile aufeinander stossen, sitzt abwechselnd ein kleiner Rubin
und ein kleiner Smaragd in einem Kästchen. Nicht weniger als etwa 180 solcher
emaillirter Ornamente bilden den Schmuck eines Doppelbechers. Der Becher-
rand ist omamental geätzt, auch Fuss und Henkel sind mit Ornamenten
ausgestattet.
Die Deckelpokale x96 und zur sind in ganz gleicher Weise decorirt, sie
weichen nur in der Form ab, die oberen zwei Becher ersetzt hier ein mit einem
Blumenstrausse gezierter Deckel. Der Blumenstrauss ist mit Lackfarben kalt bemalt.
Es scheint also alles in bester Ordnung, diese zehn gleichgearbeiteten Trinkgeschirre
von einem Meister sind das Hochzeitsgeschenk des Herzog Wilhelm V., gebe es